Lehrerversorgung nicht optimal
Vor allem die Schillerschule muss auf zu wenige Lehrer auf dem Markt reagieren
Schillerschule muss auf zu wenige Lehrer auf dem Markt reagieren.
SPAICHINGEN - Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht zum Thema Lehrerversorgung an den Spaichinger Schulen: Bis auf die Schillerschule ist die Lehrerversorgung noch so, dass der Unterricht zu 100 Prozent stattfinden kann in erträglichen oder guten Klassengrößen. Und was für alle Schulen gilt, die Lehrer auch über Bewerbungsverfahren bekommen: Es bewerben sich immer auch viele Lehrer, die aus der Region stammen, ihre Heimat lieben und dahin zurückkehren wollen. Die schlechte Nachricht: Die Deputate sind an manchen Schulen „auf Kante genäht“, wie der Leiter des Gymnasiums, Michael Lamberty, sagt.
Der Schulleiter der Schillerschule, Michael Maurer, berichtet auf unsere Anfrage, dass die Grund- und Werkrealschule nur 87 Prozent der nötigen Lehrer in diesem Schuljahr hat und es werde sich erfahrungsgemäß noch auf 80 Prozent verschärfen. Von einer ausreichenden Versorgung gehe man bei 105 Prozent aus, weil immer Krankheit und ähnliches mit eingeplant werden müssen. Die normalerweise dreizügigen Klassen mussten nun in der Stufe zwei auf zwei Klassen zusammengelegt werden. Das bedeutet eine Klassengröße von 33 Schülern. Der Teiler liege bei 28, so Maurer. Ohne die Religionslehrkräfte und Pfarrer unterrichten an der Schillerschule 33 Lehrer mit unterschiedlichen Zeitanteilen.
Massiv fehlten Kräfte in den Vorbereitungsklassen für Schüler aus der EU und anderen Ländern, die noch nicht sattelfest in Deutsch sind. Dies sind Lehrkräfte, die keine Abschlüsse haben oder einen anderen pädagogischen Hintergrund. Insgesamt werden an der Schillerschule Schüler aus etwa 18 Ländern unterrichtet, so Maurer. Fächer wie Kunst und Englisch müssen leichte Kürzungen hinnehmen Bei drei insgesamt fehlenden Lehrern müssen zeitweilig in Hausen alle vier Klassen gemeinsam unterrichtet werden. „Wir hoffen auf die Mitarbeit der Eltern“, so Maurer. Etwa solche, die Übungsleiter in Vereinen sind im Fach Sport oder auch in Deutsch. Das Kernproblem momentan: Es gebe insgesamt zu wenig ausgebildete Lehrer.
Das bestätigt Konrektorin Patricia Staron von der Rupert-MayerSchule auch. Wegen der Umstrukturierung der Lehrerversorgung vermutet sie, dass dies auch so anhalten werde. Aber, die freie Katholische Schule hat eine 100-prozentige Unterrichtsversorgung, das war noch vor den Ferien ganz anders. „Fakt ist, dass wir nur hoffen können, dass uns kein Kollege im Laufe des Jahres ausfällt.“Wenn es Engpässe gebe, könnten die teils durch stundenweisen Einsatz einer Pensionärin oder Musikunterricht durch eine Lehrerin der Primtalmusikschule abgedeckt werden. Die Klassengrößen überschreiten 30 nicht, so Staron.
Während die anderen Schulen nicht nur ausschreiben, sondern auch Lehrer zugewiesen bekommen, ist die RMS ganz auf Ausschreibungen angewiesen. Das funktioniert wie in einem normalen Bewerbungsverfahren. Oft bewerben sich auch bei der RMS – wie bei der Schillerschule – Lehrer, die aus der Region stammen“. Problematisch wird es nur, wenn verbeamtete Lehrer sich für die RMS beurlauben lassen wollen.
Am Gymnasium unterrichten 61 Lehrer mit unterschiedlichem Deputat 666 Schüler. Wenn eine Lehrerin schwanger oder ein Lehrer krank wird, wird das mit eigenen „Bordmitteln“gelöst, durch Umschichtungen, Zusammenlegen von Lerngruppen, Streichungen im Ergänzungsbereich und eventuell Überstunden, so Schulleiter Michael Lamberty. Ans Gymnasium bewerben sich Lehrer jenseits der üblichen Zuweisungen gezielt wegen des Profils mit Schwerpunkt auf MINT-Fächer oder wegen der bilingualen Unterrichtsform. Die Klassengrößen im Gymnasium sind zwischen 22 und 30. Eine Besonderheit wird es in diesem Jahr geben. Die Ausschreibung der bereits jetzt schon vakanten stellvertretenden Schulleitung und die an der Spitze zum Ende 2018, wenn Michael Lamberty in den Ruhestand geht. Lehrermarkt ist leergefegt Realschulrektor Holger Volk sagt: „An der Realschule Spaichingen ist die Lehrerversorgung gut.“Die Lage hat sich mit 40 unterrichtenden Lehrern sogar verbessert im Vergleich zum vergangenen Jahr, als zwei Stellen über Kräfte ohne regulären Abschluss abgedeckt werden mussten. Auch die Realschule bemerkt, dass der Lehrermarkt leergefegt ist. Aber: „Wir hatten das Glück, dass sich sehr gute Bewerber für unsere Schule entschieden haben, obwohl sie auch für andere Schulen Zusagen hatten.“Der Grund für gezielte Bewerbungen, so Volk: Lehrer die die Schule wegen ihres bilingualen Zugs wählen. Der Gesamtdurchschnitt der Klassen beträgt 24,7 Schüler an der Realschule.