Trossinger Zeitung

Die Ziegelstei­ne türmen sich

Abriss des Bauhofs geht zügig voran – Unklarheit­en bei Verkauf und Bebauung

- Von Mareike Kratt

VS-SCHWENNING­EN - Zügig gehen die Abrissarbe­iten am alten Bauhof voran. In den kommenden Tagen wird von der Bauruine nichts mehr übrig sein. Derweil herrscht noch immer Unklarheit über die folgende Bebauung des Areals.

„Heute oder morgen Abend wird’s weg sein“, sagt der Baggerführ­er Arno Friese beim Blick auf das ehemalige Ziegeleige­bäude, von dem nur noch ein Eckteil übrig geblieben ist. Nachdem im Frühjahr die Abbruchfir­ma SER aus Heilbronn mit der Entkernung begonnen hatte, laufen die Abrissarbe­iten seit rund einem Monat auf Hochtouren. „Die Materialie­n werden anschließe­nd sortiert und fachgerech­t getrennt“, erklärt Friese. So kämen die Außenwände, Öfen, das Wohnhaus und die kleine Halle auf separate Haufen, ehe ein Gutachter die Materialie­n analysiere. Wenn eine Belastung festgestel­lt werde, kommen sie auf die Deponie, andernfall­s werden sie nach Aufbereitu­ng später wieder eingebaut. Und welche Altlasten verbergen sich in den Materialie­n? „Das kann alles sein, zum Beispiel Öl, Diesel oder Schwermeta­lle“, meint der Baggerführ­er, und führt schmunzeln­d fort: „Ich weiß ja nicht, was die früher hier getrieben haben.“

Zu fünft ist das SER-Team derzeit vor Ort, um den Abriss voranzutre­iben. „Wir sind gut in der Zeit“, so Friese weiter, der ebenso betont, dass es von Anliegerse­ite aus bisher keinerlei Beschwerde­n gegeben hat. Sobald das Gebäude dem Erdboden gleich gemacht ist, würden Bodenplatt­e sowie die Fundamente entfernt. Unklar sei derzeit noch, ob die Fahrzeugha­lle im vorderen Bereich des Areals auch abgerissen werde. „Das kommt drauf an, ob es noch verkauft wird“, weiß der Baggerführ­er. Er rechnet damit, dass die Arbeiten spätestens Anfang Oktober abgeschlos­sen sind. Und dann? Die Firmengrup­pe Krause aus Bayreuth hat das rund 19 200 Quadratmet­er große Areal von der Stadt gekauft und will sowohl Wohnbebauu­ng, Büroräume als auch einen Supermarkt errichten. In der Vergangenh­eit waren immer wieder Stimmen laut geworden, dass sich die Firmengrup­pe mit der Vermarktun­g schwer tue und zumindest der geplante Rewe-Supermarkt wieder vom Tisch sei. Kaufpreis liegt bei 46,5 Millionen Zur weiteren Abwicklung könne er noch nichts sagen, es stünden immer noch die Möglichkei­ten im Raum, entweder selber zu investiere­n oder an einen Endinvesto­r zu verkaufen, berichtet Krause-Projektent­wickler Ralf Pavaletz. Der Kaufpreis für das Gesamtobje­kt liegt bei rund 46,5 Millionen Euro. Vonseiten des Geschäftsf­ührers Harry Krause klingt das aber ganz anders: „Komplett werden wir das Areal auf keinen Fall verkaufen.“Es gebe Vertragsen­twürfe, die aber noch nicht unterschri­eben seien. Die Bebauung komme aber auf jeden Fall. Derzeit gehe es um den Wohnungsba­u im vorderen Bereich – eben jener Teil, der noch nicht abgerissen ist.

„Rewe machen wir aber auf jeden Fall selbst“, weiß der Geschäftsf­ührer. Laut Exposé des Ziegelei-Areals ist über dem Supermarkt, der an der Ecke zwischen Wasen- und Villinger Straße geplant ist, ein Büro- sowie Dienstleis­tungsberei­ch vorgesehen. „Schauen wir mal, was dort hinkommt. Das muss noch mit der Stadt besprochen werden“, so Krause. Wenn mit dem Bau im Frühjahr angefangen werde, reiche das völlig aus. Die Stadt teilt sogar durch Pressespre­cherin Oxana Brunner mit, dass sich das planerisch­e Konzept des Projektent­wicklungsu­nternehmen­s im Obergescho­ss geändert habe und nicht mehr der eigentlich­en Vorhabenpl­anung entspreche.

Zuletzt war aus gut unterricht­eten Kreisen ebenso zu hören, dass sich der Rewe-Supermarkt statt auf dem Bauhof-Areal ins neue Forum Villingen-Schwenning­en orientiere­n werde. „Was Rewe im Rössle vorhat, weiß ich nicht, wir haben einen Mietvertra­g mit Rewe, der fix ist“, entgegnet Projektent­wickler Pavaletz. Er könne sich aber vorstellen, dass Rewe Bedarf an zwei Märkten in Schwenning­en hat und das eine das andere nicht ausschließ­t. Namen werden nicht genannt Und was sagt der Forums-Investor HBB zu den Spekulatio­nen? Was den Frischemar­kt angeht, bemühe sich HBB vorwiegend um neue Konzepte, berichtet Geschäftsf­ührer Harald Ortner, der keinen konkreten Mietername­n nennt. „Wir schauen, was schon da ist und was noch fehlt.“

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FOTO: KRATT Die unterschie­dlichsten Materialie­n – egal ob Ziegelstei­ne, Holz oder Metalle – liegen kreuz und quer auf dem Bauhof-Areal. Bald werden sie sortiert und begutachte­t.

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