Viele Ideen für das legendäre MPS-Studio
Stadt und Musikhochschule sind Unterstützer des Kulturdenkmals – Schifer Vorsitzender des Fördervereins
VS-VILLINGEN (uwk) - Viele Pläne mit dem MPS-Studio haben Friedhelm Schulz und Töni Schifer, Vorsitzender des neuen Fördervereins. Sie schauen mit Zuversicht in die Zukunft. Im Frühjahr war das legendäre Studio in der Richthofenstraße in finanzielle Schieflage geraten.
Seit den 60er Jahren ist das Tonstudio Musikproduktion Schwarzwald (MPS) an der Villinger Richthofenstraße 1 in der Musikszene ein Begriff. Im Frühjahr hatte die Betreibergesellschaft HGBS Musikproduktion einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Dieser Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wurde jedoch vom Amtsgericht „mangels Masse“abgelehnt.
Derweil arbeiteten Schulz & Co. ein Konzept aus, wie es mit dem legendären Studio weitergeht. Und stellten jetzt ihre Neuigkeiten in besonderem Rahmen vor. Denn es war eine Art musikalisches Familienfest, als sich zahlreiche Freunde des MPSStudios in der Richthofenstraße zu einem Konzert- und Informationsabend zusammengefunden hatten. John Zainer zu Gast Natürlich sei, so Friedhelm Schulz, die Musik im Vordergrund gestanden, und die Gäste erfreuten sich am souveränen Swing eines erstklassigen Klaviertrios. Der 83-jährige USPianist John Zainer absolvierte mit solider Leichtigkeit zahlreiche JazzStandards, begleitet vom Bassisten Gernot Haslauer und Schlagzeuger Robert Kainar. Die beiden Musiker aus Salzburg spielten zum ersten Mal mit dem Amerikaner zusammen, und alle drei fanden zur Begeisterung der Zuhörer problemlos zueinander.
Die Musiker um John Zainer, der eine besondere Beziehung in den Schwarzwald hat, weil seine Frau aus Königsfeld stammt, waren zudem beeindruckt von der Atmosphäre im denkmalgeschützten MPS-Studio, wo während der zurückliegenden 50 Jahre so mancher namhafter Musiker aufgenommen wurde. Regionaler Kulturfaktor Auf die Bedeutung des legendären Studios als regionaler Kulturfaktor verwiesen Friedhelm Schulz und Töni Schifer. Schulz will in Zusammenarbeit mit einem international agierenden Musikverlag versuchen, wieder Musiker von Rang ins Villinger Studio zu holen und freute sich, dass mit Schifer ein kompetenter und engagierter Mitstreiter in Sachen MPSStudio nun als Vorsitzender des neugegründeten Fördervereins MPSStudio gewonnen werden konnte.
Nicht nur Tonaufnahmen seien geplant, sondern auch Musikveranstaltungen, Ausstellungen und andere Aktivitäten, die die Bedeutung des denkmalgeschützten Tonstudios über die Grenzen der Stadt herausstellen sollen, erklärt Schulz. Dabei sei bereits ein Kreis von engagierten Mitstreitern gefunden worden, die ebenfalls an der soliden Weiterentwicklung des MPS-Studios großes Interesse haben. Zudem seien die Trossinger Musikhochschule und die Stadt Villingen-Schwenningen als projektbezogene Ansprechpartner mit dabei. Gegenstände verschwunden Als besonders bedauerlich stellten Schulz und Schifer heraus, dass in den zurückliegenden Jahren zahlreiche Gegenstände des Denkmalschutzbestandes aus dem Tonstudio an der Richthofenstraße verschwunden sind, wodurch dem Kulturdenkmal großer Schaden entstanden sei. Dieses Thema soll in den kommenden Monaten ebenfalls aufgearbeitet werden. Als wichtig werde erstmal angesehen, so Schulz, dass der noch vorhandene Bestand gesichert wird.