Spielerisch Integration voranbringen
Beim bunten Kinderfest in Tuttlingen: Begegnungen ermöglichen und Miteinander fördern
TUTTLINGEN (maj) - Sie toben, spielen und haben – auch ohne viel miteinander zu reden – gemeinsam Spaß: Beim bunten Kinderfest, das die Stadt Tuttlingen mit dem Tuttilla Abenteuerland und dem Kinderschutzbund am Freitag, 8. September, ab 15 Uhr ausrichtet, stehen die Kinder im Mittelpunkt und sollen den Erwachsenen zugleich ein Vorbild sein.
Das Ziel der Veranstaltung sei es, Begegnungen zu ermöglichen und das Miteinander in Tuttlingen zu fördern, erklärt Ralf Scharbach, Integrationsbeauftragter der Stadt Tuttlingen. Deshalb sind alle Kinder ab sechs Jahren, ihre Eltern und Verwandten – aus Tuttlingen, der Region sowie mit Migrations- und Fluchterfahrung – ins Haus der Schüler zwischen Otto-Hahn- und ImmanuelKant-Gymnasium eingeladen. Die Hoffnung ist, dass bei den Erwachsenen –wie bei den spielenden Kindern – Berührungsängste trotz Sprachbarriere abgebaut werden können. „Wir wollen eine Plattform bieten, um das Zusammenwachsen von Einheimischen und Zugewanderten zu ermöglichen“, sagt Scharbach. Kinder können bei Künstlerworkshops mitmachen Für die Jüngsten haben sich die Veranstalter ein vielfältiges Programm ausgedacht. Neben einem Spieleprogramm werden bis 18 Uhr mehrere Künstlerworkshops angeboten. Bei Andreas Herrmann können die Kinder Zirkusluft schnuppern und sich als Akrobat ausprobieren. Zweipersonenund Gruppenfiguren oder eine Menschenpyramide können erlernt und eingeübt werden. Vertrauen, achtsamer Umgang und gegenseitige Rücksichtnahme wären wichtig, um in der Akrobatik gemeinsam etwas zu schaffen, heißt es in der Ankündigung zum Fest.
Thomas Benirschke ist mit seiner Zaubertöpferscheibe vor Ort und will die Kreativität der Kinder herauskitzeln. Jeder erstellt zunächst einen Entwurf. Anschließend wird dieser umgesetzt. Ein Teilnehmer sorgt durch Kurbeln für den Antrieb der Töpferscheibe, die anderen helfen beim Erstellen. Teilnahme am Kinderfest ist kostenlos Ohne Worte erzählt Nils Klawon seine Geschichten. Der Pantomime soll in seinem Workshop die Kinder animieren, ohne zu reden miteinander zu kommunizieren. Als Clown will Mira Schubert ihren Teil zum Gelingen des Festes beitragen. Die Schauspielerin will Kinder und Eltern zum Lachen bringen. „Und Lachen öffnet die Herzen der Menschen“, so steht es in der Vorstellung der Künstlerin.
Die Teilnahme am Fest ist für Kinder und Besucher kostenlos. Die Stadt Tuttlingen hatte sich mit dem Projekt „Miteinander in Tuttlingen“bei dem Programm „Vielfalt gefällt! Orte des Miteinanders“beworben und wird nun von der Baden-Württemberg-Stiftung gefördert. nicht einzigartig. Etwa fünf Stück hat er davon. „Die muss ich abwechselnd tragen.“Denn die Mützen sind Geschenke des Häkelkreises, der sich regelmäßig in seinem Laden trifft. Und dessen Mitgliedern falle es auf, wenn der Stiefel eine Mütze mal längere Zeit nicht trägt, erzählt Manz, der seinen Spitznamen im übrigen der gängigen Abwandlung von Christof, nämlich „Steffele“, zu verdanken hat. Daraus wurde dann im Laufe der Jahre „der Stiefel“. „Eine Kunstfigur“, wie Manz sagt. „Eigentlich gibt es den Stiefel gar nicht.“ „Ich bin froh, dass ich so alt bin“Doch dafür ist „der Stiefel“ganz schön umtriebig. „Ich weiß gar nicht, wo ich meine Pfoten überall drin habe“, sagt Manz mit einem Lachen, auch wenn „ich das Rad nicht neu erfunden habe“. Den Tuttlinger Literaturherbst hat er mit auf die Beine gestellt, ist aktiv beim Sommer im Park dabei, ist Gestalter bei „Tuttlingen im Advent“, gibt einen Workshop für Schüler, um sie an die Demokratie heranzuführen und lädt in seinen Buchladen zu politischen Diskussionen a là „Zehn Minuten für Europa“ein. Politik, das ist ihm ein Anliegen, gerade jetzt, mit Blick auf die Bundestagswahl. Denn: „Die Welt befindet sich in einem Paradigmenwechsel.“Er hofft auf eine stabile Regierung, die „die Zukunft meistern kann“. Angesichts der vielen Veränderungen, die auf der Welt derzeit vor sich gehen, sagt Manz: „Ich bin froh, dass ich so alt bin. Mit 60 ist man nicht mehr jung.“Aber er lacht dabei.
Ans Aufhören, sei es hinsichtlich seines Engagements in der Stadt, aber auch im Laden, denkt er beileibe nicht. Nicht nur, weil er, wie er sagt, nur eine kleine Rente bekäme, auch, weil er es gerne macht. „Ich würde wieder Buchhändler werden.“Und: „Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt.“Sei es in seiner Heimat Tuttlingen, sei es in anderen Kontinenten, die er in jüngeren Jahren ausgiebig bereist hat. Ein „klarer Lebensentwurf mit Reihenhaus und Ehefrau“ist dabei irgendwie auf der Strecke geblieben. Auch wenn Manz, der selbst fünf Geschwister hat, neben seiner Tochter gerne noch mehr Kinder bekommen hätte. „Aber in der Beziehungspflege bin ich nicht so gut“, sagt er und grinst. Groß feiern will Christof Manz seinen Geburtstag nicht. „Ich bin hier und arbeite“, sagt er. Auf keinen Fall will er „Hof halten“. Nichtsdestotrotz bekommt jeder Besucher seines Buchladens am Donnerstag ein Stück Zopf und ein Glas Sekt.