Kukav bekommt 20 000 Euro und den Bahnhofskiosk
Soziokultureller Verein möchte den Tuttlinger Bahnhof zu neuem Leben erwecken – Gemeinderat von Ideen angetan
TUTTLINGEN - Der Tuttlinger Kulturkastenverein (Kukav) bekommt für seine Arbeit in den kommenden beiden Jahren jeweils 10 000 Euro von der Stadt Tuttlingen. Das genehmigte der Gemeinderat einstimmig in seiner Sitzung am Montagabend. Zuvor hatte der Verein mit seinen aktiven 30 Mitgliedern seine Ideen für den Tuttlinger Bahnhof vorgestellt und dafür vom Gremium durchweg Applaus bekommen.
So möchte Kukav laut Thomas Stölben, erster Vorsitzender des Vereins, alle vier Wochen im Bahnhof ein neues Thema durchspielen. Das könnte etwas zur Kultur, zur Literatur, zur Musik, zum Essen oder für andere Interaktionen sein. Mindestens ein Mal pro Woche möchte der Verein den Bahnhofskiosk bespielen und etwa ein Reisetagebuch auslegen. Hierdurch und durch eine Leseecke und einen Lesezirkel könnte laut Mitglied Daniel Stehle der derzeit triste Bahnhof, dessen rechter Teil der Stadt Tuttlingen gehört, mit neuem Leben erweckt werden. „Volkshochschule für umsonst“Die Kernzielgruppe des Vereins seien Menschen zwischen 25 und 45 Jahren. Stölben charakterisierte Kukav als „Volkshochschule für umsonst“oder „Jugendklub für Erwachsene“.
Die Stadträte Hans-Martin Schwarz (LBU) und Hellmut Dinkelaker hatten Mitte September im Gemeinderat den Antrag gestellt, Kukav den ehemaligen Bahnhofskiosk zunächst für ein Jahr zur Verfügung zu stellen (wir berichteten). Sollten die Ideen fruchtbar sein, könne der Kiosk auch länger bespielt werden. Dem stimmte das Gremium am Montagabend zu. „Sie brauchen Mitstreiter“„Dass man im Gemeinderat in allen Gesichtern ein Lächeln sieht, hat man nicht so häufig“, sagte Dinkelaker nach der Vorstellung des Vereins am Montagabend. Er habe Vertrauen in Kukav: „Das könnte eine interessante Geschichte werden. Der Bahnhof kann nur besser werden“, sagte er.
Für Petra Schmidt-Böhme (LBU) sei es spannend zu sehen, dass „junge Leute kommen, die den Bahnhof zum Leben erwecken wollen“. Die Umsetzung der Ideen werde bei 30 Mitgliedern wohl nicht ganz einfach: „Sie brauchen Mitstreiter“, sagte Schmidt-Böhme an die Vereinsmitglieder, die Kukav im Gemeinderat vorstellten.
Gesine Barthel-Wottke (FDP) erinnerte die Mitglieder von Kukav daran, dass es im Winter im Bahnhof kalt werden wird: „Dagegen müssen sie etwas tun“, sagte sie. Einen Video-Beitrag zu der Entscheidung des Gemeinderats gibt es auch bei uns im Internet unter www.schwaebische.de/kukav