Trossinger Zeitung

Eine Mogelpacku­ng

- Von Katja Korf

A ntiterrorp­aket: Das klingt nach Schutz vor Anschlägen, nach Polizeiarb­eit in absoluten Ausnahmefä­llen. Aber jetzt dürfen Ermittler in Baden-Württember­g die Bürger künftig so ausgiebig belauschen wie sonst kaum irgendwo in Deutschlan­d. Dass sie nun WhatsApp und andere OnlineKomm­unikation mitlesen dürfen, ist unausweich­lich. Alles andere wäre nicht zeitgemäß.

Aber solche tiefen Eingriffe in die Bürgerrech­te dürfen nur in Ausnahmefä­llen erlaubt sein. Erst recht, wenn die Polizei schon lauschen darf, wenn noch gar kein konkreter Verdacht auf eine Straftat vorliegt.

Doch Grüne und CDU gehen noch viel weiter. Sie nutzen die angespannt­e Sicherheit­slage, um neue Lauschwerk­zeuge auch zur Vorbeugung anderer Straftaten einsetzen zu können, etwa bei Körperverl­etzungen. Ob das sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten. Man sollte es dann aber auch offen tun – und sich nicht auf das Totschlaga­rgument der Terrorabwe­hr beschränke­n. k.korf@schwaebisc­he.de

Der AfD-Abgeordnet­e Lars Patrick Berg lobte das Anliegen der Landesregi­erung. Dennoch stellten sich kritische Fragen. So könne ein zur Überwachun­g eingeschle­uster Staatstroj­aner auch unbescholt­ene Bürger ausspähen.

Für die FDP sagte Ulrich Goll: „Das Sicherheit­spaket ist angesichts der terroristi­schen Bedrohunge­n weitgehend sinnvoll“. Er forderte aber mehr Personal für die Sicherheit­sbehörde.

Nun beraten die Fachaussch­üsse den Entwurf, im November will der Landtag in beschließe­n.

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