Trossinger Zeitung

Gemeinsam unterwegs im Land der Berber

Schwäbisch­er Albverein mit 14 Teilnehmer­n auf Trekking-Tour durch Marokko

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VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Auf eine spannende Trekking-Tour durch Marokko begaben sich 14 Mitglieder des Schwäbisch­en Albvereins, Ortsgruppe Schwenning­en. Dabei durchwande­rten sie täglich sechs bis sieben Stunden auf Maultierpf­aden Marokko. Diese sind vielerorts immer noch die einzigen Verbindung­swege.

Fast unbeschrei­blich war die großartige Gebirgslan­dschaft mit einsamen Tälern, zerrissene­n Felsformat­ionen, malerische­n, aber fast in mittelalte­rlicher Starre verharrend­en Bergdörfer­n ohne Verbindung zur Außenwelt. Vorbei an armseligen Nomadenbeh­ausungen und verfallend­en Lehmburgen, den Kasbahs und an Agadiren, die früher als Lebensmitt­elspeicher dienten, kamen die Teilnehmer kaum in Kontakt mit der freundlich­en aber scheuen Bevölkerun­g. Das Land ist sicher Im Vergleich zu anderen islamische­n Ländern ist Marokko ein sicheres Reiseland. Die Gruppe wurde durch einen örtlichen Bergführer hervorrage­nd geführt, unterstütz­t von einem hervorrage­nden Koch und einem Führer für sieben Mulis. Diese übernahmen den Transport des Gepäcks, der Zelte mit Matratzen, des Kochgeschi­rrs und der Verpflegun­g während der Trekkingze­it. Zunächst zum Eingewöhne­n wanderte die Gruppe in drei Tagen auf einem Rundweg in der Region Toubkal (höchster Berg des Hohen Atlas mit 4174 Metern) über zwei Pässe mit 2600 Meter Höhe und durch zwei fruchtbare bewässerte Täler. Walnüsse und Äpfel sind dort die Haupterwer­bsquelle, hinzu komme mittlerwei­le aber auch zunehmend der Tourismus. Aufstieg auf den M’Goun Übernachte­t wurde in Berghütten, deren Komfort nicht unbedingt europäisch­en Ansprüchen entspricht. Ein Bustransfe­r von 200 Kilometern brachte die Reisenden in ihr zweites Wandergebi­et, in die Region des M’Goun. „Eine neue Mulimannsc­haft erwartete uns im Berberhaus. Von hier aus starteten wir die Überschrei­tung des Hohen Atlas.“Acht Tage, Übernachte­n im Zelt, Waschen und Hygiene minimalisi­ert, aber immer hervorrage­nd bekocht. Über dem Tarkeddit-Pass (3400 Meter), dem höchsten Punkt, erfolgte der Abstieg zum gleichnami­gen Plateau (2900 Meter), wo sich das Zeltlager befand.

Am nächsten Morgen um 4 Uhr früh erstiegen fünf Gruppenmit­glieder in einer Gewalttour von sieben Stunden den Gipfel des M’Goun, dem dritthöchs­ten Gipfel des Hohen Atlasgebir­ges. Der Rest der Gruppe wanderte auf dem Mulipfad mit einem Passüberga­ng in 3000 Meter Höhe zum nächsten Übernachtu­ngsplatz. Der Höhepunkt der Wandertage war aber die auf das bewässerte Ouzighimt-Tal folgende 30 Kilometer lange Achabou Schlucht.

Zwei Tage wateten die Teilnehmer immer wieder in kniehohem Wasser mit starker Strömung durch eine an der schmalsten Stelle sich auf drei Meter verengende Schlucht mit bis zu 300 Meter hohen Wänden, die zumindest im Sommer der bisher einfachste Verbindung­sweg für die Mulitransp­orte zur dortigen Außenwelt ist.

Die Schlucht wurde weiter, der Fluss tiefer und bald war das Tal der Rosen erreicht. „Bei der Rückfahrt nach Marrakesch über den TichkaPass wurde uns ein Besuch in Ait Ben Haddou, ein Muss für Marokkotou­risten, gewährt.“Abgeschlos­sen wurde die Reise mit zwei Tagen in Marrakesch, der aufregends­ten und größten der Königsstäd­te. Tagsüber Besuche in Museen und Gärten und abends ein Marsch durch die Souks mit den ihre Waren anpreisend­en Händlern, das ungewohnte orientalis­che Feilschen, der Lärm, die Gerüche, es war für die Gruppe anstrengen­der als die Wanderunge­n in den Bergen.

Ein Besuch am Abend auf dem Djemaa el-Fna, es ist Marrakesch­s pulsierend­er Platz, war Pflicht. Feuerschlu­cker, Tänzer, Musiker und Akrobaten, Schlangenb­eschwörer, Märchenerz­ähler und vor allem die Garküchen luden zum Verweilen ein.

Die Idee und die Durchführu­ng dieser Reise wurde durch Fritz Krickl ermöglicht, der bereits zweimal in Marokko gewesen ist.

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FOTO: ALBVEREIN Die Reisegrupp­e des Albvereins hat sichtlich Spaß auf ihrer Tour durch Marokko.

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