„Perfekt“fürs Schwäbisches Jugendblasorchester
80 junge Musiker und Musikerinnen haben fünf Tage in der Bundesakademie geprobt - Abschlusskonzert reißt mit
TROSSINGEN (icks) – Rund 80 Nachwuchsmusiker des Schwäbischen Jugendblasorchesters studierten fünf Tage lang in der Bundesakademie ein abwechslungsreiches Programm ein. Am Freitagabend gab es eine öffentliche Generalprobe unter der Leitung von Toni Scholl.
„Perfekt“finden die Verantwortlichen des 1988 gegründeten Auswahlorchesters im Allgäu-Schwäbischen Musikbund die Bedingungen in Trossingen: Optimale Räumlichkeiten, freundliche Mitarbeiter, erstklassige Verpflegung. So nehme man gerne die teils lange Anreisestrecke auf sich, sagte „Orchestermama“Barbara Batzer aus Buchloe.
Nicht nur neun ganz unterschiedliche Stücke wurden erst in Registerproben, dann im Tutti erarbeitet, es galt auch, 25 „Neue“zu integrieren. Wie gut dies gelungen ist, zeigte der Beifall, der allen Stücken folgte.
Seriös war der Auftakt: Bei der Ouvertüre zu seiner phantastischen Oper „Ruslan und Ljudmila“hatte Michail Glinka 1842 Themen aus dem Werk geschickt kombiniert, bis hin zu Ruslans Sieg über alle Widersacher im glänzenden D-Dur. Druckstarke Polyrhythmen Recht wild wirkte dagegen der 2009 von John Mackes geschüttelte „Asphalt Cocktail“mit seinen ausdrucksstarken Polyrhythmen und rasch wechselnden Takten.
Hohe Konzentration forderte die in ganzer Länge gespielte Feuervogel-Suite Igor Strawinskys von den 45 Mädchen und jungen Frauen und ihren 35 Kollegen im Alter von 14 bis 27 Jahren. Neun Trompeten trieben das Fabeltier durch den ovalen Saal, eine Soloklarinette lud zum Träumen ein, bis die Konzerttrommel mit lautem „Peng“unterbrach.
Filmmusik folgte mit einem Arrangement von Jörg Murschinski, der Höhepunkte aus dem Schaffen Michael Giacchinos zu dem Medley „Scores!“verbunden hatte. Hier trumpfte die von Johannes Jäger geleitete Rhythmusgruppe auf: acht Schlagzeuger und die Pianistin Kim Reinhardt. Auch das starke Saxofonregister kam bestens zur Geltung.
Ein echter Coup war der Orchestermanagerin Miriam Tressel mit der Verpflichtung der Sängerin Siyou Isabelle Ngnoubamdjum gelungen: Deren Umsetzung der Soul- und Pop-Stücke „Feeling Good“, „Cry me a River“und „Smooth Operator“, untermalt von dem exakt agierenden Orchester, überzeugten restlos.
Mit einer singenden Tin Whistle und einem Stäbchentrommler-Quartett ging es auf die grüne Insel: Guido Rennerts irisches Medley ließ die Fußspitzen der Zuhörer zucken. Nach einer Zugabe - Siyou Ngnoubamdjum sang „Ain’t Nobody“- endete der letzte Probentag nach zwölf intensiven Stunden.