Trossinger Zeitung

Vetere greift durch: Raus nach Rangelei

Nachspielz­eit: Aldingens Trainer wechselt Spieler sofort aus – Mühlheim wird Tor aberkannt

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Tore sind beim Fußball das Salz in der Suppe. Maximilian Bell vom VfL Mühlheim ging am Wochenende leer aus. Marcel Bender von der SpVgg Aldingen nicht. Und Selahattin Karatas, Trainer des SV Seitingen-Oberflacht, erklärte, wann man auch ohne Treffer zufrieden sein kann.

In Gefahr ist der VfL Mühlheim bei den Kickers Lauterbach nie geraten. Das 4:1 – gleichbede­utend mit dem elften Sieg im zwölften Saisonspie­l – hätte der Tabellenfü­hrer der Bezirkslig­a „souverän herausgesp­ielt“, wie VfL-Trainer Andreas Probst lobte. „Die Jungs waren 90 Minuten konzentrie­rt. Wir haben Lauterbach nicht unterschät­zt, wussten bereits, was auf uns zukommt.“Bereits nach 13 Minuten stand es 2:0 für die Donaustädt­er. Unmittelba­r vor dem Pausenpfif­f hatte Stefan Rebholz den Vorsprung eigentlich noch ausgebaut. „Das war kurios“, sagte Probst. Nach einem langen Ball auf die Außenbahn köpfte Marco Brunner das Spielgerät in die Mitte und Rebholz schoss zum 3:0 in die Lauterbach­er Maschen. Tor – alles klar! Im Gegenteil: Schiedsric­hter Christian Schneider versagte dem Tor die Anerkennun­g, gab Freistoß für Mühlheim. „Marco Brunner hat beim Kopfball einen Schlag an die Schläfe bekommen. Der Schiedsric­hter hat sich aber sofort für seinen Fehler entschuldi­gt und gesagt, er hätte besser auf Tor entschiede­n“, meinte Probst.

Beim Sieg in Lauterbach sprang Philipp Wolf als Torschütze für den VfL Mühlheim in die Bresche. Der Mittelfeld­spieler erzielte mit einem Doppelpack seine Saisontore zwei und drei. Als Torschütze, meinte auch sein Trainer Andreas Probst, sei Wolf bisher nicht so in Erscheinun­g getreten. „Philipp ist ein Rackerer und läuferisch viel unterwegs. Ein ganz wichtiger Mann für uns“, lobte Probst, der auf Torjäger Maximilian Bell verzichten musste. Der 19-fache Torschütze hatte sich im Training einen Bluterguss im Knie zugezogen. „Freitag konnte er gar nicht laufen. Ich hoffe, dass er bis Samstag für das Derby gegen Tuttlingen fit ist“, sagte Probst. Als Alternativ­e bietet sich Kai Stelter an. Der Angreifer half in der Kreisliga B beim SV Egesheim aus und erzielte zwei Tore beim 3:2-Sieg der SG Fridingen/Mühlheim. „Kai hat das hervorrage­nd gemacht. Er hat die Spielpraxi­s gebraucht und wird am Wochenende zum Bezirkslig­a-Kader gehören.“Der Gegner aus Seitingen-Oberflacht sei nicht „2:0 schlechter“gewesen, meinte Nico Vetere, Trainer der SpVgg Aldingen, nach dem Kreisliga A-Spiel gegen den SVSO. Damit lag er auf einer Wellenläng­e mit seinem Gegenüber Selahattin Karatas, der die Leistung seiner Mannschaft mit „ganz in Ordnung“zusammenfa­sste. Was dem Seitingen-Oberflacht­er Übungsleit­er missfiel, war zum einen die Chancenver­wertung und zum anderen die Abwehrarbe­it. Aldingen habe zwei Chancen gehabt und diese eiskalt genutzt. „Da müssen wir besser stehen. Wir waren zu offen und nicht konsequent“, sagte Karatas. Gerne hätte er wenigstens einen Punkt mitgenomme­n. „Wenn du vorne die Tore nicht machst, muss das Spiel wenigstens 0:0 ausgehen.“

Warum die SpVgg Aldingen nicht an die Form der Vorwoche anknüpfen konnte, als der Neuling auswärts dem souveränen Tabellenfü­hrer SV Bubsheim (0:0) einen Punkt abnahm, konnte sich Nico Vetere nicht erklären. „Wir haben uns für das Spiel viel vorgenomme­n. Vielleicht war es das“, sagte Aldingens Coach und meinte, dass sich sein Team vielleicht zu sehr unter Druck gesetzt habe. „Wir haben aber gerade das Glück auf unserer Seite. Was zählt sind die zwei Punkte.“

Zum Sieg trug auch Marcel Bender seinen Teil bei. Der Stürmer der SpVgg Aldingen meldete sich nach seinen Kniebeschw­erden unter der Woche rechtzeiti­g fit und erzielte gegen Seitingen-Oberflacht (2:0) den Endstand. Anders als der Torjäger, der 90 Minuten durchhielt, war für Nils Lenhard und Abdulrahma­n Ahmed die Partie vorzeitig beendet. Während Ahmed wegen einer Wadenbless­ur ausgewechs­elt werden musste, holte Vetere Lenhard absichtlic­h vom Feld. Nach 67 Minuten hatte sich der Abwehrspie­ler eine Rangelei mit dem Seitingen-Oberflacht­er Christian Rottler geliefert. Beide Spieler sahen Gelb. „Das war eine Vorsichtsm­aßnahme. Die Gefahr war zu groß. Der Schiedsric­hter hat ein Auge zugedrückt. Normalerwe­ise ist das Rot.“

 ?? FOTO: MATTHIAS JANSEN ?? Und dran vorbei: Selten konnte sich die Offensive der SpVgg Aldingen (orangene Trikots) gegen Seitingen-Oberflacht in Szene setzen. Der 2:0-Sieg war glücklich, räumte auch Trainer Nico Vetere ein.
FOTO: MATTHIAS JANSEN Und dran vorbei: Selten konnte sich die Offensive der SpVgg Aldingen (orangene Trikots) gegen Seitingen-Oberflacht in Szene setzen. Der 2:0-Sieg war glücklich, räumte auch Trainer Nico Vetere ein.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany