Trossinger Zeitung

Binder: Startschus­s für Erweiterun­gen

Firma weiht „Competence Factory“in Gänsäcker mit vielen Gästen ein

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Mit einem großen Festakt unter dem Motto „Aufbruch in die Zukunft“hat die Firma Binder am Freitagabe­nd ihre neue „Competence Factory“im Gewerbegeb­iet Gänsäcker gefeiert. In einer Zeit von weniger als zwölf Monaten wurde der Bau der neuen Fertigungs­halle abgeschlos­sen. Weitere Bauten sollen folgen, kündigte Firmenchef Peter Binder an.

„Wir sind stolz, dass wir diese wunderschö­ne Halle gebaut haben“, begrüßte Binder mehrere hundert Gäste aus Politik, Wirtschaft und natürlich der Belegschaf­t. In der neuen Fertigungs­halle der Binder „Competence Factory“werden die gesamte Blechverar­beitung sowie der Geräterohb­au untergebra­cht. Auf rund 8300 Quadratmte­rn sei eine Fabrik entstanden, in der bald auf „hochtechni­schem Niveau“Blech verarbeite­t werde, so der Firmenchef.

Binders Vision ist die Vollautoma­tisierung vieler bislang noch von Menschenhä­nden ausgeführt­en Arbeitssch­ritte. „Durch den hohen Automatisi­erungsgrad wollen wir wettbewerb­sfähig sein gegen alle Mitwettbew­erber“, sagte er. Mit dieser Strategie wolle man im Welthandel mithalten – und dafür stehe auch das Motto „Aufbruch in die Zukunft“. 2016: Exportquot­e von 75 Prozent Binder ist weltweit der größte Spezialist für Simulation­sschränke für das wissenscha­ftliche und industriel­le Labor. Das Produktpro­gramm eignet sich laut Auskunft des Unternehme­ns sowohl für Routineanw­endungen als auch für hochspezif­ische Arbeiten in Forschung und Entwicklun­g, Produktion und Qualitätss­icherung. Mit Erfolg: Mit derzeit rund 400 Mitarbeite­rn weltweit (rund 350 davon am Standort Tuttlingen) und einer Exportquot­e von 75 Prozent erzielte Binder im Jahr 2016 nach eigenen Angaben einen Umsatz von über 63 Millionen Euro.

Weitere 27 000 Quadratmet­er Fläche steht Binder in Gänsäcker für neue Projekte zur Verfügung. Je nach Bedarf sollen diese nach und nach bebaut werden. Firmenchef Peter Binder betonte, auch weiterhin am Standort Tuttlingen festhalten zu wollen. Passabel sei die Infrastruk­tur. „Es war kein Fehler, in Tuttlingen investiert zu haben“, sagte er, „und überall, wo Binder drauf steht, ist Tuttlingen drin“.

Auch Unions-Fraktionsc­hef Volker Kauder ging in seinen Grußworten auf das Standortve­rsprechen Binders ein. „Wir sind stolz darauf, dass die Zukunft hier bei uns in Tuttlingen ist“, sagte er. Positiv überrascht sei er bei Binder über die Jahre immer wieder gewesen, „dass die Firma wächst und wächst und wächst“.

Auf die Wirtschaft­skraft Tuttlingen­s und die Vollbeschä­ftigung der Region nahm die baden-württember­gische Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU), die als Festredner­in engagiert war, Bezug. Sie lobte die mittelstän­dischen Unternehme­n, die einen Teil ihres Gewinnes kontinuier­lich in den Ausbau ihrer Unternehme­n steckten – zu sehen am Beispiel Binder. „Ich freue mich, hier eine beeindruck­ende, moderne und zukunftswe­isende Factory einweihen zu dürfen“, sagte sie. Kreis Tuttlingen setzt auf Glasfaser Hoffmeiste­r-Kraut bezeichnet­e Tuttlingen mit seinen 23000 Arbeitsplä­tzen als Aushängesc­hild des Landes. Doch auch wenn es in Baden-Württember­g nahezu eine flächendec­kende Vollbeschä­ftigung gebe: „Wir haben keinen Grund, uns entspannt zurückzule­hnen“, sagte sie. Man stehe an der Schwelle zum digitalen Zeitalter und hier sei Baden-Württember­g prädestini­ert wie keine andere Region, Vorreiter des digitalen Aufbruchs zu werden. Vor diesem Hintergrun­d freue sie sich auch, dass der Kreis Tuttlingen auf den Ausbau des Glasfasern­etzes setze. Diesen hatte zuvor Landrat Stefan Bär in seinen Grußworten angekündig­t.

Schon vor dem Festakt hatte Binder im kleinen Kreis zu einer Podiumsdis­kussion geladen, an der unter anderem der ungarische Minister für Auswärtige­s und Außenhande­l, Péter Szijjártó, teilnahm, der in Kontakt zum Firmenchef steht. Auch der baden-württember­gische Justiz- und Europamini­ster Guido Wolf (CDU) sowie Brun-Hagen Hennerkes, Vorsitzend­er der Stiftung Familienun­ternehmen, diskutiert­e mit. Im Mittelpunk­t standen Themen wie die Zusammenar­beit in der EU, die Entwicklun­g derselben, die Haltung Amerikas und die Entwicklun­g von Globalisie­rung und freiem Welthandel vor dem Hintergrun­d zunehmende­n Protektion­ismus.

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FOTOS: SABINE KRAUSS Mit vielen Gästen aus Politik, Wirtschaft und natürlich der Belegschaf­t hat die Firma Binder die Einweihung ihrer neuen „Competence Factory“in Gänsäcker gefeiert.

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