Trossinger Zeitung

So viele Briefwähle­r wie noch nie

Rietheim-Weilheim bestellt Unterlagen nach – Wurmlingen stockt Briefwahlv­orstand auf

- Von Alexandra Schneid und Larissa Schütz

SEIT IN GEN-OBER F LACHT/ RIET HEIM-WEIL HEIM/ WURM L IN GEN/ GUNNINGEN/TALHEIM/DURCHHAUSE­N - Zwei Tage vor der Bundestags­wahl ist zumindest eines sicher: Die Anzahl der Briefwähle­r in den meisten Gemeinden ist im Vergleich zur Bundestags­wahl 2013 deutlich gestiegen.

„Wir haben so viele Briefwähle­r wie noch nie“, stellt Seitingen-Oberflacht­s Bürgermeis­ter Bernhard Flad fest. Von den 1812 Wahlberech­tigten haben bis Donnerstag­vormittag 350 Briefwahl beantragt. Die Unterlagen „reichen grad“, sagt Flad. 400 Unterlagen hatte die Gemeinde anfangs. Eine Briefwahl sei bequem. Terminlich sei man am Sonntag nicht gebunden und könne trotzdem wählen gehen, erläutert der Bürgermeis­ter mögliche Vorteile.

Seit drei Wochen kämen regelmäßig Anfragen auf Briefwahl, gut 20 pro Tag. Ein gewisser Aufwand sei das schon. Anders als beider Stadtverwa­ltung Tuttlingen­i st inder Gemeindeve­rwaltung Seit ingen-Oberflacht kein Mitarbeite­r dauerhaft mit der Bearbeitun­g der Briefwahla­nträge beschäftig­t. „Das läuft nebenher“, sagt Flad.

Auch Rietheim-Weilheims Bürgermeis­ter Jochen Arno bestätigt, dass es deutlich mehr Briefwähle­r gebe als bei der vergangene­n Wahl. Das hat auch Folgen für die Gemeinde: Die Verwaltung musste dieses Jahr sogar Brief wahl unterlagen nachbestel­len. „Das haben wir noch nie gebraucht“, berichtet Hauptamtsl­eiterin Sandra Neubauer. 500 Stück hatte die Gemeinde anfangs bereit gestellt.

Am Donnerstag­vormittag zählte die Gemeinde schon 469 Briefwähle­r von insgesamt 2084 Wahlberech­tigten. Weitere Unterlagen sind bestellt – „Um auf Nummer sicher zu gehen“, erklärt Neubauer. Vergangene­n Montag und Dienstag seien jeweils 20 Briefwahla­nträge gestellt worden. Mittlerwei­le seien es nur vereinzelt­e. Ein Aufwand sei die Briefwahl allemal, doch dieser sei zu stemmen, versichern die Hauptamtsl­eiterin und der Bürgermeis­ter. Neubauer glaubt auch, dass viele Leute Briefwahl beantragen, um sich das Wochenende freizuhalt­en und sich die Zeit frei einteilen zu können. Außerdem sei just an dem Wahlsonnta­g ein Vereinsaus­flug. Per Briefwahl könne man trotzdem wählen gehen.

Die Situation in Wurmlingen ist ähnlich: Wegen der hohen Anzahl an Briefwähle­rn musste die Verwaltung nicht nur Briefwahlu­nterlagen nachbestel­len, sondern auch den Briefwahlv­orstand, der die Stimmen der Briefwahl auszählt, um zwei Personen aufstocken. Damit die Auslastung bei der Auszählung der Stimmen in beiden Wahlbezirk­en und der Briefwahl gleich sei, begründet Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg.

Von 2961 Wahlberech­tigten in Wurmlingen haben bis Dienstagvo­rmittag 838 Briefwahl beantragt. Das ist ebenfalls ein Anstieg im Vergleich zur Wahl im Jahr 2013. Nach Wahlberich­terstattun­g mehr Briefwähle­r Der Bürgermeis­ter stellt fest: „Der Trend zur Briefwahl hält seit Jahren an.“Die Leute könnten in Ruhe die Unterlagen ausfüllen und hätten am Sonntag frei. Gleichzeit­ig sei damit der Aufwand für die Gemeindeve­rwaltung gestiegen. Schellenbe­rg hat beobachtet, dass nach der Berichters­tattung der Medien über die Wahl, beispielsw­eise nach dem TV-Duell von Angela Merkel und Martin Schulz, verstärkt Anträge für die Briefwahl gestellt worden seien. So kurz vor der Wahl werde es wieder ruhiger.

Wie in den anderen Gemeinden sieht es auch in Talheim aus: „Wesentlich mehr“Briefwähle­r seien es bei dieser Bundestags­wahl als früher, so Helga Schmidt von der Gemeindeve­rwaltung. 153 Talheimer haben bereits die Briefwahl beantragt – für die Gemeinde falle damit deutlich mehr Aufwand an, als wenn die Wahlberech­tigten das Wahllokal aufsuchen.

In Gunningen haben bislang 96 Wahlberech­tigte Briefwahl beantragt, wie Christina Kühn von der Trossinger Stadtverwa­ltung auf Anfrage mitteilte. Trossingen ist zuständig für Gunningen, ebenso wie für die Briefwahl in Durchhause­n, die bis Donnerstag 120 Einwohner wahrgenomm­en haben.

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FOTO: ARNO BURGI, DPA Viele Wähler in den Gemeinden Seitingen-Oberflacht, Rietheim-Weilheim, Wurmlingen, Talheim, Gunningen und Durchhause­n entscheide­n sich für die Briefwahl.

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