Von Beatles bis Beach Boys
Ensembles aus der Region bereiten Gästen der „Wehinger Oldie-Nacht“schönen nostalgischen Abend
WEHINGEN - Der Schlossberg hat am Samstagabend in der Wehinger Schlossberghalle gerockt. So zumindest lautete verheißungsvoll die Devise der Wehinger (Wo)-Menvoices, die mit den Gosheimer D`TschässSchwoba, dem Männergesangverein Frittlingen und dem Oldie-Chor aus Balingen Sangesgruppierungen unterschiedlichen Charakters zur „Wehinger Oldie-Nacht“eingeladen hatten. Außerdem lieferten die Rockin’ Topolinos aus Spaichingen mit ihren Tanzeinlagen dynamische Einsprengsel, die dazu angetan waren, das Publikum auf ihre Art in Bewegung zu bringen.
Um es vorweg zu sagen: Die Schlossberghalle steht noch. Das lag unter anderem an den eher sanften Tönen aus dem Oldie-Bereich. Aber gerade die waren dazu angetan, das Publikum in der voll besetzten Halle auf einen Marathon bis nach Mitternacht mitzunehmen.
Dieter Volz führte die Gäste souverän durch dieses Mammut-Programm, das die (Wo)Menvoices mit ihrem Dirigenten Benjamin Schreijjäg gleich mit einem schwungvollen Ausritt nach „Amarillo“eröffneten. Da spürte man, dass das Publikum diesen Impuls spontan aufnahm und der überspringende Funke sich durch den ganzen Abend zündelte. Die (Wo)Menvoices sangen von einem Sommer, der keiner war und richteten sich ein „Bett im Kornfeld“ein, bevor die D`Tschäss Schwoba mit Dirigentin Anita Winz aus Gosheim mit „Beg, steel or borrow“, „Fernando“, „Verdammt ich lieb dich“und „Hello Mary Lou“ein erstes Oldie-Feuerwerk abbrannten.
Dem Männergesangverein aus Frittlingen unter der Leitung von Uli Groß war es vorbehalten, wieder einmal einen Super-Männer-Sound in den Hallen-Äther zu zaubern. Die Frittlinger fühlten sich als „King of the Road“, als „Geisterreiter“und auch auf den „Country Roads“pudelwohl. Da kam richtig gute Stimmung auf. Mit einem Boogie-Woogie lenkten die Rockin’ Topolinos die Aufmerksamkeit wieder auf die Augen, indem sie paarweise diesen Musikstil in Bewegungen umsetzten. Mit dem Oldie-Chor aus Balingen unter der Leitung von Hermann Winterhalter kam nun die größte Gruppe auf die Schlossberg-Bühne. Sanft eingespielte Begleitmusik bildete den Teppich für schöne Männer- und Frauenstimmen, die sich mit „Mighty Quinn“, „The Sounds of Silence“, „Nowhere Man“, „I can see clearly now“, „Super Trooper“und dem Gefangenenchor aus „Nabucco“in die Herzen der Zuhörer sangen.
Nach der Pause stiegen die D`Tschäss-Schwoba wieder in den Oldie-Ring und „beatelten“„Ob la di Ob la da“, mixten mit „Kokomo“einen gehaltvollen Cocktail und beschrieben ihre Sehnsuchtswünsche dahingehend, dass die singenden Damen lieber einen Mann als Schokolade wollten. Der Männergesangverein aus Frittlingen mit seinem männlichen Alleinstellungsmerkmal machte eine Reise nach „Mendocino“, sang vom „Skandal im Sperrbezirk“und besang in der „Schwabenhymne“auf treffende Art und Weise schwäbisch-knitzen Humor. Schweigen glänzt golden Nach den spektakulären Rock’n’RollEinlagen der Rockin’Topolinos, die wirklich sehenswert waren, brachte der Oldie-Chor aus Balingen mit „Eleni“die ganze Halle in Sirtaki-Bewegung. Und nach dem Klassiker „Silence is golden“schnürten sie ein Medley-Paket, gewährten dem Song „Sloop John B“eine Renaissance und lieferten mit dem „Boney M.-Medley“noch einmal ein Ohrwurm-Potpourri. Den Schlusspunkt setzen die (Wo)Menvoices mit „Im Wagen vor mir“, „Pigalle“und „Barbara Ann“. Jetzt war es schon nach Mitternacht, aber die Oldie-Gäste zeigten, dass sie noch nicht müde waren. Wer noch wollte, konnte in der Bar diesen wunderschönen Abend bei bester Barpiano-Musik durch Benjamin Schreijjäg ausklingen lassen.