Impfquoten liegen im Landesschnitt
TUTTLINGEN (skr) - Bei den landesweiten Impfquoten liegen die Vorschüler des Landkreises Tuttlingen gleichauf mit dem Landesdurchschnitt, teils sogar leicht darüber. Dies zeigt die Auswertung der Einschulungsuntersuchungen (ESU), die jüngst im Ausschuss für Soziales und Gesundheit des Landkreises vorgestellt worden war. Dennoch wurden bei einigen Impfungen die angestrebten Impfquoten nicht erreicht.
Generell haben sich die Impfquoten im Landkreis Tuttlingen in den vergangenen Jahren teilweise stark verbessert, teilt das Gesundheitsamt des Landratsamts Tuttlingen mit. Doch: „Leider haben wir auch Impflücken“, sagt Dr. Siegfried Eichin vom Gesundheitsamt. Besonders bei der Masern-Impfung blickt der Mediziner mit leichter Sorge auf die Zahlen des Landkreises Tuttlingen: Knapp 90 Prozent der rund 1300 untersuchten Kinder sind gegen Masern geimpft – doch um eine ausreichende Immunität in der Bevölkerung zu erreichen, müsste die Impfquote bei 95 Prozent liegen. Erst dann werde die Zirkulation des Virus in der Bevölkerung unterbrochen.
In den vergangenen zehn Jahren hatte es im Landkreis Tuttlingen nur in Einzelfällen Masern-Erkrankungen gegeben: Zwischen 2007 und 2010 sowie zwischen 2012 und 2016 wurden dem Gesundheitsamt kein einziger Fall gemeldet, in den Jahren 2011 ein Fall und im laufenden Jahr 2017 zwei Fälle. Das seltene Auftreten der Krankheit einerseits und der Irrglaube andererseits, die Erkrankung sei nicht weiter schlimm, führe bei einigen Menschen dazu, die Impfung abzulehnen. Doch: „Eine Situation, in der nahezu alle geschützt sind, lässt uns leicht vergessen, welch schwere und hochansteckende Krankheit Masern sind und auch wie viele Kinder früher daran gestorben sind“, sagt Eichin.
Übrigens: Keinen Unterschied bei den Impfquoten gab es im Landkreis Tuttlingen zwischen Kindern mit der Familiensprache deutsch und Kindern, bei denen zuhause eine andere Sprache gesprochen wird.