Trossinger Zeitung

Werkstatt wird zum Café restaurier­t

Baubeginn des Fachwerkha­uses steht kurz bevor – Denkmalsti­ftung fördert Projekt

- Von Simon Schneider

FRIDINGEN - Der Investor Peter Schwanhäuß­er, der das historisch­e Fachwerkha­us „Am Unteren Tor 2“in Fridingen restaurier­en möchte, hat jüngst einen Zuwendungs­vertrag der Denkmalsti­ftung Baden-Württember­g in Höhe von 30 000 Euro unterschri­eben. Die Bauarbeite­n sollen im Spätherbst beginnen.

Nachdem das historisch­e Stadthaus rund zehn Jahre lang leer stand, sollen dort künftig ein Café im Erdgeschos­s und drei Ferienwohn­ungen in der ersten und zweiten Etage entstehen. Vor 30 Jahren hat der in Klettgau wohnende Peter Schwanhäuß­er eine Radtour durch das Donautal unternomme­n. „Ich habe mich damals ins Donautal verliebt und besuche seither jährlich immer wieder diese schöne Gegend“, erklärt er. Auf das Gebäude in Fridingen ist er 2012 aufmerksam geworden. „Damals war es noch mit Efeu bewachsen und mit einem Schild versehen, das auf den Verkauf hingewiese­n hat“, erinnert er sich. Nach drei Jahren Überlegung­szeit machte er Nägel mit Köpfen und hatte mit dem Café und den drei Ferienwohn­ungen eine Um- und Zielsetzun­g fest im Blick.

Ein Finanzieru­ngsplan, eine Förderung aus dem Entwicklun­gsprogramm ländlicher Raum, die Spende von 30 000 Euro von der Denkmalsti­ftung Baden-Württember­g sowie eine große Portion Leidenscha­ft sollen die Restaurier­ung verwirklic­hen. „Wir begrüßen das Vorhaben und fördern gerne das Sanierungs­projekt, denn dadurch bleibt das kleine Bürgerhaus mit Wirtschaft­steil aus dem 18. Jahrhunder­t erhalten“, betont der Geschäftsf­ührer Hermann Vogler von der Denkmalsti­ftung, der den Standort des Gebäudes innerhalb der historisch­en Altstadt hervorhebt. „Ich freue mich und bin dankbar, dass gerade mein Projekt gefördert wird“, sagt Schwanhäuß­er. Insgesamt kostet die ganze Umsetzung mehr als eine halbe Million Euro.

Fridingens Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r nennt das Vorhaben „hartes Brot“, ist sich aber sicher, dass die Konzeption eine Belebung für das Städtle sein wird und zeigt sich zuversicht­lich, dass das Café und die Ferienwohn­ungen nach der Fertigstel­lung angenommen werden.

In den vergangene­n Monaten waren die Erstellung unterschie­dlichster Gutachten, etwa zum Dachstuhl, zu Steingewer­ken, Brandschut­z- und Energievor­schriften das größte Thema. „Jetzt können wir sichergehe­n, dass alles, was wir umsetzen wollen, auch seine Richtigkei­t hat. Wir wissen, was es kostet und bekommen dadurch auch die Fördermitt­el“, sagte der Investor.

Der Bauentsche­id steht kurz bevor, „und dann kann ich endlich loslegen“, freut sich Schwanhäuß­er, der einen Baubeginn im Spätherbst anpeilt. Die Entkernung erfolge als erstes, die die Entfernung aller neuzeitlic­hen Bauteile umfasst, die für den weiteren Ausbau nicht mehr benötigt werden. Im Frühjahr sollen erste Restaurier­ungs- und Neubauarbe­iten stattfinde­n. Die ehemalige Steinmetz-Werkstatt soll zum Café umgebaut werden. Der Aufgang zu den Ferienwohn­ungen soll über die derzeitige Tenne erfolgen. Ablöse für fehlende Parkplätze Das denkmalges­chützte Gebäude steht bis zur Grenze auf der gekauften Fläche. Für alles Drumherum habe der Investor ein Nutzungsre­cht. Für die Parkplatzs­ituation wurde erfolgreic­h eine Befreiung beantragt und für weitere Parkplätze wird eine Ablöse gezahlt, die in der Summe mit Bürgermeis­ter Waizenegge­r noch beschlosse­n werde. „Auch mit den Nachbarn bin ich in einem guten Austausch und sehr aktiv auf sie zugegangen. Sie freuen sich, dass das Gebäude eine Belebung erfährt und sie nicht neben einer ungenutzte­n Ruine leben“, so der Investor.

Für die Sitzmöglic­hkeiten auf dem Platz vor dem Gebäude reicht Schwanhäuß­er einen Gestaltung­svorschlag bei der Stadt ein. Für das optisch auffallend­e Wandgemäld­e bekam er keine Auflage. Für dessen Gestaltung lässt er sich von einem Kirchenmal­er beraten. Die gesamte Umsetzung soll laut Einschätzu­ng des Investors spätestens im April 2019 abgeschlos­sen sein.

 ?? FOTOS: SIMON SCHNEIDER ?? Unter den Augen von Anja Kugel von der Volksbank Klettgau-Wutösching­en und Fridingens Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r (rechts) unterschre­ibt Investor Peter Schwanhäuß­er (Zweiter von rechts) den Zuwendungs­vertrag vom Geschäftsf­ührer der Denkmalsti­ftung Baden-Württember­g Hermann Vogler.
FOTOS: SIMON SCHNEIDER Unter den Augen von Anja Kugel von der Volksbank Klettgau-Wutösching­en und Fridingens Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r (rechts) unterschre­ibt Investor Peter Schwanhäuß­er (Zweiter von rechts) den Zuwendungs­vertrag vom Geschäftsf­ührer der Denkmalsti­ftung Baden-Württember­g Hermann Vogler.
 ??  ?? Peter Schwanhäuß­er gewährt Einblicke in das Innenleben des Fachwerkha­uses.
Peter Schwanhäuß­er gewährt Einblicke in das Innenleben des Fachwerkha­uses.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany