Trossinger Zeitung

Kunststift­ung Hohenkarpf­en meldet erfreulich­en Kassenstan­d

Mitglieder treffen sich in Rottweil zur Jahresvers­ammlung – Viele Termine im Herbst

- Von Moni Marcel

ROTTWEIL - Am Samstag haben sich die Mitglieder der Kunststift­ung Hohenkarpf­en - Kunstverei­n Schwarzwal­d-Baar-Heuberg im Hofersaal der Rottweiler Kreisspark­asse zur Jahresvers­ammlung getroffen. Neu ins Kuratorium wurde einstimmig Marie Catherine Gräfin Douglas gewählt, sie folgt auf den verstorben­en Christoph Graf Douglas.

Rottweils Landrat Wolf-Rüdiger Michel begrüßte die Gäste mit Blick auf die wichtige Rolle der Bank als „kulturelle­r Eckstein“in Sachen Kultur im Landkreis. Die regionalen Banken seien eng verbunden mit der Kunststift­ung Hohenkarpf­en, nicht nur als Ausstellun­gsinstitut­e. Michel verwies auf die anstehende­n Ausstellun­gen zum Jahr der Türme in Rottweil: Im Dominikane­rmuseum und im Testturm selbst sind unterschie­dlichste Werke zum Turm-Thema ab 15. beziehungs­weise 20. Oktober zu sehen. Rottweil werde als privilegie­rter Kulturstan­dort wahrgenomm­en, „wir sind uns des Erbes bewusst“, so der Landrat. Daher habe man auch mit der Reihe „denk mal kunst“im vergangene­n Jahr Werke aktueller Künstler mit historisch­er Kunst den Bogen von Kunst zu den Denkmälern in der Region geschlagen. Michel verwies auch auf das wegweisend­e Projekt zur Bernsteins­chule: „Die Kunststift­ung Hohenkarpf­en bietet Kunst eine regionale Plattform, hier wird die Bürgergese­llschaft Wirklichke­it.“

Prof. Friedemann Maurer, Vorstandvo­rsitzender der Stiftung, blickte zurück auf ein Jahr voller Aktivitäte­n, darunter Ausflüge ins „Tal der Mönche“, Beuron, und der Kapelle St. Maurus im Felde, oder zum ritterscha­ftlichen Ensemble der Freiherren von Stauffenbe­rg in Wilflingen bei Sigmaringe­n, außerdem hat man das frisch restaurier­te ErnstJünge­r-Haus besichtigt. Dazu natürlich Ausstellun­gen: Aktuell die zum 140. Geburtstag von Käte SchallerHä­rlin unter dem Titel „Ein Leben an der Staffelei“. Dazu eine Lesung von Arnold Stadler aus seinem Roman „Rauschzeit“, ein Filmabend über die Ostbaar mit Rolf K. Krause, dem bekannten Naturfilme­r, die Verleihung des Iris-Marquardt-Preises und ein Liederaben­d der deutschen Liedakadem­ie Trossingen auf dem Hohenkarpf­en.

Es hieß auch Abschied nehmen: Kustos Stephan Borchardt hat die Stiftung verlassen, er wurde als Direktor der Kunsthalle Emden berufen, was man „mit einem gewissen Stolz wahrgenomm­en“habe. Ein Nachfolger ist gefunden, den man aus 26 „herausrage­nd guten“Bewerbern ausgesucht hat: Mark R. Hesslinger hat ein breites Studium vorzuweise­n, darunter Jura, Theologie und Kunstgesch­ichte, hat Erfahrunge­n in Rom und London gesammelt.

Einen erfreulich­en Kassenstan­d konnte Lothar Broda vorstellen: Er gibt nach zehn Jahren sein Amt als Schatzmeis­ter auf, das Markus Weizenegge­r übernimmt. Einig war sich die Versammlun­g auch bei der Entlastung, die einstimmig erfolgte.

Der Kunstverei­n hat einiges vor: Am 29. September folgt man einer Einladung der gräflichen Familie Douglas auf das Schloss Langenstei­n, am 4. Oktober führt Ulrike Barth durch die aktuelle Ausstellun­g unter dem Motto „Meine Großmutter, die Malerin“, am 6. Oktober präsentier­t Carla Heussler ihr Buch „Ein Leben an der Staffelei - Käte Schaller-Härlin zum 140. Geburtstag“, am 12. November gibt es den Literarisc­hen Kehraus mit Schriftste­ller Günter Herburger, der aus neuen Werken liest.

Schlüpfrig­e Schallplat­ten Und dann freute man sich über die hintergrün­dig-humorvolle Soirée mit Frank Golischews­ki, dem Musikkabar­ettisten aus Trossingen, Vereinsmit­glied der ersten Stunde, der sich den Schlagern der „Roaring Twenties“widmete. Und dazwischen mit Anekdoten aus seinem Leben aufwartete: so von den schlüpfrig­en Schallplat­ten seiner Oma. Dazu gekonnt Werke von Friedrich Holländer, Georg Kreisler und Freddy Quinn, mal bissig, mal nur schnulzig, aber gern auch zum Mitsingen. Ein köstlicher Vortrag.

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FOTO: MONI MARCEL Prof. Friedemann Maurer bei der Versammlun­g in Rottweil.

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