„Es könnte sogar gesund sein“
Gernot Hassknecht, der Choleriker der „heute show“, ist am Sonntag im Konzerthaus
TROSSINGEN - Beim Comedy-Festival tritt am Sonntag Gernot Hassknecht im Trossinger Konzerthaus auf. Unsere Redakteurin Larissa Schütz hat sich mit ihm über Choleriker und belastete Stimmbänder unterhalten. Über was werden Sie sich in Trossingen aufregen? Ich werde mich über die Dinge aufregen, die jeden interessieren! Zum Beispiel über die Demokratie, was ja nach dieser Wahl ganz wichtig ist. Da müssen wir drüber reden! Über die Bildung und natürlich über die Gesundheitsreform – die klassische Zwei-Klassen-Medizin. Und noch über verschiedene andere Dinge: Über den Wahn der Schönheit, denn die Schönheitsoperationen sind im Mainstream angekommen. Es wird ein sehr interessanter, ein sehr humorvoller Abend. Was hat Sie in den vergangenen Tagen aufgeregt? Worüber regen Sie sich am liebsten auf ? Ein bisschen hat der Hassknecht schon auf mich abgefärbt, obwohl ich eigentlich gar kein Choleriker bin. Mich regt zum Beispiel der Verkehr auf den Autobahnen immer auf. Der ist mittlerweile einfach unsäglich. Da könnte ich mich stündlich und minütlich aufregen. Die Idioten, die da unterwegs sind ... Und die Baustellen! Es gibt ja kaum noch einen Kilometer ohne Baustelle. Fließen diese alltäglichen Erfahrungen auch in die „heute show“mit ein? Nein, die Themen für die „heute show“werden von einem Redaktionsteam festgelegt. Da wird der gesamte Rahmen der „heute show“für den Freitag festgelegt. Ich habe darauf keinen Einfluss. In Ihrer Rolle wüten Sie auch ganze Abende lang auf der Bühne. Wirkt sich das auf Ihre Stimmbänder aus? Oder Ihren Blutdruck? Nein, ich habe mit meinem Arzt darüber gesprochen. Wenn ich mich aufrege, geht der Blutdruck wie bei einem Leistungssportler nach oben. Geht dieser nach dem Aufregen wieder nach unten, wie bei einer sportlichen Höchstleistung auch, dann ist alles in Ordnung. Es könnte sogar gesund sein. Früher waren Sie als Stadtverordneter für die SPD in Ihrer Heimat Pfungstadt tätig. Wie schwer fiel es da, die Bundestagswahl und das SPD-Ergebnis von 20,8 Prozent zum Thema Ihres politischen Kabaretts zu machen? Die SPD Wahlschlappe muss auch aufgearbeitet werden. Mich als SPDMitglied hat es natürlich etwas geschmerzt, aber Gernot Hassknecht ist ja parteiübergreifend laut. Da bekommt jeder, der es verdient hat, auf die Mütze (lacht).