Regierung hebt Wachstumsprognose an – Auch IWF optimistischer
BERLIN/WASHINGTON (dpa) - Eine florierende Wirtschaft und Rekordbeschäftigung: Die scheidende Bundesregierung geht wie führende Ökonomen von einem anhaltenden Aufschwung in Deutschland aus. Nach Informationen aus Regierungskreisen erwartet sie in ihrer Herbstprognose für das laufende Jahr ein Wachstum von 2,0 Prozent. Im Frühjahr war der Bund von 1,5 Prozent ausgegangen. Für die Weltwirtschaft hob der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsaussichten leicht an.
Die Prognose der Bundesregierung wird an diesem Mittwoch von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) vorgestellt. Auch für 2018 ist sie optimistisch. Das um Veränderungen des Preisniveaus bereinigte Wachstum soll bei 1,9 Prozent liegen. Für 2019 geht die
Deutsche Post vertraut ZF
FRIEDRICHSHAFEN (mh) - Fuß in der Tür: Die rein elektrisch und autonom fahrende Testflotte der Deutschen Post wird mit der Steuerbox „ZF ProAI“ausgerüstet, die der Friedrichshafener Zulieferer ZF mit dem Digitalkonzern NVIDIA entwickelt hat. Die „Streetscooter“genannten Flitzer sollen ab 2018 den Pakettransport weiter automatisieren. Wie umfangreich der Auftrag ist, wollte ZF auf Nachfrage nicht mitteilen. Gut vorstellbar aber, dass die Häfler und ihr Partner NVIDIA mit dem per Pressemitteilung verkündeten Schritt beste Karten haben, auch bei künftigen Generationen des in der Autobranche hoch gehandelten „Streetscooter“zum Zug zu kommen.
Daimler investiert in Brasilien 600 Millionen Euro
STUTTGART (dpa) - Der Lastwagenbauer Daimler will in den kommenden fünf Jahren 600 Millionen Euro in sein zuletzt schwächelndes brasilianisches Nutzfahrzeuggeschäft stecken. Die Investitionen sollen in die Fahrzeugpalette, die Vernetzung von Fahrzeugen sowie in die beiden größten Werke im Land fließen, wie der Konzern mitteilte. Die Werke in Juiz de Fora und in Sao Bernardo do Campo sollen wettbewerbsfähiger werden.
Exportboom geht weiter: Deutliches Plus im August
WIESBADEN (dpa) - Deutschlands Exportunternehmen haben ihren Rekordkurs im August fortgesetzt. Die weltweiten Ausfuhren stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,2 Prozent auf 103,1 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vormonat legten die Exporte in die EU-Mitgliedstaaten um 3,1 Prozent zu. Der Außenhandelsverband hatte seine Prognose für 2017 erhöht und rechnet mit einem Anstieg der Ausfuhren um fünf Prozent auf 1267 Milliarden Euro. Die Einfuhren dürften im Gesamtjahr um sechs Prozent auf 1012 Milliarden Euro zulegen.
Batteriehersteller Varta will Ende Oktober an die Börse
ELLWANGEN (dpa) - Der geplante Börsengang des Batterieherstellers Varta soll bis zu knapp 233 Millionen Euro einspielen. Bis zu knapp 15 Millionen Aktien sollen zu einem Preis zwischen 15 und 17,50 Euro je Aktie angeboten werden, wie das Unternehmen in Ellwangen mitteilte. Zehn Millionen Aktien davon stammen aus einer Kapitalerhöhung. Der bisherige Eigentümer Montana will weiter das Sagen haben, der Streubesitz nach dem Börsengang könnte bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption bis zu 38 Prozent betragen. Die Aktien sollen ab heute bis zum 24. Oktober angeboten werden. Regierung von einem Plus von 1,8 Prozent aus. Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt hält an. 2017 soll die Zahl der Erwerbstätigen um 660 000 steigen, 2018 um weitere 495 000 auf das Rekordniveau von 44,8 Millionen. Die Erwartungen der Regierung decken sich in weiten Teilen mit denen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, die Ende September ihre Schätzungen vorgelegt hatten.
Laut IWF wird die weltweite Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 3,6 Prozent und 2018 um 3,7 Prozent nach oben gehen, wie Chefvolkswirt Maurice Obstfeld bei der Vorstellung des Weltwirtschaftsberichts am Dienstag in Washington sagte. Dies bedeutet eine Anhebung um je 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zu den Prognosen im April und im Juli. 2016 war die Weltwirtschaft um 3,1 Prozent gewachsen.
BGH stärkt Rechte von Fluggästen
KARLSRUHE (dpa) - Für kurzfristig gestrichene Flüge bekommen Passagiere generell eine Entschädigung. Eine Ausnahme hiervon legte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe eng aus. So können Airlines um Ausgleichszahlungen herumkommen, wenn sie einen Ersatzflug anbieten. Allerdings muss der Passagier sein Ziel damit auch „tatsächlich höchstens zwei Stunden nach der planmäßigen Ankunftszeit erreichen“können, heißt es in dem Urteil. In dem Fall wollten die Kläger mit Singapore Airlines von Frankfurt nach Singapur und weiter nach Sydney fliegen. Den ersten Flug strich die Airline und bot an, mit einer anderen Gesellschaft zu fliegen. Die Kläger erreichten Sydney mit einer Verspätung von 23 Stunden. Von Singapore Airlines wollten sie eine Entschädigung. Das Amtsgericht verwies sie an Lufthansa, die den Ersatzflug durchgeführt hatte. Das sah der BGH anders – wie zuvor das Berufungsgericht – und nahm Singapore Airlines in die Pflicht. Die Airline muss den Klägern eine Entschädigung in Höhe von jeweils 600 Euro zahlen.
Fahndungserfolg im Fall der „Panama Papers“
MÜNCHEN (AFP) - Die sogenannten „Panama Papers“haben einem Medienbericht zufolge in Deutschland zu einem ersten Fahndungserfolg geführt. Es seien zwei Millionen Euro beschlagnahmt worden, die ein ehemaliger Siemens-Manager aus schwarzen Kassen in Lateinamerika veruntreut haben soll, berichteten „Süddeutsche Zeitung“, WDR und NDR. Die Staatsanwaltschaft München I habe Niederlassungen der Commerzbank in Frankfurt und Hamburg durchsucht. Gegen die Bank gibt es dem Bericht zufolge aber keinerlei Vorwürfe. Diese soll demnach vielmehr bei der Aufklärung geholfen haben. Der Fall Siemens betreffe einen früheren Konzernmanager, der lange in Lateinamerika tätig gewesen sei und bei der Führung schwarzer Kassen geholfen habe. Laut den „Panama Papers“könnte er sich daran bereichert haben.