Schiedsrichter gesteht Regelverstoß ein
Trossinger Trainer ärgert sich über den Unparteiischen und die eigene Mannschaft
TROSSINGEN (kb) - In der FußballBezirksliga Schwarzwald stehen die SpVgg Trossingen und der SV Gosheim nach drei Spielen noch ohne Sieg da. Das direkte Duell am Sonntag endete 3:3. Sportlich haben beide Teams noch Luft nach oben. Für den neutralen Beobachter war die Partie mit sechs Toren und einer Kartenflut jedoch unterhaltsam.
Im Mittelpunkt stand stand aber genau die Person, von der man sagt, wenn man nicht über sie redet, dann hat sie eine gute Leistung abgeliefert: Schiedsrichter Dennis Schreiber aus Weil im Schönbuch. Schon während der Partie mit Theatralik gelbe Karten verteilend, leistete er sich in der Schlussphase noch einen Regelverstoß.
Der Unparteiische zeigte in der 88. Minute dem in der ersten Hälfte bereits verwarnten Gosheimer Marc Marquart nach einem Foul die gelbe Karte. Doch die obligatorisch folgende rote Karte ließ er stecken. Die Gosheimer reagierten und wechselten Marquart aus, schickten für ihn Simon Schwenk auf den Platz. Nach Irritationen seitens des Schiris und Reklamationen seitens der Trossinger begab sich Schreiber dann zur Außenlinie und zeigte Marquart doch noch die gelbrote Karte. So weit und mit Verspätung war noch alles in Ordnung, eine Spielfortsetzung war noch nicht erfolgt. Doch dann ließ er den eingewechselten Simon Schwenk auf dem Platz und Gosheim mit elf Akteuren weiterspielen. Er verpasste es also, die Einwechslung rückgängig zu machen und Schwenk wieder vom Feld zu schicken.
Der Schiedsrichter hatte mit der Auswechslung von Marquart und dem Betreten des Spielfeldes durch den neuen Spieler Schwenk die Einwechslung vollzogen. Der WFVLehrwart Horst Ebel aus Tuttlingen sagt aber: „Wenn dem Schiedsrichter aufgefallen ist, dass er einen Fehler gemacht hat, und das Spiel noch nicht fortgesetzt worden ist, wäre es ihm möglich gewesen, diesen Fehler zu korrigieren. Zumal die Auswechslung nicht regulär erfolgt ist.“
Nach dem Spiel suchte der Bezirksschiedsrichter-Obmann Nenad Popovic aus Trossingen den Schiri in der Kabine auf. Popovic: „Der Schiedsrichter sagte mir, dass er den Staffelleiter über das Geschehene informieren will.“Staffelleiter Probst bestätigte dies: „Der Spielbericht liegt vor und der Schiedsrichter hat den Regelverstoß beschrieben. Das ist dokumentiert.“ SpVgg berät über Einspruch Allerdings wird die Sache von Bezirksseite nicht weiter verfolgt. Probst: „Wir werden nichts unternehmen. Einen Einspruch gegen die Spielwertung kann nur ein betroffener Verein einlegen.“Die SpVgg Trossingen will intern noch beraten, ob man Einspruch einlegen wird. Die Einspruchsfrist beträgt zehn Tage.
Auf 180 waren unterdessen die Trossinger. Trainer Ronny Warnick zur Leistung des Schiedsrichters: „Da macht man sich wichtig, lässt zweimal den Einwurf wegen zwei Metern korrigieren. Und dann sitzen die gelben Karten wegen Kleinigkeiten locker. Aber so was kriegt man nicht auf die Reihe. Das man da verärgert ist, ist verständlich. Und wir müssen immer noch in Unterzahl spielen. Nur weil er es nicht auf der Kette hat, bleiben die in Überzahl und sind stehend k.o.“Auf Trossinger Seite hatte Christian Balde in der 58. Minute die gelbrote Karte gesehen.
Aber Warnick ärgerte sich auch über seine Mannschaft: „Ich bin mit unserer Leistung nicht zufrieden. Wir bringen nicht das, was wir können und halten uns dann mit anderen Sachen auf.“Damit meint er auch unnötige Diskussionen mit dem Unparteiischen. Der Trainer weiter: „Es ist enttäuschend, weil wir nicht im richtigen Moment die Tore machen. Wir hatten die Chance zum 4:2. Auf der anderen Seite sind wir defensiv nicht gut gestanden, haben zu einfach die Gegentore kassiert.“
„Drei Tore auswärts schießen ist in Ordnung, drei bekommen ist natürlich zu viel“, sagte Markus Federle. Der Gosheimer Trainer war mit dem 3:3 aber zufrieden: „Wir wollten einen Punkt holen, das haben wir geschafft. Ich hatte gedacht, dass es schwer werden würde, wenn wir mal zurückliegen. Aber der Fußball ist unberechenbar.“In der ersten Hälfte waren die Heuberger zweimal in Führung gegangen. Als aber die SpVgg Trossingen in der 49. Minute 3:2 in Front ging, schien es auf einen Heimsieg hinauszulaufen. Doch mit der gelbroten Karte gegen Balde schwächten sich die Gastgeber selbst und kassierten durch einen Handelfmeter noch das 3:3.