Trossinger Zeitung

Ein Investor ist endlich in Sicht

Großes Produktion­sunternehm­en will sich ansiedeln – Stadt muss nicht selber abreißen

- Von Mareike Kratt

VS-SCHWENNING­EN - Viele Jahre ist der alte Schlachtho­f in der Burgstraße in VS-Schwenning­en brach gelegen. Doch jetzt könnte der Bauruine neues Leben eingehauch­t werden: Ein großes Unternehme­n soll auf das Areal kommen.

Verlassen und marode liegt das Schlachtho­f-Areal zwischen Burgund Lichtenste­instraße da. Nicht umsonst zählt es zu den Schandflec­ken des Stadtbezir­ks, verfällt das Ensemble doch zusehends von Jahr zu Jahr: Dachschind­eln und Glasscherb­en auf dem Boden, so weit das Auge reicht, Bretter und Rohre hängen an den Gebäudetei­len hinunter, rings herum wuchern Bäume und Unkraut.

Doch dieser Anblick könnte sich bald ändern: „In zwei Jahren wird das Schlachtho­f-Thema vom Tisch sein“, hatte Baubürgerm­eister Detlev Bührer bereits in einem Sommerinte­rview gesagt. Denn: Ein „großes Unternehme­n“werde dort bauen, hatte er als Erklärung hinzugefüg­t. Auch jetzt bestätigt die Pressestel­le, „dass aktuell Gespräche mit einem Käufer laufen“. Ein zeitlicher Rahmen könne aber nicht benannt werden.

Seit rund 17 Jahren schon versucht die Stadt als Eigentümer­in, das Gelände zu veräußern. Zuletzt im Jahr 2013 war die Zukunft des stark maroden Areals im Gemeindera­t diskutiert worden. Das Vorhaben geriet immer wieder ins Stocken, weil bereits für Abriss, Entsorgung der Altlasten sowie Sanierung des 9100 Quadratmet­er großen Geländes ein siebenstel­liger Betrag investiert werden müsse, hieß es noch im vergangene­n Sommer vonseiten der Stadt.

Fakt ist, dass es sich beim Schlachtho­f um ein komplizier­tes Grundstück handelt, das einen negativen Wert hat, macht auch Wirtschaft­sförderin Beate Behrens deutlich. Es habe wohl erst Druck in den Markt hineinkomm­en müssen, damit das Gelände für einen Investor attraktiv wird.

Nach derzeitige­m Stand – und anders, als zuletzt kommunizie­rt – werde nicht die Stadt, sondern der Investor das Gebäude abreißen. Im Januar 2015 hatte der damalige Baubürgerm­eister Rolf Fußhoeller von Abbruchkos­ten von rund einer Millionen Euro gesprochen, die die Stadt in die Hand nehmen wolle.

Daher müssten noch viele Details mit dem Investor, vor allem bei der Entsorgung, geklärt werden, so Behrens. „Die Entsorgung übersteigt den eigentlich­en Wert um ein Vielfaches“, meint sie. Wieviel genau, das könne aber im Vorhinein nicht beziffert werden. Es müsse abgewartet werden, welche Altlasten zutage treten werden. Das gehe nach Vorgaben, die der Landkreis überwacht. Der Bebauungsp­lan müsse aber nicht geändert werden.

Die Wirtschaft­förderin zeigt sich erleichter­t, dass nach vielen Jahren des Stillstand­s nun endlich ein passender Investor in Sicht scheint, der auf dem Areal eine Produktion­sstätte einrichten will. Details will sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen, verspricht aber soviel: „Es ist eine gute Entwicklun­g an dieser Ecke.“Anfang des Jahres würden die nächsten Verhandlun­gen geführt. „Wir sind dran und hoffen, dass es etwas wird.“

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FOTO: KRATT Nicht an allen Stellen ist der Schlachtho­f durch einen Zaun gesichert, der Zutritt zum Gelände ist möglich und eröffnet den Blick in das Innere.

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