Ausstellung widmet sich Heinrich Feurstein
Vielseitigkeit des Theologen steht im Mittelpunkt
DONAUESCHINGEN (sz) - In der Donaueschinger Stadtkirche St. Johann ist bis Ende Oktober eine Ausstellung über Heinrich Feurstein zu sehen. Feurstein war von 1908 bis 1941 Pfarrer in Donaueschingen und kam zunehmend mit den Nationalsozialisten in Konflikt.
Berühmt ist seine Neujahrspredigt von 1942, in der er die NS-Euthanasie, den Mord an Menschen mit Behinderung, mit klaren Worten verurteilte. Wenig später wurde er verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo er am 5. August 1942, vor 75 Jahren, an Entkräftung starb. Feurstein war ein vielseitiger Mensch, er war promovierter Volkswirt mit großem Interesse an den sozialen Verhältnissen seiner Zeit, ein seiner Gemeinde zugewandter Seelsorger, Förderer des katholischen Vereinswesens mit starkem Einfluss auf die Donaueschinger Stadtgesellschaft, dazu Denkmalschutzbeauftragter des Kreises Donaueschingen, Kustos der F.F. Kunstsammlungen und Autor von wichtigen Forschungen zu Mathias Grünewald und dem sogenannten „Meister von Meßkirch“.
Die Ausstellung veranschaulicht diese Vielseitigkeit anhand von Ausstellungsstücken, die überwiegend aus Privatbesitz stammen und so schnell nicht wieder öffentlich zu sehen sein werden. Die Ausstellung ist bis Ende Oktober zu den Öffnungszeiten der Stadtkirche zu besichtigen.