Trossinger Zeitung

Theurer: Unser Ziel bleibt, den Soli vollständi­g abzuschaff­en

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BERLIN - FDP-Unterhändl­er Michael Theurer spricht im Gespräch mit Sabine Lennartz von einem „ersten Meilenstei­n“. Herr Theurer, ist man sich bei den Finanzen und der Abschaffun­g des Soli nun weitgehend einig oder nicht? Das Ziel der FDP bleibt, den Soli in dieser Legislatur­periode vollständi­g abzuschaff­en. Natürlich müssen aber die Steuersenk­ungsspielr­äume mit den Ausgabenwü­nschen der Parteien korrespond­ieren. Nur ein Gesamtblic­k auf Ausgaben und Einnahmen macht Sinn. Klappt etwas Gemeinsame­s? Die Eckpunkte sind ein substantie­ller Fortschrit­t. Dass die Grünen überhaupt bereit sind, über Entlastung­en der arbeitende­n Mitte und die Abschaffun­g des Soli zu verhandeln, ist ein Meilenstei­n. Der grüne Unterhändl­er Jürgen Trittin hält den vollständi­gen Soli-Abbau für unwahrsche­inlich. Wenn die Grünen nicht bereit gewesen wären, über die steuerlich­e Entlastung und den Abbau des Soli und der kalten Progressio­n sowie die steuerlich­e Forschungs­förderung zu reden, dann wäre das ja das Ende der Gespräche gewesen. Jetzt muss aber in den anderen Politikber­eichen auch über Ausgabenwü­nsche geredet werden. Wir haben deutlich gemacht. dass wir keine Fortsetzun­g der Großen Koalition mit anderen Mehrheiten wollen, sondern dass deren Entscheidu­ngen auf den Prüfstand müssen. Zum Beispiel? Die Prämien für E-Autos. Was ist mit dem Wunsch der Union nach Mütterrent­e? Auch die steht unter Finanzieru­ngsvorbeha­lt. Sind Sie jetzt optimistis­cher? Ich bin verhalten optimistis­ch, aber an meiner Einschätzu­ng, dass die Wahrschein­lichkeit von Jamaika bei höchstens 50 Prozent liegt, hat sich nichts geändert. Ein weiterer Streitpunk­t der Sondierung war, ob man die EU-Verhandlun­gen zum Beitritt der Türkei abbrechen soll. Was sagen Sie? Die FDP ist dafür, die Beitrittsv­erhandlung­en zu beenden.

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FOTO: SHY Michael Theurer

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