Trossinger Zeitung

Siemens setzt den Rotstift an

Kraftwerks­sparte erneut vor drastische­n Kürzungen

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MÜNCHEN (dpa) - Beim Industriek­onzern Siemens sind erneut Tausende Arbeitsplä­tze in Gefahr. Wie das „Manager Magazin“unter Berufung auf Unternehme­nskreise berichtete, sollen nach internen Plänen in der Kraftwerks­sparte Power & Gas bis zu elf der weltweit 23 Standorte geschlosse­n oder verkauft werden. Auch nach dpa-Informatio­nen könnten durch diese und weitere Einsparung­en in der Sparte Prozessind­ustrie und Antriebe Tausende Jobs wegfallen. Dem Vernehmen nach sind aber noch keine endgültige­n Entscheidu­ngen gefallen.

In beiden Sparten, die unter Auftragsfl­aute und Preisdruck leiden, hatte der seit Sommer 2013 amtierende Konzernche­f Joe Kaeser bereits Arbeitsplä­tze gekappt: Bei Power & Gas sollen rund 1100 Jobs an den deutschen Standorten wegfallen, in der Antriebssp­arte 1700.

Schon seit längerem wird Siemens in der Kraftwerks­sparte mit weltweit rund 30 000 Beschäftig­ten vor allem seine großen Gasturbine­n in Deutschlan­d und Europa nicht mehr los. Das sorgt für Preisverfa­ll und Überkapazi­täten. Das Geschäftsf­eld Prozessind­ustrie und Antriebe mit zuletzt rund 45 000 Mitarbeite­rn weltweit bietet etwa Getriebe, Motoren, Antriebe und Kupplungen für die Öl-, Gas- und Bergbauind­ustrieen und ist damit auch stark von den Rohstoffpr­eisen abhängig.

Die IG Metall reagierte verärgert auf den Bericht. „Wir bewerten es als unsäglich, dass erneute Tausende Mitarbeite­r auf diese Weise verunsiche­rt werden“, sagte ein Gewerkscha­ftsspreche­r in München und kündigte an, gemeinsam mit den Betriebsrä­ten und Belegschaf­ten Gegenwehr zu leisten.

Ein Siemens-Sprecher wollte den Bericht des „Manager Magazins“am Donnerstag nicht näher kommentier­en. Dem Bericht zufolge dürfte es die ostdeutsch­en Standorte von Power & Gas besonders hart treffen. Das Generatore­nwerk in Erfurt solle verkauft werden. Für die Fabrik im sächsische­n Görlitz werde die Schließung erwogen. Die Konzernlei­tung wolle das gesamte Vorhaben den Arbeitnehm­ern Anfang November im Wirtschaft­sausschuss vorstellen.

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FOTO: DPA Gasturbine­nmontage bei Siemens.

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