Sorgen ernst nehmen
Es ist eigentlich immer dasselbe, wenn Großbaustellen über Monate den Zugang zu Geschäften oder Gastronomiebetrieben erschweren: Die Umsätze gehen zurück, die Inhaber versuchen mühsam, sich für die Dauer der Arbeiten über Wasser zu halten und bei verringerten Einnahmen über die Runden zu kommen. Deshalb ist für die Spaichinger Geschäftsleute, die derzeit unter den Auswirkungen der Arbeiten an der Hauptstraße ächzen, nur zu hoffen, dass ein anderes, immer wieder kehrendes Phänomen solcher Projekte nicht eintreffen wird: Dass Bauarbeiten länger dauern als geplant – das Wetter im Spätherbst wird hierbei eine gewichtige Rolle spielen; früher Frost wäre fatal. Bei geplanten fast drei Monaten für den ersten Bauabschnitt haben die Anlieger schon genug Entbehrungen zu schultern und mit einem erhöhten Lärmpegel zu leben.
Ein Zeichen wäre es in diesem Zusammenhang gewesen, wenn die Stadt dem Inhaber einer Pizzeria grünes Licht dafür gegeben hätte, am ObertorKreisverkehr ein Schild anzubringen, das darauf verweisen sollte, dass die Anfahrt zu seinem Restaurant über die Baustelle frei wäre.
Auch wenn ein ähnliches Schild am Kreisverkehr mit der Aufschrift „Zufahrt zu den Geschäften bis zur Baustelle frei“bereits auf diese Möglichkeit verweist – es wäre ein Zeichen dafür gewesen, dass die Sorgen der Spaichinger Geschäftsleute ernst genommen werden.
Aber angesichts der in Deutschland besonders ausgeprägten Regelungswut für alles und jedes – warum sollte Spaichingen hier eine rühmliche Ausnahme bilden... m.hochheuser@ schwaebische.de