Menschen „to work“bringen
Lebenshilfe weiht ihren neuen Standort TuWerk an der Rudolf-Diesel-Straße ein
TUTTLINGEN - Entspannung bei der Lebenshilfe des Landkreises Tuttlingen: Mit dem Teil-Umzug vom Paracelsusweg in die neuen Räume an der Rudolf-Diesel-Straße gewinnt die Einrichtung mehr dazu als reinen Platz. Besser zusammengeführt werden kann zudem der Berufsbildungsbereich, besser ausgebaut zudem die Frühförderung. Nun ist das sogenannte TuWerk mit Gästen aus Politik und Wirtschaft offiziell eingeweiht worden.
Mehrere Millionen Euro, eine genaue Zahl wollte Geschäftsführer Martin ten Bosch nicht nennen, investierte die Lebenshilfe in den neuen Standort. Nicht zuletzt auch wegen der Sicherheitsbestimmungen sei man im Paracelsusweg an die Grenzen des Machbaren gestoßen, verdeutlichte Frank-Karsten Willer, Vorsitzender des Lebenshilfe-Verwaltungsrats, noch einmal die Dringlichkeit der Erweiterung. Im August des vergangenen Jahres hatte die Lebenshilfe schließlich das Gebäude an der Rudolf-Diesel-Straße 17 gekauft und in der Folge umfangreich umgebaut. Ein Objekt zu mieten, sei aufgrund der vielen baulichen Sonderwünsche nicht möglich, so Willer, „das wäre unwirtschaftlich“. Menschen „to work“bringen TuWerk wird der neue Standort genannt – warum, erklärte Martin ten Bosch den anwesenden Gästen bei der Eröffnungsfeier. Einerseits Menschen „to work“bringen, andererseits als Synonym für „Tuttlinger Werkstatt“, so der Geschäftsführer. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Menschen in Bildung und Arbeit zu fördern und zu fordern“, sagte er. Dies und die nötige menschliche Wärme sehe er als gesellschaftliche Verpflichtung der Lebenshilfe an.
Rund 2500 Quadratmeter Fläche stehen nun zusätzlich zur Verfügung. Eingezogen sind bereits einige der Werkstattgruppen, die täglich in kleinen Schritten Aufträge hiesiger Firmen erledigen – zur Zeit etwa die Fertigstellung von Heizelementen für ein Tuttlinger Unternehmen. „Wir sind dankbar über die vielen Betriebe, die uns unterstützen“, betonte ten Bosch bei seiner Begrüßungsrede. So gibt es auch Außenarbeitsgruppen der Lebenshilfe, beispielsweise bei der Firma Merkt in Spaichingen. Zudem ist die Lebenshilfe selbst als Unternehmer aktiv und kümmert sich um Gartenarbeiten und Aktenvernichtung.
Ein Schwerpunkt wird im TuWerk auf den Bereich der Frühförderung gelegt. Die gezielte Förderung vom Säugling bis zum Sechsjährigen soll weiter ausgebaut werden. „Jeden Euro, den wir in die Frühförderung stecken, spart später 100 Euro“, ist Willer überzeugt.
Und auch Bürgermeister Willi Kamm, der als Vertreter der Stadt Tuttlingen gekommen war, zollte der Einrichtung seinen Respekt: „Die Lebenshilfe ist ein zentraler, sozialer Eckpfeiler der Stadt.“