Neuer Kindergarten für Trossingen
In den Trossinger Kindergärten ist es voll – Gemeinderat stimmt Planungsvergabe zu
In den Kindergärten ist es voll, deshalb entsteht ein neuer im Gebiet Albblick.
TROSSINGEN – „Es ist rappelvoll in unseren Kindergärten“, wie Bürgermeister Clemens Maier feststellt. Deshalb soll im Neubaugebiet „Albblick 1“ein ganz neuer Kindergarten entstehen. Der Trossinger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montag einstimmig beschlossen, das Büro MKP Möller & Klockow aus Trossingen mit den Architektenleistungen für den Neubau zu beauftragen.
Die Stadt Trossingen hat derzeit – anders als viele andere Kommunen im ländlichen Raum – einen stetigen Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen. Dies muss in den Prognosen für den Bedarf an Kindergartenplätzen berücksichtigt werden. Derzeit, so die Statistik der Stadt, die Bürgermeister Maier dem Gemeinderat vorlegte, sind in Trossingen 660 Kindergartenplätze belegt. Das sind schon 16 über der Regelbelegung von 644, doch liegt die Zahl noch unterhalb der möglichen Maximalbelegung der 676 vorhandenen Plätze.
Die Zahl der Plätze ist nicht gleich der Zahl der Kinder, weil Kinder unter drei Jahren sowie Kinder mit Integrationsbedarf rechnerisch jeweils zwei Plätze belegen. Das führt zu einem gewissen Unsicherheitsfaktor in der Rechnung, da vor allem die Zahl der Integrationskinder nicht genau vorauszusagen ist.
Für die kommenden Jahre wird aufgrund der Geburtenraten ein Bedarf von 664 Plätzen für das Kindergartenjahr 2018/19 und 665 für das Kindergartenjahr 2019/20 prognostiziert. Mit dem Neubau Albblick mit vier Regelgruppen könnten dann 2019/20 in Trossingen insgesamt maximal 756 Plätze vorgehalten werden. Längefristig soll auch das jetzige Löhrschul-Gebäude Kindergartenplätze beherbergen. Die Stadt wächst nach Norden Alle Fraktionen waren sich einig (lediglich bei den Freien Wählern, so deren Sprecher Hermann Maier, gab es darüber Diskussionen), dass der Standort im künftigen Wohngebiet am Nordrand der Stadt für gut zu befinden sei. Anderswo, so Susanne Reinhardt-Klotz (Bündnis 90/Die Grünen) verfüge die Stadt ohnehin über kein genügend großes Grundstück und hier im Norden würden sich künftig viele junge Familien ansiedeln.
Auch CDU und FDP stehen dem Standort positiv gegenüber, zumal, so Willy Walter (FDP), die Anbindung an die Stadtmitte gut ist. Kindergärten, so merkte zudem Stadtrat Dieter Görlich (SPD) an, sind auch für das Deutschlernen nichtdeutschsprachiger Kinder sehr wichtig.
Träger des neuen Kindergartens wird das Sozialwerk Trossingen. Die Planung, so Bürgermeister Maier, soll dabei so erfolgen, dass das Gebäude relativ leicht zu Wohnungen umgebaut werden kann, sollte längerfristig der Bedarf an Kindergartenplätzen wieder zurückgehen.
Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für 2018 im Dezember soll dem Gemeinderat ein erster Entwurf und eine Kostenschätzung vorgelegt werden. Die jetzt in der Vorlage genannten reinen Baukosten von 1,5 Millionen Euro sind rein überschlägig, weil ja noch keinerlei konkrete Planung vorliegt.
Folgender „sportlicher“Zeitplan, so Ulrike Steinmann vom Bauamt, ist dann vorgesehen: Die Planungen sollten bis Anfang Februar 2018 stehen, damit man im Herbst 2018 oder Frühjahr 2019 mit dem Bau beginnen kann und der Kindergarten im Herbst 2019 fertig ist.
Auf Anfrage von Stadtrat Hermann Maier erklärte Bürgermeister Clemens Maier, dass wahrscheinlich mit einem Zuschuss zu rechnen sei, sobald das entsprechende Bundesprogramm offiziell ist.