Eine Reise an die Grenzen der Sinne
Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen: Koki-Saison startet mit Film über ein besonderes Experiment
TROSSINGEN (smü) - Das Kommunale Kino (KoKi) Trossingen ist mit dem preisgekrönten Dokumentarfilm „Drei von Sinnen“in die neue Saison gestartet.
Unerwartet viele Besucher sind für die Veranstaltung in den LindenSaal gekommen. „Wir haben für etwa 100 Leute gestuhlt, nun mussten wir zusätzliche Stühle bringen“, erzählte Anke Weier und schätzte: „Ich denke, dass etwa 120 Gäste da sind.“Grund für den Andrang war der angekündigte Film „Drei von Sinnen“und der damit verbundene Besuch von Bart Bouman, einem der Darsteller und Produzenten. Im Anschluss an den Film hatten die Besucher die Gelegenheit, Bart Bouman Fragen zu stellen.
Der Film handelt von der Reise von Bart Bouman, David Stumpp und Jakob von Gizycki. Verbunden ist der Trip mit einem besonderen Experiment: Die Reise dauerte drei Wochen und jeder der drei verzichtete im wöchentlichen Wechsel auf einen seiner Sinne: Sehen, Hören und Sprechen.
Es wurde ein Experiment, bei dem es um Freundschaft, Vertrauen und Kommunikation geht. Im Film wird klar: Vertrauen konnten sich die Freunde immer, die Kommunikation aber war schwierig und die Freundschaft wurde auf eine harte Probe gestellt.
„Ja, wir sind noch Freunde. Gerade wegen dieser Reise“, antwortete Bart Bouman im Anschluss auf die entsprechende Frage aus dem Publikum. Welches Handicap das schwierigste sei? „Das kann man gar nicht sagen. Jedes Handicap stellte uns Darsteller vor große Herausforderungen“, sagte Bart Bouman. Diese drei Wochen seien die intensivsten seines Lebens gewesen.
Die Idee dazu hatten Bart Bouman und David Stumpp im Jahr 2013. Aus dem Freundeskreis kam dann die Anregung, das Experiment von einem Filmteam begleiten zu lassen, im Sommer des Folgejahres ging es dann los. Mit einer Filmcrew, ohne jegliches Script, wurde 70 Stunden Material aufgenommen. Daraus entstand dann der 90-minütige Film, der im November 2016 Premiere hatte und der im Dezember des selben Jahres in Eindhoven zum besten Dokumentarfilm des Jahres gekürt wurde.
„ Zwischenzeitlich sind auch Unternehmen darauf aufmerksam geworden“, erzählte Bart Bouman.