Lange Blues-Nacht füllt die Lokale
Sechs Musik-Acts locken scharenweise Besucher nach Trossingen.
TROSSINGEN - Die lange Trossinger Blues Nacht hat am Wochenende wieder Scharen von Besuchern in die Musikstadt gelockt. Zum siebten Mal spielten zu versetzten Anfangszeiten sechs verschiedene Blues-Formationen in sechs verschiedenen Trossinger Lokalen.
Die Besucher folgten den einzelnen Acts, was dazu führte, dass die Lokale immer wieder proppenvoll waren. Wenn der Löwenanteil der Gästeschar weiter gezogen war, hatten verbliebene Gäste das Vergnügen, einen Auftritt noch weiter in aller Ruhe zu genießen.
Den Auftakt machte Perry, Gail & Koch in der Bar „Centrale“. Hier war Blues-Rock vom Feinsten zu hören. Ein altersmäßig durchweg gemischtes Publikum hörte zu oder tanzte gleich mit. Im „Goschenhobel“saß Matt Woosey. Der britische SingerSongwriter, der in Deutschland lebt, war zum ersten Mal mit von der Partie. Er beeindruckte seine Zuhörer unter anderem mit seinen Gitarrenklängen, inspiriert von Rory Gallagher. Als einziger Musiker trat er solo auf.
In der „Galerie“gab die Michael Oertel Band gefühlvollen Blues zum Besten. Die vier Musiker schufen mit ihren Stücken eine angenehme ClubAtmosphäre, die zum Verweilen und Zuhören einlud. Blackwood Trouble rockte im Kesselhaus die Bühne. Auch diese fünfköpfige Band war zum ersten Mal bei der langen Blues Nacht vertreten. Mit Schlagzeug, Bass, Keyboard, Gitarre und Gesang heizten sie den Zuhörern ordentlich ein. Der Funke sprang rasch über, das Publikum amüsierte sich prächtig.
Im Harmonikamuseum ließen Hobo Daub und Friends hören, was Mundharmonika, Gitarre und Posaune zu bieten haben. Holger „Hobo“Daub an der Mundharmonika, Stefan „Fränk“Hindrichs an der Gitarre und Vincent Löbner an der Posaune, zeigten sich als Vollblut-Musiker. Unter anderem interpretierten sie „Don’t worry, be happy“, im Ursprung ein Jazz-Titel - und das scheint auch ihr musikalisches Motto zu sein. Sie suchten direkten Kontakt zum Publikum, das begeistert mitging.
Den Abschluss machte die Band Blossbluez featuring Sidney „Guitar Crusher“Selby im „Canape“. Dort trafen sich dann die meisten Gäste, die zuvor in den anderen Lokalen unterwegs waren. Gitarren crushed Sidney Selby, Jahrgang 1931, wie sein Beiname vermuten lässt, keine mehr. Doch als Musiker ist er nach wie vor brillant. Präsenz, Ausstrahlung und vor allen Dingen Stimme hat die Blues Legende wie eh und je. Sidney Selby stammt aus den USA und lebt zeitweise in Freiburg. Er kam auf Einladung des Blossbluez Gitarristen Martin Aichele gemeinsam mit der Band ins „Canape“. Blossbluez begeisterte einmal mehr mit ihrem eigenen Mix aus Blues, Rock und Soul und bildete den Höhepunkt einer Blues-Nacht voll hervorragender Künstler, die auf ihre jeweils eigene Art herausragende Auftritte gestalteten. Eine Bildergalerie finden Sie unter www.schwaebische.de/trossingen.