Mittelstand wünscht sich mehr Wohnraum auf dem Heuberg
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Justizminister Guido Wolf besuchen die Gruner AG in Wehingen
WEHINGEN - Die Gruner AG hat am Montag hohen Besuch aus der Landespolitik bekommen: Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (MdL, CDU) und Justizminister Guido Wolf (MdL, CDU) besuchten das mittelständische Unternehmen in Wehingen mit seinem Vorstand Eduard Spreitzer und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates Karl-Werner Bode.
Eigentlich war vorgesehen, dass Spreitzer das Wehinger Unternehmer kurz vorstellen sollte, um danach noch in die Diskussion mit den Landespolitikern zu kommen. Doch die Wirtschaftsministerin stieg gleich in den Meinungsaustausch ein, sodass sich schnell eine interessante Gesprächsebene aufbaute, in der die vielschichtigen Problemfelder eines mittelständischen Unternehmens und mögliche Lösungen diskutiert wurden.
Eduard Spreitzer stellte die enorme Entwicklung der Gruner AG, von der Gründung durch Wolfgang Gruner im Jahre 1953 bis zum heutigen Unternehmen mit 1250 Mitarbeitern in Wehingen, Tunesien, Serbien und Indien dar und listete die technischen Produkterweiterungen auf, die es der Gruner AG als ursprünglich reinem Relais-Hersteller möglich gemacht hat, in speziellen Bereichen Weltmarktführer zu werden. Die Gruner AG, die seit 2010 voll von Eduard Spreitzer übernommen wurde, verfüge, so Spreitzer, heute über eine hohe Fertigungstiefe, wobei die Bereiche Wickelei und Montage sukzessive outgesourct würden.
Allerdings kam Spreitzer auch darauf zu sprechen, dass es immer mehr Probleme bei der Besetzung der Arbeitsplätze gebe. Alt-Bürgermeister Bär griff die Pendlerproblematik auf und verknüpfte sie mit der Fragestellung der Wohnraumbeschaffung, die dazu führen könnte, Pendler dauerhaft an den Ort ihrer Arbeit zu bringen und auch die Situation für die Nachwuchsgeneration zu verbessern. Bürgermeister Gerhard Reichegger bemängelte, dass zu wenig Interesse vorläge, auf dem Heuberg in den Wohnungsbau zu investieren. Auch Spreitzer wünschte sich, dass es für seine Mitarbeiter ein größeres Angebot an Bauplätzen in Wehingen gebe.
Die Ministerin nahm diese Bitte mit. DenBlick in die autonome Fahrzukunft und in die Aufrechterhaltung des Wettbewerbs im internationalen Vergleich, wolle man seitens des Landes im Auge behalten. Bei der anschließenden Betriebsbesichtigung durch alle Abteilungen der Gruner AG zeigte sich die Ministerin als gute Gesprächspartnerin mit allen in die Produktion eingespannten Mitarbeitern.