Werkstatt wird zum Café restauriert
Baubeginn des Fachwerkhauses steht kurz bevor – Denkmalstiftung fördert Projekt
FRIDINGEN - Der Investor Peter Schwanhäußer, der das historische Fachwerkhaus „Am Unteren Tor 2“in Fridingen restaurieren möchte, hat jüngst einen Zuwendungsvertrag der Denkmalstiftung Baden-Württemberg in Höhe von 30 000 Euro unterschrieben. Die Bauarbeiten sollen im Spätherbst beginnen.
Nachdem das historische Stadthaus rund zehn Jahre lang leer stand, sollen dort künftig ein Café im Erdgeschoss und drei Ferienwohnungen in der ersten und zweiten Etage entstehen. Vor 30 Jahren hat der in Klettgau wohnende Peter Schwanhäußer eine Radtour durch das Donautal unternommen. „Ich habe mich damals ins Donautal verliebt und besuche seither jährlich immer wieder diese schöne Gegend“, erklärt er. Auf das Gebäude in Fridingen ist er 2012 aufmerksam geworden. „Damals war es noch mit Efeu bewachsen und mit einem Schild versehen, das auf den Verkauf hingewiesen hat“, erinnert er sich. Nach drei Jahren Überlegungszeit machte er Nägel mit Köpfen und hatte mit dem Café und den drei Ferienwohnungen eine Um- und Zielsetzung fest im Blick.
Ein Finanzierungsplan, eine Förderung aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum, die Spende von 30 000 Euro von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg sowie eine große Portion Leidenschaft sollen die Restaurierung verwirklichen. „Wir begrüßen das Vorhaben und fördern gerne das Sanierungsprojekt, denn dadurch bleibt das kleine Bürgerhaus mit Wirtschaftsteil aus dem 18. Jahrhundert erhalten“, betont der Geschäftsführer Hermann Vogler von der Denkmalstiftung, der den Standort des Gebäudes innerhalb der historischen Altstadt hervorhebt. „Ich freue mich und bin dankbar, dass gerade mein Projekt gefördert wird“, sagt Schwanhäußer. Insgesamt kostet die ganze Umsetzung mehr als eine halbe Million Euro.
Fridingens Bürgermeister Stefan Waizenegger nennt das Vorhaben „hartes Brot“, ist sich aber sicher, dass die Konzeption eine Belebung für das Städtle sein wird und zeigt sich zuversichtlich, dass das Café und die Ferienwohnungen nach der Fertigstellung angenommen werden.
In den vergangenen Monaten waren die Erstellung unterschiedlichster Gutachten, etwa zum Dachstuhl, zu Steingewerken, Brandschutz- und Energievorschriften das größte Thema. „Jetzt können wir sichergehen, dass alles, was wir umsetzen wollen, auch seine Richtigkeit hat. Wir wissen, was es kostet und bekommen dadurch auch die Fördermittel“, sagte der Investor.
Der Bauentscheid steht kurz bevor, „und dann kann ich endlich loslegen“, freut sich Schwanhäußer, der einen Baubeginn im Spätherbst anpeilt. Die Entkernung erfolge als erstes, die die Entfernung aller neuzeitlichen Bauteile umfasst, die für den weiteren Ausbau nicht mehr benötigt werden. Im Frühjahr sollen erste Restaurierungs- und Neubauarbeiten stattfinden. Die ehemalige Steinmetz-Werkstatt soll zum Café umgebaut werden. Der Aufgang zu den Ferienwohnungen soll über die derzeitige Tenne erfolgen. Ablöse für fehlende Parkplätze Das denkmalgeschützte Gebäude steht bis zur Grenze auf der gekauften Fläche. Für alles Drumherum habe der Investor ein Nutzungsrecht. Für die Parkplatzsituation wurde erfolgreich eine Befreiung beantragt und für weitere Parkplätze wird eine Ablöse gezahlt, die in der Summe mit Bürgermeister Waizenegger noch beschlossen werde. „Auch mit den Nachbarn bin ich in einem guten Austausch und sehr aktiv auf sie zugegangen. Sie freuen sich, dass das Gebäude eine Belebung erfährt und sie nicht neben einer ungenutzten Ruine leben“, so der Investor.
Für die Sitzmöglichkeiten auf dem Platz vor dem Gebäude reicht Schwanhäußer einen Gestaltungsvorschlag bei der Stadt ein. Für das optisch auffallende Wandgemälde bekam er keine Auflage. Für dessen Gestaltung lässt er sich von einem Kirchenmaler beraten. Die gesamte Umsetzung soll laut Einschätzung des Investors spätestens im April 2019 abgeschlossen sein.