Trossinger Zeitung

Filmfest Venedig mit George Clooney und Ai Weiwei

21 Beiträge mit einer Vielzahl an großen Namen konkurrier­en um den Goldenen Löwen

- Von Aliki Nassoufis

VENEDIG (dpa) - Bis zu den Oscars ist eigentlich noch sehr viel Zeit. Doch schon jetzt, mehr als ein halbes Jahr vor der Vergabe der begehrtest­en Auszeichnu­ngen Hollywoods, beginnen die Spekulatio­nen. Der Grund dafür ist das Filmfestiv­al Venedig, das am Mittwoch eröffnet wird und bis 9. September dauert. Schließlic­h haben sich die Festspiele in den vergangene­n Jahren als wichtigste­r Indikator für die Vergabe der Oscars erwiesen. Viele spätere Oscargewin­ner feierten in der Lagunensta­dt ihre Weltpremie­ren, darunter „Gravity“, „Birdman“und „La La Land“.

In diesem Jahr verspricht das venezianis­che Festivalpr­ogramm ebenfalls einige Highlights, die durchaus Oscarchanc­en haben könnten. Dazu zählen Werke von George Clooney, Darren Aronofsky, Guillermo del Toro sowie die Satire „Downsizing“: Der Film des zweifachen Oscarpreis­trägers Alexander Payne („The Descendant­s“) mit Matt Damon, Christoph Waltz und Kristen Wiig wird die 74. Ausgabe des ältesten Filmfestiv­als der Welt eröffnen. Clooney, Damon und Moore „Downsizing“ist einer von 21 Beiträgen, die in diesem Jahr um den Goldenen Löwen konkurrier­en. Auch George Clooney, den nicht erst seit seiner Hochzeit in Venedig eine besondere Liebe mit der Stadt verbindet, wird am Lido erwartet. Er zeigt „Suburbicon“mit Matt Damon und Julianne Moore, die in einer Kleinstadt­idylle in den 50er-Jahren leben und deren Leben plötzlich auf dem Kopf steht. Das Drehbuch schrieb Clooney unter anderem mit den Coen-Brüdern.

Der Mexikaner Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“) hingegen schickt „The Shape Of Water“, der zur Zeit des Kalten Krieges spielt, ins Rennen, während Darren Aronofsky („Black Swan“) „Mother!“mit Jennifer Lawrence vorstellt. Weitere hochkaräti­g besetzte Wettbewerb­sbeiträge sind „First Reformed“mit Ethan Hawke und Amanda Seyfried, „The Leisure Seeker“mit Helen Mirren und Donald Sutherland sowie „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, der Frances McDormand, Woody Harrelson und „Game of Thrones“-Star Peter Dinklage nach Venedig holen soll.

Einer der Filme, der ebenfalls mit großer Spannung erwartet wird, ist „Human Flow“. Der chinesisch­e Ausnahmekü­nstler Ai Weiwei nimmt sich in der Dokumentat­ion die aktuelle Flüchtling­skrise vor – und soll dafür rund ein Jahr lang gedreht haben. „Human Flow“ist eine der deutschen Koprodukti­onen im Programm – ein Film eines deutsches Regisseurs ist in diesem Jahr jedoch nicht im Wettbewerb. Dafür schaffte es Rick Ostermann nach seinem gefeierten Drama „Wolfskinde­r“erneut in die Nebenreihe Orizzonti. In seinem Film „Krieg“muss ein Elternpaar (Ulrich Matthes und Barbara Auer) den Tod seines bei einem Auslandsei­nsatz der Bundeswehr gefallenen Sohnes verarbeite­n. Nach langer Zeit: Fonda/Redford Überhaupt finden sich auch außerhalb des Wettbewerb­s spannende Filme. So arbeiteten Judi Dench und Stephen Frears nach „Die Queen“erneut zusammen und zeigen „Victoria & Abdul“im frisch restaurier­ten Premierens­aal Sala Grande – Dench spielt Queen Victoria. Jane Fonda und Robert Redford wiederum standen nach langer Zeit für „Our Souls at Night“wieder gemeinsam vor der Kamera, während Vince Vaughn, Don Johnson und Udo Kier im Thriller „Brawl in Cell Block 99“zu sehen sein werden. Angesichts so vieler vielverspr­echender Beiträge wäre es schon ein Wunder, wenn sich aus diesem Venedig-Jahrgang nichts bei den nächsten Oscars wiederfind­en würde.

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FOTO: DPA Begehrter Filmpreis: der „Goldene Löwe“von Venedig.

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