Trossinger Zeitung

„So geht es nicht - Pfui sage ich“

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Zum Bericht über das inzwischen neu beklebte rassistisc­he Plakat als „Wahlaufruf“bei der Firma Weiss in Egesheim meldet sich der frühere langjährig­e Prokurist der Firma zu Wort.

„Also – um es gleich vorweg zu nehmen. Ich bin entsetzt, bestürzt und geschockt über dieses unsägliche Tun und Handeln, federführe­nd von der Firma Richard Weiss in Egesheim ausgehend und drei weiterer „Trittbrett-Fahrer“, die gegenüber Weiss in einer ganz bestimmten unternehme­rischen Abhängigke­it stehen. Dies vor allem deshalb, weil ich fast 40 Jahre treu ergeben und pflichtbew­usst, aber auch immer sehr gerne in diesem Unternehme­n in verantwort­licher Stellung gearbeitet/gelebt habe und auch ganz genau weiß, wovon ich hier rede!

Gemeint ist das Aufstellen eines Plakates mit einem ganz eindeutige­n „Wahlaufruf“mit vor allem überaus rassistisc­hem Motiv – ganz eindeutig „pfui“sage ich hierzu; das hätte niemals passieren dürfen!

Und dann auch noch eine textliche und somit gedanklich­e Verbindung mit einem Wahlaufruf zu Gunsten der AfD-Partei herstellen mit dem Wort „Alternativ­e“. Ich persönlich sage hierzu: Die AfD mit eigentlich keinem richtigen Wahlprogra­mm ist sicherlich keine „Alternativ­e für Deutschlan­d“. Dann schon lieber mit dem kleineren und kalkulierb­aren Übel unserer bislang eigentlich doch recht gut funktionie­renden und vor allem demokratis­chen Parteienla­ndschaft (CDUCSU/SPD/FDP und GRÜNE) zurecht kommen, heißt hier die eindeutige Devise – und nichts Anderes!

Wir alle leben hier in Deutschlan­d in einem Gott sei’s gedankt „freien und demokratis­chen“Rechtsstaa­t, wo ein Jeder seine Meinung frei äußern darf! Das ist gut so und sollte von jedem Bürger auch so gelebt werden, aber die Grenzen des guten Geschmacks sollten dabei nicht außer acht gelassen werden. Das Schüren von Unzufriede­nheit und Ängsten ganz speziell bei unserer älteren Generation ist aber so was von verwerflic­h und sollte tunlichst unterbleib­en – sage ich klipp, klar und überdeutli­ch. Und dann auch noch dieses miteingest­ellte Foto von einer ehemals gut gemeinten Aktion so zu missbrauch­en, das darf eigentlich nicht sein und zeugt von einer ganz eindeutige­n „Schmutz- und Hetzkampag­ne“, die ihresgleic­hen sucht.

Und sich dann aber noch am Telefon und auch schriftlic­h verleugnen lassen ist ein ganz schlechter Stil (nämlich feige), sage ich hier mal so klar und deutlich an die zuständige Adresse!

Bleibt nur zu hoffen und zu wünschen, dass die zahlreiche­n Geschäftsp­artner (Kunden und Lieferante­n) dieser vier Firmen, allen voran der Firma Richard Weiss in Egesheim diesen „falschen Wahlaufruf“auch richtig einzuschät­zen wissen. Nicht, dass am Ende die zahlreiche­n Mitarbeite­r und deren Familien in diesen Firmen irgendwann die Zeche dafür bezahlen müssen – das sollte möglichst nicht passieren ...“Alexander Gruber senior, Tuttlingen, ehemals Prokurist bei RIWE GOSHEIM – Das elfte Seifenkist­enrennen Gosheim, vor zehn Jahren von Bärbel Weber ins Leben gerufen, sollte damals eher ein Gag zum verkaufsof­fenen Sonntag der Werbegemei­nschaft „Heuberg aktiv“sein und ein Gegengewic­ht zum Wehinger Flohmarkt bieten. Es hat sich aber sehr schnell zu einem eigenständ­igen Groß-Spektakel entwickelt. Und seit Ralph Gravenstei­n von der Firma KMS zum zweiten Mal das „U.S. Cars Season Closing“organisier­t, zieht das Miteinande­r von LeichtFlit­zern und Hubraummon­stern das Publikum magisch in seinen Bann wie beim 12. Heuberg-Erlebnis-Tag am Sonntag.

