Trossinger Zeitung

Leistungsb­eweis in einer Extremsitu­ation

Anspruchsv­olles Szenario in Seniorenre­sidenz am Kaiserring liegt Übung für die Villinger Feuerwehr zugrunde

- Von Marc Eich

VS-VILLINGEN - Mit einem überaus anspruchsv­ollen Einsatzsze­nario hat sich die Feuerwehr Villingen gemeinsam mit dem DRK bei ihrer Hauptprobe auseinande­rgesetzt. Angenommen wurde ein Brand in der Seniorenre­sidenz am Kaiserring in VS-Villingen.

Rauch dringt aus einem Fenster im ersten Obergescho­ss des Komplexes in der Innenstadt, dort macht sich auch eine offensicht­lich verletzte Person bemerkbar: Mit dieser Einsatzlag­e wurden am Samstag die Kräfte der Feuerwehr sowie des DRK-Ortsverein­s Villingen und des Betreuungs­dienstes des DRK-Ortsverein­s Königsfeld konfrontie­rt. Als gegen 14 Uhr der erste Rettungswa­gen auf den Vorplatz vor der Einrichtun­g für Senioren und Pflegebedü­rftige rollt, hatten sich rund 200 Zuschauer zusammenge­funden – darunter auch Kameraden der befreundet­en Feuerwehr aus Pontarlier, Oberbürger­meister Rupert Kubon und Bürgermeis­ter Detlev Bührer.

Sie alle wurden Zeugen einer anspruchsv­ollen Aufgabe, die es unter Zeitdruck zu lösen galt. Im Mittelpunk­t standen dabei die Bewohner, die in den betroffene­n Stockwerke­n gerettet werden mussten. Aus diesem Grund drangen die Kräfte der Feuerwehr zugleich ins Gebäude vor, um dort die Lage zu sondieren. Dabei stellte sich heraus, dass sich einige Bewohner bereits außerhalb des betroffene­n Wohnbereic­hs befanden und vom achtköpfig­en Krisenteam der Seniorenre­sidenz betreut wurden.

Doch: In den völlig verrauchte­n Räumen befanden sich weitere Betroffene sowie Verletzte, die nun unter Atemschutz gerettet werden mussten. Nach und nach kontrollie­rten die Einsatzkrä­fte der Feuerwehr alle Räume und brachten die Menschen in Sicherheit. Das war nicht immer einfach, da die Bewohner – die teilweise tatsächlic­h in der Seniorenre­sidenz wohnen oder Statisten waren – zum Teil auf Rollstühle und Rollator angewiesen waren oder bettlägeri­g waren. Gemeinsam mit den Kräften des DRK, die zugleich dafür zuständig waren, den Zustand der Bewohner zu kategorisi­eren und diese zu betreuen, wurden alle Personen aus dem Gebäude gebracht. Während im Inneren die Suche nach Vermissten vonstatten ging, hatte die Feuerwehr außerhalb des Gebäudes bereits damit begonnen, sich weitere Zugänge zu dem Gebäude zu verschaffe­n. Über die Drehleiter wurden mehrere Personen in Sicherheit gebracht, während die Einsatzkrä­fte an der Gebäudesei­te in der Bickenstra­ße mithilfe Steckleite­rn die Seniorenre­sidenz betraten, um dort auch die Löschmaßna­hmen einzuleite­n.

Zur Versorgung der Betroffene­n und Verletzten hatte das DRK, das insgesamt mit 20 Kräften an der Übung teilnahm, einen Betreuungs­platz am Kaiserring sowie einen Sammelplat­z an der Johanneski­rche eingericht­et. Hier galt es erneut zu überprüfen, ob sich alle Bewohner, die im Heim registrier­t waren, in Sicherheit befanden. „Das war wirklich eine komplexe Sache, ich habe es mir etwas einfacher vorgestell­t“, fasste Heimleiter Paul Lubina am Ende der Übung seinen Eindruck zusammen. Er zeigte sich dabei mit dem Zusammensp­iel zwischen Feuerwehr, DRK und Mitarbeite­rn zufrieden. Aber: „Wir werden im Nachgang sicherlich nochmal zusammensi­tzen und diskutiere­n, was optimiert werden kann.“ Zufrieden mit den Abläufen Auch Lubina war während der Übung angespannt und verfolgte hautnah die Rettung seiner Bewohner. „Das war schon extrem in der verrauchte­n Abteilung – zumal wir immer die Ungewisshe­it hatten, wie viele noch rausgeholt werden müssen.“Genau diese Herausford­erung sah auch die Feuerwehr. Einsatzlei­ter Jochen Ummenhofer: „Es war komplex zu erfassen, ob wir alle gerettet und das Gebäude vollständi­g geräumt hatten.“

Eine Schwierigk­eit bestand in diesem Zusammenha­ng auch bei der Kommunikat­ion zwischen den verschiede­nen Organisati­onen, „das ist bei so einer Lage wirklich sehr anspruchsv­oll“. Zufrieden zeigte sich der stellvertr­etende Abteilungs­kommandant derweil mit den Abläufen während des Einsatzes: „Das hat alles wirklich sehr gut geklappt!“Ein Fazit, das angesichts der schwierige­n Lage sicherlich für Zufriedenh­eit seitens der Verantwort­lichen sorgt.

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FOTO: MARC EICH In dem völlig verrauchte­n Wohnbereic­h der Seniorenre­sidenz musste die Feuerwehr nach Bewohnern suchen und diese anschließe­nd in Sicherheit bringen.

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