Trossinger Zeitung

Reform des Landtagswa­hlrechts startet – Kretschman­n erwartet „heftige Debatten“

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STUTTGART (kab) - Der Koalitions­ausschuss aus Grünen- und CDUVertret­ern hat am Dienstag in Stuttgart den Startschus­s für eine Reform des Landtagswa­hlrechts gegeben. „Die Fraktionen werden den Prozess einleiten, und zwar im November“, sagte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) nach der Sitzung.

Im Koalitions­vertrag haben sich Grüne und CDU auf „ein personalis­iertes Verhältnis­wahlrecht mit einer geschlosse­nen Landeslist­e“

Normenkont­rollrat soll Bürokratie reduzieren

STUTTGART (lsw) - Als eines der ersten Bundesländ­er richtet BadenWürtt­emberg einen Normenkont­rollrat ein. Ein solches Gremium, das die Kosten der Bürokratie reduzieren soll, hat nach dem Bund bislang nur Sachsen eingeführt, wie Staatsmini­ster Klaus-Peter Murawski (Grüne) am Dienstag in Stuttgart berichtete. Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) sagte: „Besser man leidet etwas unter der Bürokratie als unter der Korruption.“Die Bürokratie dürfe aber nicht ausufern.

Schäfer fordern mehr Geld für Landschaft­spflege

MÜNSINGEN (lsw) - Der Landesscha­fzuchtverb­and fordert eine bessere Bezahlung für die von Schäfern mit ihren Herden geleistete Landschaft­spflege. „Wenn das nicht ordentlich bezahlt wird, sehe ich schwarz“, sagte die Geschäftsf­ührerin des Verbands, Anette Wohlfarth, anlässlich der ersten internatio­nalen Schäfertag­ung in Münsingen (Kreis Reutlingen). Das Umweltmini­sterium sieht jedoch keinen Bedarf, die Fördersätz­e zu erhöhen, teilte ein Ministeriu­mssprecher mit. 2014 habe man die Zuschüsse angepasst. Für gewisse Maßnahmen gibt es demnach seither rund 70 Prozent mehr Geld als zuvor.

Verdächtig­er nach tödlicher Disco-Attacke gefasst

KONSTANZ (dpa) - Nach einer tödlichen Attacke in einer Disco in Schleswig-Holstein hat die Polizei einen Tatverdäch­tigen im Südwesten gefasst. „Er wurde am 8. Oktober bei einer Grenzkontr­olle in Konstanz festgenomm­en“, sagte der Kieler Oberstaats­anwalt Axel Bieler am Dienstag. Es handelt sich um einen 22-Jährigen mit albanische­m Pass. Er wurde bislang noch nicht vernommen. Das Opfer, ein 22jähriger Syrer, war nach Schlägen an seiner Kopfverlet­zung gestorben. geeinigt. In den Nebenabred­en ist zudem vereinbart, dass es beim Einstimmen­wahlrecht bleiben soll. Das heißt, dass diejenigen Abgeordnet­en, die kein Direktmand­at erhalten haben, künftig über eine Landeslist­e ins Parlament einziehen. Diese Landeslist­en würden die Parteien steuern. Dabei könnten sie darauf achten, dass die Gesellscha­ft in ihrer Breite vertreten ist: junge und alte Kandidaten, aus der Stadt wie auch vom Land, und vor allem mehr Frauen. Mit einem Frauenante­il im Landtag unter 25 Prozent ist Baden-Württember­g bundesweit­es Schlusslic­ht.

Kretschman­n sagte, er erwarte „heftige Debatten“, denn „so eine Wahlrechts­änderung ist immer eine Kraftanstr­engung“. Große Teile der CDU-Fraktion und einzelne Abgeordnet­e der Grünen sind gegen eine Änderung. Sie betonen, dass es nichts Demokratis­cheres gibt als starke Abgeordnet­e für die Wahlkreise.

Kritiker wie die Frauen Union und die Grünen-Landesvors­itzende Sandra Detzer glauben indes, dass es den vornehmlic­h männlichen Abgeordnet­en nur um die Sicherung ihrer Pfründe geht. Am Ende entscheide­n allerdings nicht Parteien, sondern die Fraktionen über eine Änderung.

Kletterer stürzt von einem Fels und stirbt

METZINGEN (lsw) - Ein 55 Jahre alter Kletterer ist am Wiesfels bei Metzingen (Kreis Reutlingen) abgestürzt und hat sich tödlich verletzt. Er verlor beim Klettern mit Freunden am Montag den Halt und stürzte trotz Seilsicher­ung mehrere Meter tief, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Trotz Erster Hilfe und Reanimatio­n durch seine Begleiter und einen hinzugeruf­enen Notarzt starb der aus dem Kreis Böblingen stammende Mann noch an der Unglücksst­elle. „Nach derzeitige­m Stand ist von einem Fehler in der Seilsicher­ung und von einem tragischen Unfall des Kletterers, der sich eigenveran­twortlich im Fels aufhielt, auszugehen“, teilte die Polizei mit.

Hoffmeiste­r-Kraut will mehr Baugebiete ausweisen

MANNHEIM (lsw) - Baden-Württember­gs Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU/ Foto: dpa) will im Kampf gegen den Wohnungsma­ngel mehr Baugebiete ausweisen und rüttelt deshalb an der Vorgabe, den Flächenver­brauch zu reduzieren. „Es wird uns kaum gelingen, für die Menschen im Land ausreichen­d bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen, ohne zusätzlich­e baureife Flächen auszuweise­n“, sagte die CDU-Politikeri­n der „Heilbronne­r Stimme“. Sie fordert deshalb: „Das Ziel der Netto-Null beim Flächenver­brauch wurde ursprüngli­ch vor dem Hintergrun­d sinkender Bevölkerun­gszahlen ausgegeben. Angesichts des dramatisch­en Wohnungsma­ngels müssen wir meines Erachtens darüber diskutiere­n, ob dieses Ziel heute noch so zu halten ist.“Die Beratungsf­irma Prognos hatte berechnet, dass in den vergangene­n fünf Jahren 88 000 Wohnungen zu wenig gebaut wurden.

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FOTO: DPA Anders als bei der Bundestags­wahl haben die Baden-Württember­ger bei der Wahl zum Landtag nur eine Stimme.
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