Leistungsbeweis in einer Extremsituation
Anspruchsvolles Szenario in Seniorenresidenz am Kaiserring liegt Übung für die Villinger Feuerwehr zugrunde
VS-VILLINGEN - Mit einem überaus anspruchsvollen Einsatzszenario hat sich die Feuerwehr Villingen gemeinsam mit dem DRK bei ihrer Hauptprobe auseinandergesetzt. Angenommen wurde ein Brand in der Seniorenresidenz am Kaiserring in VS-Villingen.
Rauch dringt aus einem Fenster im ersten Obergeschoss des Komplexes in der Innenstadt, dort macht sich auch eine offensichtlich verletzte Person bemerkbar: Mit dieser Einsatzlage wurden am Samstag die Kräfte der Feuerwehr sowie des DRK-Ortsvereins Villingen und des Betreuungsdienstes des DRK-Ortsvereins Königsfeld konfrontiert. Als gegen 14 Uhr der erste Rettungswagen auf den Vorplatz vor der Einrichtung für Senioren und Pflegebedürftige rollt, hatten sich rund 200 Zuschauer zusammengefunden – darunter auch Kameraden der befreundeten Feuerwehr aus Pontarlier, Oberbürgermeister Rupert Kubon und Bürgermeister Detlev Bührer.
Sie alle wurden Zeugen einer anspruchsvollen Aufgabe, die es unter Zeitdruck zu lösen galt. Im Mittelpunkt standen dabei die Bewohner, die in den betroffenen Stockwerken gerettet werden mussten. Aus diesem Grund drangen die Kräfte der Feuerwehr zugleich ins Gebäude vor, um dort die Lage zu sondieren. Dabei stellte sich heraus, dass sich einige Bewohner bereits außerhalb des betroffenen Wohnbereichs befanden und vom achtköpfigen Krisenteam der Seniorenresidenz betreut wurden.
Doch: In den völlig verrauchten Räumen befanden sich weitere Betroffene sowie Verletzte, die nun unter Atemschutz gerettet werden mussten. Nach und nach kontrollierten die Einsatzkräfte der Feuerwehr alle Räume und brachten die Menschen in Sicherheit. Das war nicht immer einfach, da die Bewohner – die teilweise tatsächlich in der Seniorenresidenz wohnen oder Statisten waren – zum Teil auf Rollstühle und Rollator angewiesen waren oder bettlägerig waren. Gemeinsam mit den Kräften des DRK, die zugleich dafür zuständig waren, den Zustand der Bewohner zu kategorisieren und diese zu betreuen, wurden alle Personen aus dem Gebäude gebracht. Während im Inneren die Suche nach Vermissten vonstatten ging, hatte die Feuerwehr außerhalb des Gebäudes bereits damit begonnen, sich weitere Zugänge zu dem Gebäude zu verschaffen. Über die Drehleiter wurden mehrere Personen in Sicherheit gebracht, während die Einsatzkräfte an der Gebäudeseite in der Bickenstraße mithilfe Steckleitern die Seniorenresidenz betraten, um dort auch die Löschmaßnahmen einzuleiten.
Zur Versorgung der Betroffenen und Verletzten hatte das DRK, das insgesamt mit 20 Kräften an der Übung teilnahm, einen Betreuungsplatz am Kaiserring sowie einen Sammelplatz an der Johanneskirche eingerichtet. Hier galt es erneut zu überprüfen, ob sich alle Bewohner, die im Heim registriert waren, in Sicherheit befanden. „Das war wirklich eine komplexe Sache, ich habe es mir etwas einfacher vorgestellt“, fasste Heimleiter Paul Lubina am Ende der Übung seinen Eindruck zusammen. Er zeigte sich dabei mit dem Zusammenspiel zwischen Feuerwehr, DRK und Mitarbeitern zufrieden. Aber: „Wir werden im Nachgang sicherlich nochmal zusammensitzen und diskutieren, was optimiert werden kann.“ Zufrieden mit den Abläufen Auch Lubina war während der Übung angespannt und verfolgte hautnah die Rettung seiner Bewohner. „Das war schon extrem in der verrauchten Abteilung – zumal wir immer die Ungewissheit hatten, wie viele noch rausgeholt werden müssen.“Genau diese Herausforderung sah auch die Feuerwehr. Einsatzleiter Jochen Ummenhofer: „Es war komplex zu erfassen, ob wir alle gerettet und das Gebäude vollständig geräumt hatten.“
Eine Schwierigkeit bestand in diesem Zusammenhang auch bei der Kommunikation zwischen den verschiedenen Organisationen, „das ist bei so einer Lage wirklich sehr anspruchsvoll“. Zufrieden zeigte sich der stellvertretende Abteilungskommandant derweil mit den Abläufen während des Einsatzes: „Das hat alles wirklich sehr gut geklappt!“Ein Fazit, das angesichts der schwierigen Lage sicherlich für Zufriedenheit seitens der Verantwortlichen sorgt.