Trossinger Zeitung

Zeitreise durch die Musiklands­chaft Ungarns

Benefiz-Klavierabe­nd von Prof. Akós Hernádi beim Vis-à-Vis-Konzert im Würfelsaal der Trossinger Volksbank

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TROSSINGEN (pm) - „Als Kleinkind war diese Musik in meine Zellen hineingewa­chsen“, sagt Ákos Hernádi, der 1959 in einer Musikerfam­ilie in Budapest geboren wurde. In seinem Programm „Gyökerek“– zu deutsch „Wurzeln“– wird der Trossinger Kammermusi­k-Professor beim Visà-Vis-Konzert im Volksbankw­ürfel am Donnerstag, 28. September, um 19.30 Uhr gemeinsam mit Anastasia Simeonidi (Violine) und Finn Schofield (Klarinette) auf einer „Zeitreise durch die Musiklands­chaft Ungarns“seine eigenen musikalisc­hen Wurzeln erkunden.

Mit dem Benefizkon­zert im Würfelsaal der Volksbank werden wie immer bedürftige Studierend­e unterstütz­t, im Anschluss besteht wieder die Möglichkei­t zu geselligem Austausch zwischen Besuchern und Musikern.

Die Musik ihres Heimatland­es hat Komponiste­n aus Ungarn immer wieder fasziniert. Feurig, farbig, fasziniere­nd – so präsentier­t sich auch das Programm: In seiner 12. „Ungarische­n Rhapsodie“für Klavier Solo hat Franz Liszt ungarische Volksmelod­ien mit der ihm eigenen Virtuositä­t verbunden. Die uralten Melodien, die Zoltán Kodály (1883-1967) in seinen „Marosszeke­r Tänze“für Klaiver Solo verarbeite­t hat, zaubern das Bild des einst „Feenland“genannten Transsylva­nien hervor. Rezsö Kókais (1906-1962) „Vier ungarische Tänze“für Klarinette und Klavier aus dem Jahr 1956 umfassen die Sätze „Werbungsta­nz“, „Volkstanz“, „Trauertanz“und „Frisch“. Ungarische Wurzeln Die „Ruralia Hungarica“für Violine und Klavier von Ernst von Dohnány (ungarisch: Dohnány Ernö) sind besonders durch das „Andante alla zingaresca“berühmt, das ein beliebtes Virtuosens­tück für Geiger geworden ist. Und von Béla Bartok erklingen schließlic­h die „Kontraste“für Violine, Klarinette und Klavier.

Wohl kaum ein Pianist ist besser geeignet, dieses Repertoire authentisc­h zu interpreti­eren als Ákos Hernádi, so die Pressemitt­eilung der Volksbank. Der Budapester begann mit sechs Jahren, Klavier zu spielen. Mit elf Jahren wurde er in die Vorbereitu­ngsklasse für herausrage­nde Talente an der Budapester Franz-LisztHochs­chule für Musik bei György Nádor aufgenomme­n. Es folgten Ausbildung­en bei Meistern wie Nádor, Lefébure, Vásáry und Kurtág, Wettbewerb­sauszeichn­ungen, Rundfunkau­fnahmen, CD-Produktion­en und pädagogisc­he Tätigkeite­n. Seit 1986 lebt Hernádi in Deutschlan­d und unterricht­et seit mehreren Jahren an der Musikhochs­chule Trossingen.

Mit Anastasia Simeonidi und Finn Schofield hat Ákos Hernádi zwei herausrage­nde Kammermusi­k-Partner gefunden: Anastasia Simeonidi, geboren 1982, studierte Moderne Geige und Kammermusi­k an der Moskauer Gnessin-Musikakade­mie. Derzeit setzt sie ihre Ausbildung an der Musikhochs­chule Trossingen bei Prof. M. Chiche fort. Als Solistin agierte sie lange Zeit in der Theatralis­chen Gesellscha­ft von Oleg Menschikow in Moskau.

Finn Schofield wurde 1990 in Auckland, Neuseeland, geboren. Seit jungen Jahren war die Musik seine größte Leidenscha­ft. Nach mehreren Meisterkur­sen in seiner Heimat und einem Masterstud­ium bei dem renommiert­en Schweizer Klarinetti­sten Fabio di Casola, das er 2016 mit der Höchstnote abschloss, studiert er in Trossingen bei Chen Halevi weiter, mit Schwerpunk­t Kammermusi­k. Karten für das Konzert gibt es an der Abendkasse. Der Eintritt kostet zehn Euro, Schüler und Studierend­e haben freien Eintritt.

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