Zurück nach 476 Tagen
Der VfB Stuttgart feiert sein Heimcomeback in der Bundesliga – gegen Maxims Mainzer
●Janik Haberer (Foto: dpa), aus Wangen stammender Offensivspieler des SC Freiburg, kämpft derzeit mit den Nachwehen seines anstrengenden Sommers. Ihm fehle es nach Einschätzung von Trainer Christian Streich ebenso wie Innenverteidiger Marc-Oliver Kempf derzeit an Kraft. „Sie sind an der Kante und ich wusste, dass das kommen wird“, sagte der SC-Coach vor dem Spiel am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) in Leipzig. Beide waren im Sommer mit der U21-Nationalmannschaft bei der EM und hatten nur eine kurze Sommerpause. Sollte Haberer eine Pause erhalten, könnte ihn Marco Terrazzino vertreten. (dpa/sz) Der an Leukämie erkrankte frühere Weltklasse-Stabhochspringer Tim Lobinger (Foto: dpa) hat einen Spender für eine Stammzellentransplantation gefunden. Die fünfwöchige Isolation habe bereits begonnen, zudem habe der 44-jährige Lobinger laut seines Managements vier Chemotherapieblöcke und Bestrahlungen bereits hinter sich. „Tim und seine Ärzte sind zuversichtlich, dass er die weitere Zeit gut übersteht und große Chancen auf ein gesundes Leben hat“, hieß es weiter. Die Stammzellen des Spenders sollen dazu beitragen, dass Immunsystem wieder zu stärken und gesund zu machen. Lobinger war 1997 der erste deutsche Stabartist, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. 2003 gewann er in Birmingham Gold bei den Hallen-Weltmeisterschaften, zudem drei Medaillen bei Europameisterschaften. Im Mai hatte Lobinger seine Erkrankung öffentlich gemacht. (dpa) STUTTGART - In drei, vier Jahren will Präsident Wolfgang Dietrich mit seinem VfB Stuttgart wieder unter den Top Sechs der Fußball-Bundesliga sein, in einer Statistik hat sich der Club allerdings klammheimlich bereits an die nationale Spitze gesetzt. 5400 VfB-Fans pilgerten im Schnitt zu Auswärtsspielen in der 2. Liga, mehr als bei jedem der 18 Erstligisten.
Keine Frage: Stuttgart hat mit den besten, treuesten Anhang im deutschen Fußball, im Kampf um den Klassenerhalt könnte die Euphorie der große Trumpf sein. Wenn alles normal läuft, dürfte sich der Schnitt von 50 700 aus dem Vorjahr in diesem Jahr in Richtung 55 000 bewegen – Nr. 10 in Europa wären die Schwaben damit. Für die Partie gegen Mainz 05, mit der der VfB heute 476 Tage nach seinem letzten Erstligaheimspiel seine Rückkehr ins Oberhaus feiert, waren am Donnerstag allerdings auch urlaubsbedingt erst 52 000 Karten verkauft. Zu selbstkritisch Das Duell gegen die Rheinhessen ist aus zwei Gründen ein besonderes: Es war der FSV, der dem VfB im Mai 2016 durch einen 3:1-Sieg den Gnadenstoß versetzte. Und es ist der Mainzer Alexandru Maxim, gerade noch als Aufstiegsheld gefeiert, der den Stuttgartern heute einen Dämpfer verpassen könnte. Viereinhalb Jahre lang verbrachte der oftmals umstrittene Mittelfeldregisseur beim VfB, sein Abgang für drei Millionen Euro soll Dietrich aber nicht gefallen haben, auch, weil die Stuttgarter damit einen direkten Rivalen im Kampf um den Klassenerhalt stärken könnten. Noch ist es nicht so weit. Ebenso wie der Rest der Mainzer hatte der 27-Jährige bei der überraschenden 0:1-Pleite gegen Hannover zum Ligaauftakt noch arge Probleme, zur gewünschten Kreativität zu finden. „Alex ist zu selbstkritisch“, findet der neue Trainer Sandro Schmidt, der Maxim eine tragende Rolle im Team versprach. Er soll der ersehnte Ersatz für Yules Malli werden, dem Torjäger und Gestalter, der Mainz seit seinem Abgang vor einem Jahr an allen Ecken und Enden fehlt.
Stuttgarts Trainer Hannes Wolf ruft sein Team nach dem 0:2 in Berlin derweil dazu auf, sich auf sich zu konzentrieren. „Maxim wird sehr motiviert sein. Aber das sind wir auch“, sagte Wolf. „Ich weiß, dass wir Mainz schlagen können. Wenn wir Mut und die nötige Konsequenz haben. Wir wollen mit Herz und Feuer spielen.“Und womöglich mit einer völlig neuformierten Abwehr. Ob Wolf tatsächlich den Mut hat, die Kette Zimmermann-Parvard-Kaminski-Ailton, die ihre Sache in Berlin gar nicht so schlecht machte und wenig zuließ, zu sprengen und dafür mit Parvard-Badstuber-Baumgartl-Aogo zu spielen, ist die große Frage. Möglich wäre es: Timo Baumgartl ist nach seiner Gehirnerschütterung wieder fit, die Neuzugänge Holger Badstuber und Dennis Aogo haben ihren Rückstand fast wettgemacht. „Eine Trainingswoche macht viel aus“, findet Wolf.
Im Mittelfeld dürfte er wieder mit Kapitän Christian Gentner und Orel Mangala beginnen. Argentiniens U20Nationalkapitän Santiago Ascacibar, mit bis zu acht Millionen Euro Ablöse der teuerste Einkauf der Clubgeschichte, musste nochmal für wenige Tage zurück in seine Heimat, um sich ein Arbeitsvisum zu besorgen. Der 20Jährige wird bereits als der große Heilsbringer und Coup von Manager Michael Reschke gefeiert, auf der vakanten Rechtsverteidigerposition allerdings tut sich weiter wenig in Stuttgart: Dortmunds Weltmeister Erik Durm dürfte es wohl nicht werden, nach dem zweiten Medizincheck fiel der kniegeplagte 25-Jährige offenbar durchs Raster. Fünf Tage bleiben Reschke noch, Ersatz zu besorgen, abgeben will der VfB ebenfalls noch Spieler: Tobias Werner (Nürnberg?), Anto Grgic, Julian Green, Nunoo Sarpei und Jérôme Onguéné könnten verkauft oder ausgeliehen werden. 2. Bundesliga (4. Spieltag): Greuther Fürth – FC Ingolstadt 0:1 (0:0) Tor: Kittel (55.). – Zuschauer: 8655. – Gelb-Rote Karte: Langer (Fürth) wegen wiederholten Foulspiels (58.). MSV Duisburg – Darmstadt 98 1:2 (1:1) Tore: 1:0 Stoppelkamp (25.), 1:1 Mehlem (35.), 1:2 Stark (88.), – Zuschauer: 16 297. – Flekken (Duisburg) hält Foulelfmeter von Tobias Kempe (78.).