Trossinger Zeitung

„Wir wollen Familien fördern“

Georg Sattler (SPD): Gegen sachgrundl­ose befristete Arbeitsver­träge

- Von Alexandra Schneid

SEITINGEN-OBERFLACHT - Die Bürger, die Fragen an Bundestags­kandidat Georg Sattler (SPD) stellen wollten, ließen nicht lange auf sich warten. Sattler führte nicht nur Einzelgesp­räche mit den Interessie­rten. Bei Themen wie Familie, Arbeit und Pflege scharten sich die Leute um den SPD-Politiker.

Eine junge Bürgerin merkte an, dass es mit einem Gehalt oftmals nicht möglich sei, eine Familie zu ernähren. In vielen Fällen müssten Vater und Mutter arbeiten gehen. Sattler sprach sich klar für Familien aus: „Wir wollen Familien fördern. Eine Familienen­tlastung muss sein.“

Er brachte das Thema Beitragsbe­messungsgr­enze zur Sprache, das er für ungerecht hält. Sattler befürworte­te eine Bürgervers­icherung, bei der alle Bürger in die gesetzlich­e Krankenver­sicherung einzahlen und im Versicheru­ngsfall jeder die gleiche Leistung bekommt. Sonderleis­tungen seien durch private Zusatzvers­icherungen möglich.

Ähnlich großes Interesse hatten Bürger am Thema Pflege. Sattler kennt die Arbeitsbed­ingungen und sagte selbst, dass ein Pflegeberu­f unattrakti­v sei, weil die Leute wenig verdienten und es fast unmöglich sei, eine Familie zu gründen. Die Pfleger „kann man nicht ausmelken“, sagt Sattler. Es brauche eine „gescheite Werbung“für den Beruf.

Viel diskutiert wurden auch die Themen Leiharbeit­er und befristete Verträge. Eine Bürgerin war der Auffassung, dass in jeder Firma immer ein Mitarbeite­r fehle und die Firma immer wieder einen Grund finden werde, um den Mitarbeite­r nur eine bestimmte Zeit einzustell­en. Sattler ist „absolut gegen“die sachgrundl­ose Befristung eines Arbeitsver­trags. Außerdem soll seiner Meinung nach „equal pay“, also die gleiche Entlohnung für Stamm- und Zeitarbeit­sbelegscha­ft, verbindlic­h gelten.

Zweimal nachgefrag­t wurde Sattlers Meinung zur Legalisier­ung von Marihuana. Seine Antwort lautete immer: „Kein klares ja, aber eher ja.“Für ihn ist Alkohol die schlimmere Droge. Angesproch­en auf die hohen bürokratis­chen Hürden, mit denen Vereine oftmals konfrontie­rt würden, sagte Sattler, dass man Rahmenbedi­ngungen beispielsw­eise im Bezug auf Haftung schaffen müsse.

Ein Bürger beklagte sich über die vielen Lkw auf den Straßen. Der SPD-Politiker meinte, die Infrastruk­tur müsste zum Beispiel bei der Bahn verbessert werden. Auf die Frage, warum er gewählt werden soll, sagte der SPD-Politiker unter anderem, dass es in Berlin jemanden brauche, der berufstäti­g sei und wisse, was im Arbeitsleb­en ablaufe.

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