Die Filder Spatzen lassen die Halle kochen
Ausgelassene Stimmung herrscht bei der Hüttengaudi des Musikvereins Böttingen
BÖTTINGEN - Bei der Hüttengaudi des Musikvereins Böttingen haben die Filder Spatzen für ausgelassene Stimmung bei den Gästen gesorgt. Mit einem Programm von Oldies bis Charts, Rock und Pop, Mallorca-Hits und anderen Party-Krachern lockten sie die Gäste auf die Tanzfläche.
Die Bühne steht nicht an der schmalen Seite vorne in der Halle, sondern ist an der Längsseite in der Mitte aufgebaut. Die Tischreihen sind im vorderen Bereich der Festhalle sternförmig so aufgestellt, dass man von den Sitzplätzen aus einen guten Blick zur Bühne und zur Tanzfläche hat. Neben der Hallentheke steht eine Laube, bei der dieses Mal auch Getränke ausgegeben werden, vorne in der Halle eine zweite (zur Ausgabe von deftigen Speisen). Die Bar ist neben dem Halleneingang. Daneben im Eingangsbereich befinden sich Stehtische und viel Platz für Zuschauer und lockere Unterhaltungen. Das alles gehört zur besonderen Atmosphäre bei der jährlichen Hüttengaudi des Musikvereins. Und natürlich die Filder Spatzen, die schon zum neunten Mal auf Einladung des Böttinger Musikvereins in der Mehrzweckhalle zu Gast sind.
In diesem Jahr bleibt allerdings ein gewohnter Platz auf der Bühne (vom Zuschauer aus gesehen ganz links) frei: Wilfried Grimm verabschiedete sich im vergangenen Jahr als Trompeter und Sänger von den Filder Spatzen (wir berichteten) und ist dieses Mal „nur“als Gast anwesend.
In der Songlist stehen unter anderem Lieder von Hubert von Goisern („Brenna tuat’s guat“), Abba, Spider Murphy Gang („Schickeria“), Mickie Krause („Mich hat ein Engel geküsst“, „Nur noch Schuhe an“), Axel Fischer („Traum von Amsterdam“), Sia („Never give up“), Alvara Soler („Sofia“), DNCE („Cake by the ocean“), Nena („99 Luftballons“). Im Vordergrund stehen wie gewohnt, Lieder, die Stimmung garantieren und sowohl Jung und Alt auf die Tanzfläche locken. So darf das Fliegerlied nicht fehlen. Die seit 2016 als Sängerin der Gruppe angehörende Belinda Woppowa und ihre Mutter Marion Bohmholt treten besonders mit den Liedern „Chirpy Chirpy Cheep Cheep“, „Hold the line“, „Mama Loo“oder „Voulez vous coucher avec moi ce soir“in den Fokus.
Und dennoch gibt es trotz der ausgelassenen Stimmung auch eine kritische Stimme: von Walter Grimm. Zumindest er hätte sich mehr typisch bayrische OktoberfestMusik gewünscht anstatt englischer oder italienischer Hits – und sehnt sich damit offenbar nach den Zeiten, in denen die Band noch mehr Volkstümliches im Programm hatte.
Haug, der Schwabe mit fränkischem Migrationshintergrund, stellte zu Beginn fest, dass das lustigste Buch, das er je geschrieben habe, keine Autobiographie darstelle. „Wie könnte ich mit 62 Jahren, mit beiden Beinen im Leben stehend, eine Autobiographie schreiben – schrecklich“.
Haug fungiert in seinem neuen Buch als eine Art Reisebegleiter, der auf einer Zeitreise auf 384 Seiten durch die vergangenen sechs Jahrzehnte rast.
Seine hoffnungsvolle Schauspielkarriere endete schlagartig im Kindergarten, als er vom Tunichtgut zum Sonnenkönig oder vom „Undergrounder“zum Froschkönig wurde. Auf ein Zeichen der „Kindergartentante“, die er als „Beißzange“betitelte, versagte die Stimme, als er das einzige Wort „Quak“sagen sollte und der Froschkönig war Geschichte. Zahlreiche Stationen als Zeitungs-, Radio- und Fernsehredakteur zeichnen das Leben des Autors mit abenteuerlichen, wie zwerchfellerschütternden Episoden aus. Sportlich war der Autor selbst im Leichtathletik – mit mehr oder weniger Erfolg unterwegs. Ein Abführmittel als Doping ging in die „Hose“. Leben ist nicht nur tragisch Mit Buchstaben in der Mathematik konnte er nichts anfangen. „Aber das Leben besteht nicht nur aus Tragik“, sagte Haug und hakte das Kapitel Schule und das Studium in empirischer Kulturwissenschaft ab. Mit einem Seitenzahlroulette sorgte der Autor für eine gelungene Abwechslung und Erheiterung der meist weiblichen Zuhörer. Die Besucher konnten sich durch Zuruf eine Seite auswählen, von der der Autor vorlas und gleich dazu eine passende Hintergrundgeschichte lieferte. „Ich halt jetzt mei Gosch und beende die Lesung ohne Worte“, setzte Haug den Schlussakkord einer kurzweiligen und interessanten Exkursion eines fränkischen Schwaben oder eines schwäbischen Franken.
Und hätte die Büchereileiterin Krell das Buch im Vorfeld gelesen, sie hätte statt einer Flasche Wein, die Haug bei seinen Lesungen fast immer erhalte, und als TL-Wein (Trollinger mit Lemberger) in seinem Keller schlummere, wohl ein anderes Geschenk ausgewählt. Aber versüßt mit einer Tafel Schokolade und einem guten Tropfen wurde der Autor mit viel Beifall verabschiedet. Nach der Buchbesprechung hatten die rund 30 Teilnehmer noch die Gelegenheit, dem Autor Fragen zu stellen und sich ihr Buch signieren zu lassen.