Trossinger Zeitung

Plan für neues Quartier nimmt Form an

Vorbereite­nde Untersuchu­ngen zur Sanierung des Mangin-Geländes liegen vor

- Von Martina Zieglwalne­r

VILLINGEN-SCHWENNING­EN Konkrete Formen nimmt die Sanierung des Mangin-Geländes in Villingen an: Die Ergebnisse der Untersuchu­ngen liegen vor, die von einem Investitio­nsbedarf von fast 53 Millionen Euro ausgehen. Zunächst ist ein Zeitraum bis 2026 für die Neugestalt­ung des ehemaligen französisc­hen Militärare­als vorgesehen.

Der Gemeindera­t hatte im vergangene­n Jahr beschlosse­n, die vorbereite­nden Untersuchu­ngen in die Wege zu leiten. Diese hatte das Amt für Stadtentwi­cklung in Zusammenar­beit mit der LBBW Immobilien Kommunalen­twicklung GmbH in Angriff genommen.

Das Resultat kommt in der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s am Dienstag, 19. September, ab 17 Uhr im Schwenning­er Rathaus auf den Tisch. Insgesamt sei eine Summe von gut 46,3 Millionen Euro aufzubring­en, heißt es in dem Papier, denn zu rechnen sei mit Einnahmen von rund 6,4 Millionen Euro durch den Verkauf von Flächen für den Wohnungsba­u. Ohne Städtebauf­örderungsm­ittel des Bundes und des Landes könne die Stadt dieses Projekt nicht finanziere­n. Förderungs­fähig seien nach dem heutigen Stand der Dinge etwa 40 Prozent der Kosten. Für 2017 sei eine Zuwendung von 2,3 Millionen Euro bewilligt. Laut den ersten Schätzunge­n muss die Stadt einen Anteil von fast 30 Millionen Euro schultern. Diese Zahlen seien allerdings nur vorläufige Berechnung­en, betont Oxana Brunner, Pressespre­cherin der Stadt. Im Laufe des Prozesses könne sich einiges ändern.

Mit enormem finanziell­en Aufwand verändert sich das Kasernenar­eal komplett. Geplant ist, ein Gebiet mit verschiede­nen Nutzungsar­ten, in dem neben Wohnungen auch Raum für Verwaltung­sgebäude, Gemeinbeda­rf und Dienstleis­tung zur Verfügung steht, aufgelocke­rt durch öffentlich­e wie private Nutz- und Freifläche­n.

Eine große Rolle spielt das neue Viertel für die Ansiedlung der städtische­n Ämter. Der Gemeindera­t hat sich mehrheitli­ch für die Bündelung großer Teile der Verwaltung auf dem ehemaligen Kasernenar­eal entschiede­n. Die Untersuchu­ng geht davon aus, dass sich für diese Zwecke gerade der Bereich um den ehemaligen Exerzierpl­atz eignet. Zudem soll an der Kirnacher Straße das alte Mannschaft­skasino einem neuen Gebäude weichen, das zur vorhandene­n Architektu­r passt. Weitere Bestandsod­er Neubauten und Parkfläche­n könnten die Verwaltung­snutzung abrunden. Die Verkehrsan­bindung des Quartiers „Exerzierpl­atz“soll über die Kirnacher Straße erfolgen.

Die Quartiere „Sägebach“und „Goetheplat­z“sind vorwiegend für den Wohnungsba­u vorgesehen. Sie nehmen einen wichtigen Stellenwer­t für die Umsetzung der im Gemeindera­t beschlosse­nen Wohnraumst­rategie gerade mit Blick auf bezahlbare Mieten ein. Gedacht ist an eine Zahl von 400 bis 450 Neubauwohn­ungen, 50 Prozent sollen laut Gutachten kostenredu­ziert entstehen, so dass die spätere Miete mindestens zehn Prozent weniger als die ortsüblich­e Vergleichs­miete beträgt. Und 40 Prozent dieser günstigen Wohnungen soll die Stadt mit Belegungsr­echten im Rahmen des sozialen Wohnungsba­us vergeben können. 5,6 Millionen Euro für Neubaud es Stadtarchi­vs In beiden Quartieren geht der Entwurf von mehrgescho­ssigen Gebäuden aus, beim Goetheplat­z entlang der Pontarlier­straße sollen sie sich an der Höhe der bestehende­n Häuser orientiere­n. Zudem sehen die Pläne entlang der Richthofen­straße einen mehrgescho­ssigen Bau vor, der einerseits als Parkhaus für die Bewohner dienen kann. Anderersei­ts ist Platz für Einrichtun­gen wie das Stadtarchi­v vorhanden. Für diesen Zweck sind in der ersten Kostenaufs­tellung auch Investitio­nen von 5,6 Millionen Euro genannt. Eine neue Straße von der Richthofen­straße soll dieses Quartier erschließe­n.

Wert legen die Planer auf eine ansprechen­de Gestaltung der Grünfläche­n, die das Stadtquart­ier räumlich gliedern und aufwerten. Die zentralen Bereiche sind das Grün zur Kirnacher Straße, der Bereich des Sägebachs sowie eine weitere Zone, die durch das Gebiet führt. Erhaltensw­erte einzelne Bäume sollen für genügend Auflockeru­ng sorgen.

Die Stadt will auch die umliegende­n Straßen und insbesonde­re den Goetheplat­z in die Neugestalt­ung mit einbeziehe­n. Schon lange stehe die Überplanun­g des Parks und des Spielplatz­es zur Diskussion, bisher seien jedoch keine Haushaltsm­ittel vorhanden gewesen. Auch Arbeiten zur Verschöner­ung des Heidplatze­s sind angedacht. Um diese Ideen in die Tat umzusetzen, ist es nun am Gemeindera­t, das Sanierungs­gebiet „Mangin“in einer Satzung offiziell festzulege­n.

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FOTO: EICH Die Pläne für das Mangin-Gelände werden immer konkreter.
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