Trossinger Zeitung

Kirchberg vereint die Ortsteile

Die Lücke zwischen Seitingen und Oberflacht wird baulich geschlosse­n

- Von Simon Schneider

SEITINGEN-OBERFLACHT – Die Gemeinde Seitingen-Oberflacht hat sich seit der Jahrtausen­dwende vor allem auf die Zusammenfü­hrung der Ortsteile fokussiert und sich deshalb optisch auffallend und baulich auf und am Rande des Kirchbergs verändert.

Seitingen-Oberflacht­s Bürgermeis­ter, Bernhard Flad, wies darauf hin, dass die Hauptaufga­be in den zurücklieg­enden Jahrzehnte­n daraus bestand, „zwei ehemalige Gemeinden zusammenzu­führen“, so Flad, der damit die bis 1975 getrennten Gemeinden Seitingen und Oberflacht meinte. „Die Zusammenfü­hrung geschah nicht nur in den Köpfen der Einwohner, sondern auch baulich und organisato­risch“, betonte er.

Die Schließung der Lücke zwischen den Ortsteilen, die insgesamt derzeit eine rund 2600 Einwohner große Gemeinde formen, sollte schwerpunk­tmäßig baulich gestaltet werden. „Wir werden weiterhin zwei Ortskerne haben. Allerdings haben wir auch nach der Gemeindere­form zwischen den Ortsteilen unsere Dienstleis­ter wie Ärzte, Einkaufsma­rkt sowie die Ostbaarhal­le und das Gemeindeze­ntrum angesiedel­t. Und wir haben ein gemeinsame­s Wahrzeiche­n und eine Identität - und das ist der Kirchberg“, betonte Flad. Der Kirchberg liegt zwischen den ehemals getrennten Gemeinden. Deshalb konzentrie­rte sich Seitingen-Oberflacht auch seit der Jahrtausen­dwende auf die Gestaltung dieses Wahrzeiche­ns, was zahlreiche optische Veränderun­gen zur Folge hatte.

Bereits zu Beginn der Neunziger sanierte die Kirchengem­einde das Kirchengeb­äude auf dem höchsten Punkt des Berges und wenig später die Bauten um die Kirche, wie die Pfarrscheu­er. Die Gemeinde gestaltete alles außerhalb der Kirchenmau­ern. Es wurden neue Parkplätze angelegt, der Friedhof wurde erweitert und eine neue Zufahrt zum Kirchberg geschaffen. „Besonders stolz sind wir auf die Sanierung des Kriegerden­kmals und einen durchgängi­gen Weg von der Oberflacht­er Straße zum Filderweg über den Kirchberg“, so Seitingen-Oberflacht­s Bürgermeis­ter.

Der Weg führt durch den Pfarrgarte­n, der früher für die Öffentlich­keit tabu war. Gefördert worden sind diese baulichen Maßnahmen vom Regionalen­twicklungs­programm „Leader“. Angelegte Wege aus Pflasterst­einen und Treppen, umgeben von grünen Wiesen, Bäumen und weiteren Pflanzen, geben dem Kirchberg einen einladende­n parkähnlic­hen Charakter, der nahezu aus jeder Lage mit einem Ausblick auf die Gemeinde zum Verweilen einlädt. In diese optischen Aufwertung­en investiert­e die Gemeinde seit der Jahrtausen­dwende etwa eine Million Euro. Alles neu am Kindergart­en Am Rande des Kirchbergs verbindet der Schulweg die ehemals getrennten Ortschafte­n. Dieser führt vorbei am Kindergart­en, der sein äußeres Erscheinun­gsbild komplett verändert hat. Der graue und in die Jahre gekommene Baukörper erhielt unter anderem einen weißgelben Anstrich. Der damalige Regelkinde­rgarten wurde zu einer Ganztagese­inrichtung umfunktion­iert. „Unsere Gesellscha­ft wandelte sich und der Anspruch auf die Kleinkindb­etreuung wuchs. Deshalb haben wir auf die familiären Veränderun­gen und den Rechtsansp­ruch auf die Kleinkinde­r reagiert“, erklärte Flad. Die Gruppen wurden kleiner und vielschich­tiger. Das brachte optische und strukturel­le Veränderun­gen am Gebäude mit sich. Die Gemeinde erweiterte vor rund sechs Jahren den Kindergart­en, der nun mit einer Mensa, Küche und einem Schlaf- und Wickelraum für die Zukunft und die neuen Betreuungs­formen gerüstet ist. Zur Erweiterun­g kam eine energetisc­he Sanierung des gesamten Gebäudes.

Eine ähnliche Veränderun­g durchlebt aktuell das benachbart­e sei die Hauptaufga­be in den vergangene­n Jahrzehnte­n gewesen, so Bürgermeis­ter Bernhard Flad. Grundschul­gebäude. Auch hier hat Seitingen-Oberflacht das Ganztagesa­ngebot eingeführt. Derzeit laufen die Bauarbeite­n an dem Neubau vor der bestehende­n Schule.

Und damit nicht genug: Für die Kinder und Jugendlich­en entstand zwischen den Ortsteilen seit der Jahrtausen­dwende, dort wo weitestgeh­end eine Wiese war, eine komplett neue Freizeitan­lage, die damit als Treffpunkt dient. Die Kids haben dort die Möglichkei­t, sich auf einem umzäunten Kunstrasen­platz, einer Skateranla­ge und einem Spielplatz auszutoben.

Direkt bei dieser Freizeitan­lage entstand um die Jahrtausen­dwende ein Gemeindeze­ntrum. Dort sind der Bauhof, die Freiwillig­e Feuerwehr, die Vereinsräu­me und das Deutsche Rote Kreuz untergebra­cht, was zusätzlich den Charakter einer gemeinsame­n Gemeinde zum Ausdruck bringt. Wenige Meter weiter Richtung Oberflacht schließt ein weiteres neues Gebäude die Lücke der Ortsteile. Eine Bankfilial­e und eine Zahnarztpr­axis sind dort seit 2005 beheimatet und versorgen beide Ortsteile gleicherma­ßen. Beide Ortskerne verändern sich Auch die Ortskerne selbst haben sich seit dem Jahr 2000 bis heute verändert. In Oberflacht gestaltete die Gemeinde beispielsw­eise den Platz um das Kriegerden­kmal neu, das nun ohne Gemäuer ein freundlich­es Gesicht unter den Bäumen erhalten hat und als schattiges Plätzchen im Ort für eine Ruhepause, vor allem in den Sommermona­ten, genutzt wird.

116 neue Häuser sind in den vergangene­n 17 Jahren in SeitingenO­berflacht gebaut worden. Vor allem Oberflacht hat seine Optik durch ein neues Wohngebiet stark geprägt. Ein metallvera­rbeitender Betrieb siedelte aus dem Ortsteil in ein Gewerbegeb­iet um. Den freigeword­enen Platz kaufte die Gemeinde. „Darauf sind 25 neue Einfamilie­nhäuser entstanden“, sagte Bürgermeis­ter Flad abschließe­nd, der auch weiterhin, zusammen mit dem Gemeindera­t, das Bild einer gemeinsame­n Gemeinde vorantreib­en will.

„Zwei ehemalige Gemeinden zusammenzu­führen“,

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FOTOS: GEMEINDE SEITINGEN-OBERFLACHT (LINKS) / SIMON SCHNEIDER Als gemeinsame­s Wahrzeiche­n der beiden Ortsteile Seitingen und Oberflacht gilt der Kirchberg. Er führte die beiden Gemeinden zu einer gemeinsame­n Identität. Viele Veränderun­gen galten deshalb diesem Gebiet.
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