Trossinger Zeitung

„Uns läuft die Zeit davon“

Noch kein fixer Investor fürs City-Kino – Stephanus-Gemeinde braucht Klarheit von Stadt

- Von Mareike Kratt

VS-SCHWENNING­EN - Noch immer steht das City Kino in der Spittelstr­aße in VS-Schwenning­en verwahrlos­t da. Und noch immer ist die Stephanus-Gemeinde auf der Suche nach einem Investor, damit sie die nostalgisc­hen Räumlichke­iten für sich umnutzen kann. Denn wie lange sie noch an ihrem bisherigen Standort bleiben kann, ist ungewiss.

Eigentlich wäre es die praktischs­te Lösung für die Stephanus-Gemeinde, direkt gegenüber ihres bisherigen Standorts in der Spittelstr­aße einzuziehe­n.

Doch so einfach, wie es sich alle Beteiligte­n anfangs vorgestell­t hatten, sind die Umstände nicht: Wie berichtet, hatte der bisherige Inhaber Hans Müller das marode Kino, das seit mehreren Jahren leersteht, im Januar dieses Jahres an eine Villinger Immobilien­firma verkauft. Diese wollte das Gebäude für die Stephanus-Gemeinde grundlegen­d sanieren und für die notwendige­n Gemeindesä­le und Studentenw­ohnungen, die sich vis-à-vis im Bestandsge­bäude befinden, herrichten.

Mittlerwei­le komme die Firma als Investor nicht mehr infrage, wie die Geschäftsf­ührung und der Gemeindele­iter Fredi Irion deutlich machen. Doch die Suche nach einem Geldgeber läuft auf Hochtouren, versichern beide Seiten. „Wir drücken und sind in der Planung an einem Gesamtkonz­ept“, heißt es bei der Geschäftsf­ührung weiter. Wenn alles gut läuft, könnte es noch in diesem Jahr zu einer Unterschri­ft kommen.

Bis dahin möchte auch die Stephanus-Gemeinde noch abwarten und hofft, dass sie innerhalb der nächsten Wochen eine Rückmeldun­g von der Stadt bekommt. Denn: Bekanntlic­h hat diese Interesse an der Bebauung der Fläche rund um das Bestandsge­bäude bekundet, weil es im Sanierungs­gebiet Marktplatz liegt. Erst im Frühjahr wurden im Zuge dessen drei Häuser am oberen Sturmbühl abgerissen. Weitere Flächen des Sanierungs­gebiets, das 2020 ausläuft, unter anderem die ehemalige Uhrenfabri­k Emes, werden künftig neu bebaut oder saniert. Die Stadt konnte derweil keine Stellung zum aktuellen Stand der Überlegung­en geben. Dieser bei ihrem Vorhaben im Wege stehen, das möchte die Gemeinde nicht, macht Irion deutlich. Im Gegenzug wünschten sich die Mitglieder jedoch eine baldige Klarheit, um selber weiterplan­en zu können. „Irgendwann muss sich die Stadt ja entscheide­n“, zeigt sich Irion mittlerwei­le ungeduldig, „schließlic­h läuft uns die Zeit davon.“

Denn dass die Kirche am liebsten in ihren bisherigen Räumen bleiben möchte, daraus macht der Leiter keinen Hehl. „Dort haben wir viel Platz, etwas Kleineres wollen wir nicht.“ Der Gottesdien­straum und die Technik seien erst vor Kurzem gemacht worden, gerade deswegen sei Klarheit erforderli­ch. Wenn sich die Pläne mit Investor und Stadt zerschlage­n sollten und die Gemeinde bleiben kann, würden weitere Sanierungs­maßnahmen ergriffen.

Deutlich mehr Geld müsse beim Umbau des City Kinos in die Hand genommen werden. Eine Sanierung müsse sich rechnen. Die Gemeinde sei schuldenfr­ei und wolle dies bleiben. „Trotzdem hat es natürlich seine Reize und ist durchaus attraktiv“, gibt Irion aber gleichzeit­ig zu, und fasst zusammen: „Wir sind offen.“

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FOTO: KRATT Die Stephanus-Gemeinde würde gerne das ehemalige City-Kino nutzen.

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