„Schulnote 5“: Schülerbeirat kritisiert neue Oberstufe
STUTTGART (lsw) - Wer an Mathe und Deutsch als Leistungsfach rüttelt, gefährdet nach Ansicht des Landesschülerbeirats die Studierfähigkeit der Abiturienten. Die Schüler gaben der Oberstufenreform der Kultusministerin am Freitag die „Note 5“. Von Gewerkschaft und Verbänden hatten die Pläne bisher viel Zuspruch bekommen.
Ressortchefin Susanne Eisenmann (CDU) hatte in der vergangenen Woche ihren Plan für die gymnasiale
Meßstetten bekommt wohl keine neue Polizeischule
STUTTGART (kab) - Auf der Suche nach einem Standort für eine weitere Polizeischule hat wohl Wertheim im Main-Tauber-Kreis die besten Chancen. Wie der SWR berichtet, hat Innenminister Thomas Strobl (CDU) offenbar seinem Parteifreund und Chef der Landtagsfraktion Wolfgang Reinhart die Schule in dessen Wahlkreis versprochen. Dort gab es bereits früher eine Polizeiakademie. Demnach hätte die ehemalige Kaserne in Meßstetten das Nachsehen. Auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“erklärt ein Sprecher des Innenministeriums, es seien noch alle Standorte im Gespräch. Aber: „Vor allem Wertheim wird intensiv geprüft.“ Oberstufe vom Schuljahr 2019/20 an vorgestellt: Gymnasiasten sollen demnach zwei von drei Leistungsfächern aus Deutsch, Mathe, Fremdsprachen oder Naturwissenschaften wählen. Deutsch und Mathe werden damit keine verpflichtenden Leistungsfächer mehr sein.
„Die Studierfähigkeit ist ganz klar gefährdet“, sagte der Vorsitzende des Landesschülerbeirats, Joachim Straub. Schon heute seien manche Abiturienten durch den Matheunterricht nicht ausreichend für naturwissenschaftliche Studiengänge vorbereitet. „Wie soll das erst in Zukunft aussehen?“
Kommen die Kernfächer zu kurz? Eisenmann widersprach: „Das Gegenteil ist der Fall. Deutsch und Mathematik sind für alle Schüler als Prüfungsfächer verpflichtend.“Die Grünen schlossen sich an und bezeichneten die Sorgen des Schülerbeirats als „unbegründet“.
Gewerkschaft fordert mehr Platz in Gefängnissen
FREIBURG (lsw) - Nach einer seit zwei Jahren dauernden Überbelegung der Gefängnisse in BadenWürttemberg fordert die Gewerkschaft der dort Beschäftigten mehr Haftplätze, Neubauten sowie zusätzliches Personal. „Die Uhr steht im Strafvollzug auf fünf nach zwölf“, sagte der Landesvorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbediensteten, Alexander Schmid, am Freitag in Freiburg: „In manchen Anstalten kommen auf einen Vollzugsbeamten bis zu 60 Gefangene.“Dies gefährde die Sicherheit und mache die angestrebte Resozialisierung der Inhaftierten unmöglich. Landesweit fehlten 800 Haftplätze. Zudem brauche es 300 Bedienstete zusätzlich.
So viele Menschen wie noch nie in Baden-Württemberg
STUTTGART (lsw) - Baden-Württemberg hat so viele Einwohner wie noch nie. 10,925 Millionen Menschen lebten 2016 im Land und damit 432 000 mehr als fünf Jahre zuvor, wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte. Das war ein Plus von 4,1 Prozent. Der Bevölkerungszuwachs geht fast ausschließlich auf das Konto von Ausländern – im Vergleich zu 2011 waren es 422 000 mehr. Bei Einwohnern mit deutschem Pass gab es ein Plus von 10 000. Am höchsten war der Zuwachs in Stuttgart und Freiburg mit einem Plus von je 7,7 Prozent, am niedrigsten im Landkreis Freudenstadt (+0,5 Prozent).
Gutachter kritisieren Zulagen für Professoren
STUTTGART (lsw) - Die umstrittenen Professoren-Zulagen der Verwaltungshochschule Ludwigsburg sind nach Ansicht von Gutachtern wohl gesetzeswidrig. Dies erklärten am Freitag sowohl die Justiziarin der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften als auch ein früherer Ministerialdirektor vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags. Beide kamen schon 2012 zu dem Ergebnis, dass die entsprechende Vergaberichtlinie wohl nicht mit dem Gesetz vereinbar sei. Der Ausschuss befasst sich mit den umstrittenen Leistungszulagen und mit der Rolle von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) bei der Aufarbeitung des Themas.