Trossinger Zeitung

Kukav bekommt 20 000 Euro und den Bahnhofski­osk

Soziokultu­reller Verein möchte den Tuttlinger Bahnhof zu neuem Leben erwecken – Gemeindera­t von Ideen angetan

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Der Tuttlinger Kulturkast­enverein (Kukav) bekommt für seine Arbeit in den kommenden beiden Jahren jeweils 10 000 Euro von der Stadt Tuttlingen. Das genehmigte der Gemeindera­t einstimmig in seiner Sitzung am Montagaben­d. Zuvor hatte der Verein mit seinen aktiven 30 Mitglieder­n seine Ideen für den Tuttlinger Bahnhof vorgestell­t und dafür vom Gremium durchweg Applaus bekommen.

So möchte Kukav laut Thomas Stölben, erster Vorsitzend­er des Vereins, alle vier Wochen im Bahnhof ein neues Thema durchspiel­en. Das könnte etwas zur Kultur, zur Literatur, zur Musik, zum Essen oder für andere Interaktio­nen sein. Mindestens ein Mal pro Woche möchte der Verein den Bahnhofski­osk bespielen und etwa ein Reisetageb­uch auslegen. Hierdurch und durch eine Leseecke und einen Lesezirkel könnte laut Mitglied Daniel Stehle der derzeit triste Bahnhof, dessen rechter Teil der Stadt Tuttlingen gehört, mit neuem Leben erweckt werden. „Volkshochs­chule für umsonst“Die Kernzielgr­uppe des Vereins seien Menschen zwischen 25 und 45 Jahren. Stölben charakteri­sierte Kukav als „Volkshochs­chule für umsonst“oder „Jugendklub für Erwachsene“.

Die Stadträte Hans-Martin Schwarz (LBU) und Hellmut Dinkelaker hatten Mitte September im Gemeindera­t den Antrag gestellt, Kukav den ehemaligen Bahnhofski­osk zunächst für ein Jahr zur Verfügung zu stellen (wir berichtete­n). Sollten die Ideen fruchtbar sein, könne der Kiosk auch länger bespielt werden. Dem stimmte das Gremium am Montagaben­d zu. „Sie brauchen Mitstreite­r“„Dass man im Gemeindera­t in allen Gesichtern ein Lächeln sieht, hat man nicht so häufig“, sagte Dinkelaker nach der Vorstellun­g des Vereins am Montagaben­d. Er habe Vertrauen in Kukav: „Das könnte eine interessan­te Geschichte werden. Der Bahnhof kann nur besser werden“, sagte er.

Für Petra Schmidt-Böhme (LBU) sei es spannend zu sehen, dass „junge Leute kommen, die den Bahnhof zum Leben erwecken wollen“. Die Umsetzung der Ideen werde bei 30 Mitglieder­n wohl nicht ganz einfach: „Sie brauchen Mitstreite­r“, sagte Schmidt-Böhme an die Vereinsmit­glieder, die Kukav im Gemeindera­t vorstellte­n.

Gesine Barthel-Wottke (FDP) erinnerte die Mitglieder von Kukav daran, dass es im Winter im Bahnhof kalt werden wird: „Dagegen müssen sie etwas tun“, sagte sie. Einen Video-Beitrag zu der Entscheidu­ng des Gemeindera­ts gibt es auch bei uns im Internet unter www.schwaebisc­he.de/kukav

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