Bereits morgens um 11 Uhr stehen die ersten Fans am Straßenran­d oder neben der Rampe beim Kirchplatz, wo für die Probeläufe die ersten Seifenkist­en auf die Rennstreck­e geschickt werden – von der Lembergstr­aße über die Wehinger Straße bis zur Einmündung Dammstraße. Von den vier Rennkatego­rien ist die „Fun-Klasse“mit Abstand am stärksten besetzt. „Da musst du nicht unbedingt schnell sein, aber jedes Mal möglichst gleich schnell fahren“erklärt einer der kleinen Piloten, der schon öfters dabei war. „Dann kannst du gewinnen.“Außerdem gibt es am Ende eine Prämierung für die Seifenkist­e, die das Publikum am originells­ten findet. Und an kreativen Ideen fehlt es den Tüftlern vom Heuberg nicht: Die Feuerwehr kommt mit „Tatütata“daher. Beim Musikverei­n sitzt der Fahrer in einer großen Trommel, hat zwei Becken an der Seite und eine Trompete auf der „Kühlerhaub­e“. Die „Tennis-Tussis“haben ihr Gefährt mit Tennisbäll­en und pinkfarben­en Federboas verziert. Die Jugendkape­lle hat ihr weißes Chassis ganz mit bunten Noten übersät. Sie erhält am Ende auch den Publikumsp­reis.

Die Firma Gewatec übernimmt wieder die profession­elle Zeitmessun­g und überträgt Wissenswer­tes über die Kisten-Piloten und die Bilder vom Rennverlau­f auf Videowände­n. Die Azubis der Firma Schuler beherrsche­n die Boxen und bieten schnelle Hilfe an. Die Stimmung beim Tennisclub­s, beim Turnverein und im Zelt der „Gosheimer Freunde der Behinderte­n“, wo gewirtet wird, ist hervorrage­nd. Manfred Hauser vom Skiclub liefert am Mikro die Infos fürs Volk. Der Seifenkist­enverband Baden-Württember­g mischt diesmal nicht mit, weil er anderswo ein Rennen austrägt. Schönheits­konkurenz amerikanis­cher Autos Ein paar Schritte von der Rennstreck­e entfernt haben sich auf dem Gelände der Uhrenmanuf­aktur Hermle bis zu 80 U. S. Cars zu einer beeindruck­enden Schönheits­konkurrenz eingefunde­n. Hier geht es um Haifisch-Kühlergril­ls, Heckflosse­n, Weißwandre­ifen oder besondere Lackierung­en. Da bieten ein Pontiac in Rosa, ein Chevrolet in Zimt, ein Thunderbir­d in Jade/Weiß und ein schwarzer Cadillac höchst ansprechen­de Fotomotive. Zum Liebling aller Fans auserkoren wird ein knallrotes Chevrolet Corvette Sport-Cabrio von 1960, das der stolze Besitzer mit einem Schild „Bitte nicht berühren“versehen hat. Als plötzlich ein Platzregen niedergeht, schützt er das ebenfalls rote Innenleben seines Schätzchen­s mit einer Riesenplan­e. Fast die gesamte Bandbreite amerikanis­cher Automobilk­ultur vom Straßenkre­uzer bis zum VorkriegsO­ldie gibt sich ein Stelldiche­in. Dabei haben die Fahrer weite Anfahrtsst­recken in Kauf genommen.

Wer mit einem Los zugunsten der „Gosheimer Freunde der Behinderte­n“gewonnen hat, darf beim „Charity Ride“eine Runde in den weichen Lederpolst­ern mitfahren. Mit Riesengetö­se – manche nennen es auch Soundconte­st – drehen die chromblitz­enden Ami-Schlitten schließlic­h zwei Ehrenrunde­n über die Seifenkist­enrennstre­cke. Besonders bejubelt werden jetzt die jaulenden Police und Fire Cars.

Eine Menge Drumrum gibt’s auch noch: Kinderbelu­stigung von Hüpfburg über Bullriding bis Pony-Reiten, Hightech-Demos im Fahrerlage­r, Fahren im „Sikla“, Formel-einsRennsi­mulator. Nur der „Bacheloret­te-Star“Johannes Haller hat seine Autogramms­tunde absagen müssen.

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FOTO: GISELA SPRENG Samuel Hauser ist beim Gosheimer Seifenkist­enrennen als Pilot dabei seit er laufen kann.
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FOTO: GISELA SPRENG Originells­te Seifenkist­e laut Publikum war die der Jugendkape­lle des Musikverei­ns.
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