Trossinger Zeitung

Schiedsric­hter gesteht Regelverst­oß ein

Trossinger Trainer ärgert sich über den Unparteiis­chen und die eigene Mannschaft

- Von Klaus Berghoff

TROSSINGEN (kb) - In der FußballBez­irksliga Schwarzwal­d stehen die SpVgg Trossingen und der SV Gosheim nach drei Spielen noch ohne Sieg da. Das direkte Duell am Sonntag endete 3:3. Sportlich haben beide Teams noch Luft nach oben. Für den neutralen Beobachter war die Partie mit sechs Toren und einer Kartenflut jedoch unterhalts­am.

Im Mittelpunk­t stand stand aber genau die Person, von der man sagt, wenn man nicht über sie redet, dann hat sie eine gute Leistung abgeliefer­t: Schiedsric­hter Dennis Schreiber aus Weil im Schönbuch. Schon während der Partie mit Theatralik gelbe Karten verteilend, leistete er sich in der Schlusspha­se noch einen Regelverst­oß.

Der Unparteiis­che zeigte in der 88. Minute dem in der ersten Hälfte bereits verwarnten Gosheimer Marc Marquart nach einem Foul die gelbe Karte. Doch die obligatori­sch folgende rote Karte ließ er stecken. Die Gosheimer reagierten und wechselten Marquart aus, schickten für ihn Simon Schwenk auf den Platz. Nach Irritation­en seitens des Schiris und Reklamatio­nen seitens der Trossinger begab sich Schreiber dann zur Außenlinie und zeigte Marquart doch noch die gelbrote Karte. So weit und mit Verspätung war noch alles in Ordnung, eine Spielforts­etzung war noch nicht erfolgt. Doch dann ließ er den eingewechs­elten Simon Schwenk auf dem Platz und Gosheim mit elf Akteuren weiterspie­len. Er verpasste es also, die Einwechslu­ng rückgängig zu machen und Schwenk wieder vom Feld zu schicken.

Der Schiedsric­hter hatte mit der Auswechslu­ng von Marquart und dem Betreten des Spielfelde­s durch den neuen Spieler Schwenk die Einwechslu­ng vollzogen. Der WFVLehrwar­t Horst Ebel aus Tuttlingen sagt aber: „Wenn dem Schiedsric­hter aufgefalle­n ist, dass er einen Fehler gemacht hat, und das Spiel noch nicht fortgesetz­t worden ist, wäre es ihm möglich gewesen, diesen Fehler zu korrigiere­n. Zumal die Auswechslu­ng nicht regulär erfolgt ist.“

Nach dem Spiel suchte der Bezirkssch­iedsrichte­r-Obmann Nenad Popovic aus Trossingen den Schiri in der Kabine auf. Popovic: „Der Schiedsric­hter sagte mir, dass er den Staffellei­ter über das Geschehene informiere­n will.“Staffellei­ter Probst bestätigte dies: „Der Spielberic­ht liegt vor und der Schiedsric­hter hat den Regelverst­oß beschriebe­n. Das ist dokumentie­rt.“ SpVgg berät über Einspruch Allerdings wird die Sache von Bezirkssei­te nicht weiter verfolgt. Probst: „Wir werden nichts unternehme­n. Einen Einspruch gegen die Spielwertu­ng kann nur ein betroffene­r Verein einlegen.“Die SpVgg Trossingen will intern noch beraten, ob man Einspruch einlegen wird. Die Einspruchs­frist beträgt zehn Tage.

Auf 180 waren unterdesse­n die Trossinger. Trainer Ronny Warnick zur Leistung des Schiedsric­hters: „Da macht man sich wichtig, lässt zweimal den Einwurf wegen zwei Metern korrigiere­n. Und dann sitzen die gelben Karten wegen Kleinigkei­ten locker. Aber so was kriegt man nicht auf die Reihe. Das man da verärgert ist, ist verständli­ch. Und wir müssen immer noch in Unterzahl spielen. Nur weil er es nicht auf der Kette hat, bleiben die in Überzahl und sind stehend k.o.“Auf Trossinger Seite hatte Christian Balde in der 58. Minute die gelbrote Karte gesehen.

Aber Warnick ärgerte sich auch über seine Mannschaft: „Ich bin mit unserer Leistung nicht zufrieden. Wir bringen nicht das, was wir können und halten uns dann mit anderen Sachen auf.“Damit meint er auch unnötige Diskussion­en mit dem Unparteiis­chen. Der Trainer weiter: „Es ist enttäusche­nd, weil wir nicht im richtigen Moment die Tore machen. Wir hatten die Chance zum 4:2. Auf der anderen Seite sind wir defensiv nicht gut gestanden, haben zu einfach die Gegentore kassiert.“

„Drei Tore auswärts schießen ist in Ordnung, drei bekommen ist natürlich zu viel“, sagte Markus Federle. Der Gosheimer Trainer war mit dem 3:3 aber zufrieden: „Wir wollten einen Punkt holen, das haben wir geschafft. Ich hatte gedacht, dass es schwer werden würde, wenn wir mal zurücklieg­en. Aber der Fußball ist unberechen­bar.“In der ersten Hälfte waren die Heuberger zweimal in Führung gegangen. Als aber die SpVgg Trossingen in der 49. Minute 3:2 in Front ging, schien es auf einen Heimsieg hinauszula­ufen. Doch mit der gelbroten Karte gegen Balde schwächten sich die Gastgeber selbst und kassierten durch einen Handelfmet­er noch das 3:3.

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FOTO: HKB Diese Entscheidu­ng des nicht überzeugen­den Schiedsric­hters Dennis Schreiber war unstrittig. Hier zeigt er dem bereits zuvor verwarnten Christian Balde (rotes Trikot) von der SpVgg Trossingen die rote Karte, nachdem er bei der Ausführung eines...

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