Gegen den Rest der Welt
Zverev mit Idol – Beim Laver Cup startet ein Team Europa
KÖLN (SID) - Alexander Zverev ist auch dabei. Wenn am Freitag in Prag die ersten Einzel im neu geschaffenen Kontinental-Wettstreit um den Laver Cup ausgetragen werden, schlägt Deutschlands bester Tennisspieler neben Größen wie Rafael Nadal oder Roger Federer für die Europa-Auswahl auf. „Ich bin so dankbar, dass ich mit meinem Idol Roger Federer in einem Team spielen kann“, lässt sich Zverev vom Veranstalter zitieren: „Zudem sind auch noch Rafael Nadal und viele weitere große Stars dabei. Das wird eine unglaubliche Erfahrung.“
Vom Davis Cup war Zverev zuletzt bekanntlich nicht so begeistert. Der fand ja auch in einem eher maroden Stadion in einem Vorort von Lissabon und dann auch noch auf Sand statt – nicht in der O2-Arena in Prag auf einem spektakulären tiefschwarzen Hartplatz. Reich werden kann man im Davis Cup auch nicht, beim Laver Cup dagegen schon.
Kein Wunder, gehört doch der mit einem Vermögen von etwa 35 Milliarden Dollar reichste Brasilianer zu den Veranstaltern. Jorge Paulo Lemann, ein in der Schweiz gebürtiger Bankier und früherer Davis-CupSpieler, rief das Turnier zusammen mit Federers Agentur „Team 8“und dem australischen Verband ins Leben.
Die Initiative aber ging in erster Linie von Federer aus, der damit seinem großen Idol Rod Laver ein Denkmal setzen möchte. Der 79-jährige Australier gewann als bislang einziger Spieler zweimal den Kalender-Grand-Slam, die vier Turniere in Australien, Paris, Wimbledon und New York innerhalb desselben Jahres. „Er hat mich seit frühester Jugend inspiriert, es ist meine Art, ihm dafür zu danken“, erklärte Federer.
Mögen die Gründe auch noch so hehr sein, letztlich geht es wie bei allen Exhibitions in der Vergangenheit in erster Linie um viel Geld. Eine beachtliche Antrittsgage soll es nicht nur für Zverev geben, die anderen Protagonisten des Teams Europa werden ebenfalls nicht allein für die Ehre antreten. Federer, Nadal, Zverev, Dominic Thiem (Österreich), Marin Cilic (Kroatien) und Tomas Berdych (Tschechien) schlagen für den alten Kontinent auf, ausgewählt von Teamchef Björn Borg. Den „Rest der Welt“mit Kapitän John McEnroe vertreten Sam Querrey, John Isner, Jack Sock (alle USA), Nick Kyrgios (Australien), Juan Martin del Potro (Argentinien) und Denis Shapovalov (Kanada). Dirk Hordorff, Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes, blickt dem Event abwartend entgegen: „Bisher sind sämtliche Exhibitions, bei denen es um viel Geld ging, sang- und klanglos in die Pleite gerutscht.“