Schwachstelle in WLAN-Verschlüsselung
BERLIN (dpa) - Die Sicherheitslücke im WLAN-Protokoll WPA2 hebelt nach Einschätzung von Experten nicht sämtliche Verschlüsselungsverfahren in einem Netzwerk aus. Der Appell des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), keine Bankgeschäfte oder Einkäufe mehr über ein drahtloses Netzwerk zu tätigen, gehe zu weit, sagten mehrere Fachleute am Dienstag. „KrackAttack ist eine ernstzunehmende Schwachstelle, sie ist aber nicht der sofortige Untergang unserer WLAN-Welt“, erklärte
Airbus verbündet sich mit Bombardier gegen Boeing
PARIS (AFP) - Der europäische Flugzeugbauer Airbus schmiedet eine neue Allianz gegen den USKonkurrenten Boeing: Airbus steigt bei dem kanadischen Hersteller Bombardier mehrheitlich in das Mittelstreckenfliegerprogramm ein, wie beide Unternehmen in der Nacht zu Dienstag bekannt gaben. Boeing kritisierte den Zusammenschluss scharf. Laut dem Abkommen übernimmt Airbus 50,01 Prozent an dem kanadischen Programmbetreiber für die Mittelstreckenflugzeuge der C-Serie. Weitere 31 Prozent verbleiben bei Bombardier, 19 Prozent bei der Regierung der Provinz Québec. Die Annäherung erfolgt vor dem Hintergrund eines Handelskriegs zwischen Bombardier und den US-Behörden. Diese haben dem kanadischen Konzern für den Verkauf der Flugzeuge CS100 und CS300 in die USA eine 80-prozentige Anti-Dumping-Steuer sowie einen Strafzoll von 220 Prozent auferlegt.
Freihandel: Kanada und Mexiko geben USA einen Korb
RAVENSBURG (ank) - In den Gesprächen um eine Neujustierung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) zeichnet sich keine Einigung ab. Die protektionistischen Vorschläge der USA würden von den Handelsvertretern aus Kanada und Mexiko nachdrücklich abgelehnt, hieß es am Dienstag aus Verhandlungskreisen. Man sei jedoch weiter zu Gesprächen bereit. US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt erklärt, das Freihandelsabkommen zu beenden, wenn es zu keiner Reform des Paktes komme. Trump stört sich vor allem an den Handelsbilanzdefiziten, die die Wirtschaft und die Arbeitnehmerschaft in den USA schädigen würden. Im vergangenen Jahr verzeichnete die USA ein Defizit von 63 Milliarden US-Dollar mit Mexiko und zwölf Milliarden US-Dollar mit Kanada. Security-Experte Rüdiger Trost vom IT-Sicherheitsunternehmen F-Secure. Man dürfe nicht den Eindruck entstehen lassen, als ob jedermann ab sofort alle Verschlüsselungen aushebeln und Daten mitlesen könnte. Sicherheitsexperte Tim Berghoff von der Firma G-Data betonte, dass die Schwachstelle derzeit nicht zu kriminellen Zwecken ausgenutzt werde.
Auch der Branchenverband Bitkom relativierte die BSI-Warnmeldung: „Man kann das Internet (über WLAN) schon noch nutzen, auch für sensible Transaktionen“, sagte Marc Bachmann, IT-Sicherheitsexperte beim Bitkom. Man müsse allerdings darauf achten, dass die Verbindung dabei durch eine zusätzliche Verschlüsselungsschicht geschützt sei. Es gebe keinen Anlass für eine „Hysterie“.
Das BSI hatte am Montagabend öffentlich dazu aufgefordert, zunächst auf Onlinebanking in einem mit WPA2 gesicherten Netzwerk zu verzichten. Auch vom Einkaufen im Netz via WLAN riet das BSI ab, obwohl die meisten Onlinehändler einen verschlüsselten Übertragungsweg anbieten, der nicht vom WPA2-Standard abhängt.
Australien will zurück zu fossilen Energieträgern
CANBERRA (dpa) - Die australische Regierung hat eine teilweise Wende in ihrer Energiepolitik angekündigt und will in Zukunft wieder verstärkt auf Kohle, Gas und Wasserkraft setzen. Förderungen für erneuerbare Energien wie Solarenergie oder Windkraft sollen wegfallen, wie Regierungschef Malcolm Turnbull am Dienstag bekannt gab. Offiziellen Statistiken aus dem Jahr 2016 zufolge ist Kohle für 63 Prozent der Elektrizitätsproduktion verantwortlich, Tendenz steigend. Gaskraftwerke lieferten 21 Prozent, 14 Prozent stammten aus erneuerbaren Energiequellen. Die Regierung hatte sich verpflichtet, im Rahmen des Pariser Klimaabkommens Australiens Emissionen bis 2030 um 26 bis 28 Prozent zu senken.
Katalonien-Konflikt: Spanien senkt Wachstumsprognose
MADRID (dpa) - Die spanische Regierung hat wegen des Katalonien-Konflikts die Wachstumserwartungen für das kommende Jahr gesenkt. Wie aus einem Haushaltsplan hervorgeht, den das Wirtschaftsministerium in der Nacht zum Dienstag an die EU-Kommission nach Brüssel geschickt hat, rechnet die Regierung in Madrid 2018 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent. Zuvor war Madrid noch von einer Zunahme von 2,6 Prozent ausgegangen. In dem Schreiben begründet die Regierung ihre neue Einschätzung mit „einer leichten Eindämmung der Binnennachfrage, die sich aus den negativen Auswirkungen der Unsicherheit ergibt, die mit der derzeitigen politischen Situation in Katalonien verbunden ist“.
Deutscher Staat verdient mehr an Rauchern
WIESBADEN (dpa) Der deutsche Fiskus hat mehr an Rauchern verdient. Im dritten Quartal wurden 7,2 Prozent mehr versteuerte Zigaretten produziert als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Damit lag die Menge bei rund 20,5 Milliarden Stück. Auch bei Feinschnitt, Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak gab es kräftige Zuwächse. Insgesamt wurden Tabakwaren im Verkaufswert von 7,0 Milliarden Euro versteuert. Das waren 0,8 Milliarden Euro oder zwölf Prozent mehr als im dritten Quartal 2016. Der Betrag ergibt sich aus den Steuerzeichen, die Hersteller ordern. Auch die Tabaksteuereinnahmen des Staates legten kräftig zu. Sie stiegen im dritten Quartal auf 3,86 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte – ein Plus von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.