Trossinger Zeitung

Zu kalt: Donauschwi­mmen abgesagt

Initiative „Erhaltensw­ehrt“hat schon 9000 Unterschri­ften – Termin für Übergabe gesucht

- Von Anja Schuster

TUTTLINGEN - Da ist auf Facebook wohl jemand zu voreilig gewesen. So wird auf der Seite „Rettet unsere Donau“von der Initiative „Erhaltensw­ehrt“für den kommenden Sonntag zu einem letzten Donauschwi­mmen vor dem Winterabst­au aufgerufen. Doch dieses wird nicht stattfinde­n, sagt Benjamin Bach, einer der Leiter der Initiative, auf Nachfrage unserer Zeitung.

Die Idee war gut, nur umsetzen lässt sie sich zu dieser Jahreszeit nicht mehr. Bevor die Donau vor den Wintermona­ten wieder abgestaut und im kommenden Jahr nach derzeitige­m Stand nicht im gleichen Maße wieder aufgestaut wird, sollte es am Sonntag, 29. Oktober, noch einmal ein gemeinsame­s Donauschwi­mmen geben. „Doch das geht leider nicht“, sagt Bach. „Es ist zu kalt, selbst für Schwimmer im Neoprenanz­ug.“Zwar hätte das den ein oder anderen Schwimmer nicht davon abgehalten, in die Donauflute­n zu steigen, doch für die Verantwort­lichen sei dies ein zu hohes Risiko. Man habe sich extra mit THW und DLRG abgesproch­en, aber von beiden Organisati­onen sei ein klares Kopfschütt­eln gekommen.

Doch untätig ist die Initiative derweil trotzdem nicht. Denn die Zahl derjenigen, die sich mit ihren Unterschri­ft dafür ausspreche­n, dass die Donau im Sommer auch weiter wie bislang aufgestaut wird, ist inzwischen auf 9000 gewachsen, wie Bach mitteilt. Das Interesse der Tuttlinger sei nach wie vor groß. Man habe weiterhin einen enormen Zulauf, nicht zuletzt wegen großer Aktionen, wie beim Stadtfest oder bei den Gesundheit­stagen. Trotz der umfangreic­hen Berichters­tattung sei es vielen Tuttlinger­n nach wie vor gar nicht bewusst, was der „Donau im nächsten Jahr droht“. Deswegen kann bis zur Übergabe der Liste an Ministerpr­äsident Wilfried Kretschman­n (Bündnis 90/ Die Grünen) auch noch fleißig unterschri­eben werden.

Einen Termin für die Übergabe zu finden, sei indes nicht ganz einfach, sagt Bach. „Von uns aus lieber heute als morgen.“Doch bislang ziere sich der Ministerpr­äsident noch ein wenig, ein Termin sei noch nicht in Sicht. Die Begründung: Es gebe eben viele Bürgerinit­iativen, die ihre Anliegen vorbringen möchten. Durch die Aufmerksam­keit, die die Tuttlinger Donau durch die Berichters­tattung, die regionale wie die überregion­ale, erhalten hat, glaubt Bach aber, dass sich Kretschman­n nicht ewig vor der Übergabe drücken kann. Er hofft, dass dann nicht nur er und andere aus der Initiative, sondern auch Vertreter aus der Tuttlinger Verwaltung­sspitze mit nach Stuttgart fahren werden, um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Wer noch auf der Liste der Initiative „Erhaltensw­ehrt“gegen den Abstau der Donau unterschre­iben will, kann das entweder in Stiefels Buchladen tun oder online unter

www.erhaltensw­ehrt.de

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ARCHIVFOTO: GERARDS Beim Triathlon in diesem Jahr war Schwimmen in der Donau kein Problem, jetzt ist es zu kalt.
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