Planung des Gemeidebeitrags und ACK-Zuwachs
Evangelische Kirche will die diakonische Beratungsstelle unterstützen: „Steht auf wackeligen Füßen“
TROSSINGEN - Immer im Herbst verschickt Pfarrer Kramer einen Spendenaufruf an seine Gemeinde. In der jüngsten Kirchengemeinderatssitzung wurde nun entschieden, wer das Geld bekommen soll.
„Ich tue mich schwer, jetzt schon für das neue Gemeindehaus Geld zu sammeln“, sagte Pfarrer Torsten Kramer zu Beginn. Immer nur „für Steine“um Geld zu bitten, das sei schwierig. Manche Spender würden sich lieber gezielt für Menschen einsetzen.
Aus dem Gremium kam der Vorschlag, für die Jugendarbeit um Spenden zu bitten. „Dafür ist genug Geld da“, erwiderte Kramer.
Kirchenpfleger Joachim Winter brachte eine weitere Idee ein: „Warum nicht für den Erhalt der diakonischen Beratungsstelle? Die steht auf wackeligen Füßen.“Das Gremium schloss sich diesem Vorschlag an und nahm außerdem die Spendenzwecke „Wo am nötigsten“und Kinderchorstelle dazu. Letztere werde, so Kramer, nämlich über Spenden finanziert.
Pfarrer Michael Bastian schlug vor, dass die Trossinger Pfarrer in Zukunft auf eigenen Wunsch eine Stola an Sonn- und Feiertagen tragen können. Die liturgischen Farben kämen so zur Geltung und dies sei „auch ein Lob Gottes“. Bisher trugen die Trossinger Pfarrer nur an hohen Feiertagen eine Stola, so die Auskunft Kramers.
Der Kirchengemeinderat stimmte dafür, dass von nun an Pfarrer an Sonn- und Feiertagen eine Stola tragen können, es aber nicht müssen.
Der Rat diskutierte außerdem über den Antrag der rumänischen Philadelphia-Gemeinde auf Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Die Freikirche ist eine Pfingstgemeinde, an deren Gottesdiensten Pfarrer Kramer selbst schon aktiv teilgenommen hat. „Ich kann die Aufnahme nur befürworten“, sagte er. Kritik kam aus den Reihen der Räte. Rita Buggle-Fink kritisierte die Stellung der Frau in der Freikirche, Thomas Herrmann sprach von einem „Sektengeschmäckle“und davon, dass er „nicht mit gutem Gefühl zustimmen“könne. Andere Ratsmitglieder folgten dem Ansatz Kramers, der in der Aufnahme eine Chance der Integration und Öffnung sah. Mit drei Enthaltungen stimmte das Gremium schließlich dafür. Eine endgültige Entscheidung trifft die ACK.