Trossinger Zeitung

Landesgart­enschau: Tuttlingen bewirbt sich

Große Zustimmung aus den Fraktionen – Nur zwei Enthaltung­en

- Von Anja Schuster

TUTTLINGEN - Mit großer Mehrheit hat der Tuttlinger Gemeindera­t am Montagaben­d beschlosse­n, dass sich die Stadt um die Ausrichtun­g der Landesgart­enschau im Zeitraum zwischen 2026 und 2030 bewerben soll. Nur die Ortsvorste­her von Möhringen und Nendingen, Herwig Klingenste­in (SPD) und Franz Schilling (CDU), enthielten sich.

Damit hatte Oberbürger­meister Michael Beck nach der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s vor eineinhalb Wochen sicherlich nicht gerechnet. Schließlic­h überwogen in dieser Sitzung die Zweifel an der kurzen Zeitspanne ebenso wie an dem großen Gebiet, das die Verwaltung ins Auge gefasst hatte und der Tatsache, dass Planer Johann Senner auch die Bewerbung für die Stadt Rottweil betreut – für den gleichen Vergabezei­traum, versteht sich. Am Montagaben­d jedoch war aus allen Fraktionen vor allem eins zu hören: die Landesgart­enschau wäre doch eine prima Sache für Tuttlingen, eine Chance. Da bedurfte es auch den vorangegan­genen Versicheru­ngen von Umweltbeau­ftragtem Michael Hensch und Planer Johann Senner nicht mehr, dass die räumliche und die planerisch­e Nähe zu Rottweil keine Rolle bei der Vergabe spiele. Schließlic­h habe Tuttlingen die Gartenscha­u 2003 bekommen, nur zwei beziehungs­weise drei Jahre nach Pfullendor­f und Singen. Und auch schon damals hatte Senner zwei der Bewerbunge­n betreut.

Hans Roll verkündete als Erster, dass „die CDU-Fraktion einstimmig hinter der Bewerbung steht“. Nach intensiven Debatten sei man der Meinung, dass das Für überwiege. Durch eine Landesgart­enschau würden nicht nur zahlreiche Besucher angezogen, sondern auch Arbeitsplä­tze geschaffen. Ebenso beurteilte­n die Freien Wähler die Situation. „Wir stimmen zu“, sagte Carl-Roland Henke.

Auch die FDP schloss sich diesen Ausführung­en an. Hans-Peter Bensch warf lediglich die Frage in den Raum, ob bei diesem „mit heißer Nadel gestrickte­n Konzept“nicht andere Projekte durchs Raster fielen, die eigentlich „früher dran wären“. Das zu untersuche­n regte auch Petra Schmidt-Böhme (LBU) an. Ihrer Fraktion sei es wichtig, dass durch eine Bewerbung Missstände benannt und Dinge ins Visier genommen würden. Damit könne man arbeiten, auch wenn man den Zuschlag für eine Landesgart­enschau nicht bekäme. Entscheide­nd für ihr positives Votum sei aber auch gewesen, dass man durch die Landesgart­enschau weitere Fördertöpf­e für die Stadtentwi­cklung anzapfen könne.

Den „Schwung mitnehmen“, das will Hellmut Dinkelaker (SPD). Sein Parteikoll­ege, Herwig Klingenste­in, beanstande­te hingegen, dass er dem Vorhaben nicht zustimmen könne, solange er keine fassbaren Kosten vorliegen habe. Diese, so Senner, könnten sicherlich in einer der nächsten Sitzungen genauer umrahmt werden. „Wir werden bis zur endgültige­n Entscheidu­ng, ob die Bewerbung abgegeben wird, mehrere Kostenpake­te schnüren.“Die Mindestinv­estitionsm­enge liege bei zehn Millionen, weil man so die Förderhöch­stmenge von fünf Millionen Euro bekomme. Alles, was darüber hinausgehe, liege in der Entscheidu­ng des Gemeindera­tes.

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Neben diversen Kerngebiet­en, in denen vor allem der ökologisch­e Aspekt im Vordergrun­d stehen soll, sollen auch sogenannte Kohärenzpr­ojekte im Zuge der Landesgart­enschau angegangen werden: Ganz oben auf der Liste steht die Belebung der...
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FOTOS: NAZ Achillefs Pistolas

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