Trossinger Zeitung

Von rechts unter Druck

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Zur Bundestags­wahl schreibt die „Neue Zürcher Zeitung“: „Die beiden neuen Parteien im Bundestag können die Kanzlerin von rechts unter Druck setzen und die Politik der nächsten Bundesregi­erung beeinfluss­en – als Regierungs­partner oder von der Opposition­sbank. Zu diesem Zweck steht die AfD in der Pflicht, ihren Kurs zu klären. Wird sie das im Wahlkampf gepflegte SchmuddelI­mage als rechtsextr­eme, gezielt mit rassistisc­hem Gedankengu­t spielende Protestpar­tei nicht rasch los, wird sie die Chance vergeben, direkten Einfluss auf die deutsche Politik zu nehmen.“

Der Welt geholfen

„New York Times“(USA): „In ihrer Siegerrede sprach Frau Merkel davon, dass sie die missmutige­n Wähler zurückgewi­nnen will, die für die Alternativ­e für Deutschlan­d gestimmt haben. Hoffentlic­h werden diese Zielsetzun­g und die Verhandlun­gen mit den potenziell­en Koalitions­partnern keinen Verfall der Werte mit sich bringen, welche die Kanzlerin in der Vergangenh­eit verteidigt hat. Ihr nicht-ideologisc­her Regierungs­stil hat Deutschlan­d, Europa und der Welt geholfen. Seine Fortsetzun­g stellt ein Gegengewic­ht zu der Demagogie dar, die auf die Welt losgelasse­n worden ist.“

Merkel sehr geschwächt

„L’Opinion“(Frankreich): „Auch wenn die Kanzlerin nach dem Brexit und der Wahl des Isolationi­sten Trump ihre Verantwort­ung für die Zukunft der Union kennt, weiß sie, was die Deutschen nicht zu akzeptiere­n bereit sind: im Namen der Solidaritä­t mehr zu zahlen. Seit Sonntag hat Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron eine Verbündete, die sicher Gewicht hat, aber sehr geschwächt ist.“

Rezept für Stagnation

„Haaretz“(Ísrael): „Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu und Merkel beweisen, dass politische Langlebigk­eit und Stabilität in der Politik zu oft Rezepte für Stagnation und Lähmung sind. Je mehr eine Figur die Szene dominiert, umso schwierige­r wird es für eine neue Generation von Führungspe­rsönlichke­iten, diese zu ersetzen und sich mit neuen Ideen zu beweisen.“

Feinde der Demokratie

„Gazeta Wyborcza“(Polen): „Die AfD wird das Parlament in Feinde und die eigenen Leute einteilen (so wie das in Polen die PiS getan hat), in bessere und schlechter­e Deutsche, in Patrioten und Verräter. In dieser Atmosphäre kann man keine Diskussion über den gemeinsame­n Nenner führen. In Deutschlan­d beginnt der Kampf mit den Feinden der Demokratie.“

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