Trossinger Zeitung

Die Kieler Krise erreicht ihren Höhepunkt

Nach dem 22:24 in Hannover und dem Pokal-Aus kann der THW schon im Herbst alle Titelhoffn­ungen abschreibe­n

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KIEL (SID) - Pokal? Futsch. Meistersch­aft? Abgehakt. Champions League? Chancenlos. Nach nur sieben Wochen steht der THW Kiel vor den Scherben einer verkorkste­n Saison. Der frühe Titel-K.o. im Achtelfina­le des DHBPokals ist der vorläufige Höhepunkt der schweren Krise des Rekordmeis­ters.

Doch personelle Konsequenz­en dürfte es an der Förde vorerst keine geben, auch wenn Geschäftsf­ührer Thorsten Storm der Frage nach Trainer Alfred Gislason auswich. „Wir hängen alle am sportliche­n Erfolg der Mannschaft, der über viele Jahre diesen Verein getragen hat. Spieler, Traiprogra­mmiert. ner und das Umfeld hier in der Geschäftss­telle“, sagte Storm und setzt auf einen Selbstheil­ungsprozes­s: „Es gibt keinen anderen Weg, als wieder aufzustehe­n.“

Nationalto­rhüter Andreas Wolff war nach dem 22:24 beim Überraschu­ngsteam der TSV HannoverBu­rgdorf, der wettbewerb­sübergreif­end achten Saison-Niederlage der Kieler, „grenzenlos enttäuscht“. Das Ergebnis sei „scheiße“und „Bestandtei­l einer Krise“. Wolff wusste: Der THW hatte die mit Abstand einfachste und wohl auch einzig noch realistisc­he Titelchanc­e verspielt. Die nächste titellose Spielzeit nach 2016 scheint Und das schon im Herbst. Zur Erinnerung: In der zurücklieg­enden Serie hatte der Pokalsieg immerhin noch für eine ansonsten enttäusche­nde Runde entschädig­t.

In Hannover erwischten die Zebras einen katastroph­alen Start und lagen schnell mit 0:8 zurück. Doch selbst die zwischenze­itliche Aufholjagd und eine Zwei-Tore-Führung Mitte der zweiten Halbzeit gaben den total verunsiche­rten THW-Stars keine Sicherheit. In der Crunchtime fehlte dem hoch bezahlten Personal wieder einmal der Killerinst­inkt.

„Wir müssen weiter an der Konstanz arbeiten und die Fehler minimieren, um in dieser Saison trotzdem noch irgendwas zu reißen“, sagte Wolff. Wirklich überzeugen­d klang er dabei nicht.

Angesichts des fatalen Saisonstar­ts schwindet selbst bei den treuen THW-Anhängern allmählich die Geduld. „Neustart JETZT!“, lautete noch eine der gemäßigter­en Kommentare auf der Facebookse­ite des Klubs.

Am Samstag droht den Kielern der nächste Tiefschlag, wenn es in der Liga bei den zweitplatz­ierten Füchsen Berlin um das letzte Fünkchen Hoffnung in Sachen Titelkampf geht. Schon jetzt beträgt der Rückstand auf die Spitze sechs Punkte. Und Berlin tritt mit der Empfehlung eines 29:26-Pokalcoups in Flensburg an.

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FOTO: DPA Kiels Trainer Alfred Gislason.

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