Stationen erhalten neu geschnitzte Reliefs
Erneuerter Kreuzweg auf dem Alten Berg bei Böttingen gesegnet
BÖTTINGEN - Wettermäßig hat der Heuberg mitunter auch seine unangenehmeren Seiten – so bei der Segnung der restaurierten und mit neuen Holzreliefs versehenen Kreuzwegstationen beim Alten Berg. Dennoch folgten zahlreiche Teilnehmer der Einladung der kirchlichen und der weltlichen Gemeinde zum Böttinger Hausberg.
Nach dem Sonntagsgottesdienst in der Kirche Sankt Martinus begann die Feier am Fuße des Alten Bergs bei bewölktem Wetter. Gegen Ende wechselten sich Regenschauer mit Sonnenstrahlen ab. Ständiger Begleiter war ein rauer und kalter Wind.
Pfarrer Johannes Amann begrüßte zuallererst „denjenigen, der das Ganze mit seinen geschnitzten Kreuzwegstationen angestoßen und auf den Weg gebracht hat“: Fridolin Mattes, der mit allen seinen Familienangehörigen der Segnung beiwohnte. Der Geistliche freute sich, dass zu den verschiedenen Stellen im Dorf, an denen die künstlerische Begabung Mattes‘ zu sehen ist, nun auch die Kreuzwegstationen hinzukommen. „Damit geben wir dem Kreuzweg wieder ein würdiges Ansehen“, so Amann weiter.
Die Stationen haben eine lange Tradition in Böttingen. Nachdem der Böttinger Pfarrer Johannes Grupp die Rundkapelle 1919 eingeweiht hatte, beauftragte er den Beuroner Mönch Pater Tutilo mit dem Schnitzen von Kreuzwegstationen, welche 1921 entlang des Weges aufgestellt wurden. Jene Kunstwerke wurden in den 1970er-Jahren gestohlen und durch Ölbilder von Konrad Mattes ersetzt, welche mittlerweile stark verblasst und verwittert waren.
Die Segnung jeder einzelnen der 14 neuen Stationen verband Amann jeweils mit einem kurzen Gebet – oder durch einfühlsame Worte mit passenden Beispielen aus dem täglichen Leben wie zum Beispiel bei der fünften Station: „Herr, wie oft wird ein Simon von Zyrene gebraucht. Wie sehr sind sie nötig, die Menschen, die anderen helfen, ihr Kreuz zu tragen.“ Große finanzielle Unterstützung Musikalisch umrahmt wurde die Segnungsfeier vom Bläserduo Andreas und Christian Leute aus Bubsheim. Wie Amann betonte, wären die neuen Kreuzwegstationen nicht zu verwirklichen gewesen ohne die Verknüpfung mit dem Naturpark Obere Donau und deren Genehmigung und finanzieller Unterstützung zusammen mit der Lotterie Glücksspirale. Die bürgerliche Gemeinde stellte die Zuschussanträge. Finanzielle Unterstützung gab es auch von der Stiftung Wegzeichen der Diözese.
Bei der Kapelle angekommen, sprachen Landrat Stefan Bär und die zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Monika Mauch-Mattes, Grußworte. Im Anschluss an den „windigen und rauen Kreuzweg“lud die Kirchengemeinde zu einem Stehempfang in die „warme Stube“ins Gemeindehaus Sankt Katharina ein.