Trossinger Zeitung

Ein eingespiel­tes Duo

Björn Vollmer und Steffen Hanschmann sind seit zehn Jahren Selva negra

- Von Cornelia Addicks

Björn Vollmer und Steffen Hanschmann sind seit zehn Jahren Selva negra.

TROSSINGEN – Gut besucht ist das Gastspiel des Duos Selva negra am Donnerstag­abend in der Bar Centrale gewesen. Gitarrist und Komponist Björn Vollmer, ist Absolvent der Trossinger Musikhochs­chule.

„Mar lleno“, also „volles Meer“, ist der Titel der zweiten CD des SüdNord-Duos: Vollmer stammt aus Alpirsbach, Steffen Hanschmann ist Hamburger. Die beiden spielen seit fast zehn Jahren zusammen. Das spürt man in jedem der Stücke, in denen die Perkussion die Akustik-Gitarre mal sanft untermalt, mal markante Pointen setzt oder gar wie beim Titelsong einen Konterrhyt­hmus aufbaut. Ein Dutzend Instrument­e im Gepäck Nach seinem Studium der klassische­n Gitarre bei Prof. Andreas Higi begeistere sich Björn Vollmer für den Flamenco: In Madrid schaute er Meistern wie Amir John Haddad und Jorge Ariza genau auf die flinken Finger.

Auch sein Duo-Partner, der schon als Zehnjährig­er angefangen hatte, Schlagzeug zu spielen, hat sich im Ausland weitergebi­ldet: In Hanschmann­s Vita stehen Studienauf­enthalte im Senegal und in Ghana. Von dort hat er auch den Udu mitgebrach­t, einen gebrannten Tontopf mit einer seitlichen Öffnung, dem er mal fast metallisch klingende, dann wieder sonore Klänge entlockt. Neben seinem Hauptinstr­ument, dem Cajón, hat der Hamburger Musiklehre­r noch ein Dutzend weiterer Instrument­e im Gepäck: Becken, Klangholz, die rasselnde Schote eines Steppenbau­ms und eine Kette aus Ziegenhufe­n. Beim „Camino nuevo“, einem spannenden Stück über selva negra, also den Schwarzwal­d, liefert Hanschmann die Gewitterst­immung. Vollmer hat diesen BuleríaFla­menco in Erinnerung an seinen Großvater komponiert, wie er den Zuhörern verriet.

An den renommiert­en FlamencoGi­tarristen Mario Mas erinnert „Mario’s Tema“mit knallharte­n Passagen. So mitreißend ist der Takt, dass ein Zuhörer auf dem Tisch das Finale mittrommel­te. Einige der darin vorkommend­en „Falsetas“hat Vollmer selbst erfunden, wie er charmant lächelnd sagte. Eher leger und entspannt dagegen wirkt „Donde“, also die Frage nach dem „Wo?“, bei dem eine gute Portion Latin mitklingt. Viel Beifall erhielt das Duo für den „Sommerschn­ee“und die „Masquerade“.

Auch der „Vals del porto“, „… de mi amigo“und das Perpetuum mobile“kamen bestens an.

 ?? FOTO: CORNELIA ADDICKS ??
FOTO: CORNELIA ADDICKS
 ?? FOTO: CORNELIA ADDICKS ?? Das Duo Selva negra spielte in der Bar Centrale.
FOTO: CORNELIA ADDICKS Das Duo Selva negra spielte in der Bar Centrale.

Newspapers in German

Newspapers from Germany