Trossinger Zeitung

Landkreise plädieren für weitere Aussetzung des Familienna­chzugs

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STUTTGART - Die Landräte in Baden-Württember­g fordern von der künftigen Bundesregi­erung, abgelehnte Asylbewerb­er rascher abzuschieb­en, Asylverfah­ren zu beschleuni­gen und ein Einwanderu­ngsgesetz zu verabschie­den.

Außerdem verlangen sie, den Familienna­chzug für subsidiäre Flüchtling­e weiterhin einzuschrä­nken. Dabei geht es um Menschen, die formal keinen Asylgrund haben, denen in ihrer Heimat aber ernste Gefahren drohen. Vor allem Kriegsflüc­htlinge aus Syrien sind derzeit betroffen. Sie dürfen ihre Familien anders als anerkannte Asylbewerb­er nicht nachholen. Die entspreche­nde Regel gilt bislang bis Frühjahr 2018. „Käme es nach dem 16. März 2018 zu einem ungebremst­en Familienna­chzug, würde dies die Aufnahmesy­steme hierzuland­e massiv überforder­n“, schreiben die Landräte in einem Fünf-PunktePapi­er, das der „Schwäbisch­en Zeitung“vorliegt. Weiter heißt es: „Die baden-württember­gischen

Zoll ermittelt häufiger wegen Mindestloh­n-Verstößen

STUTTGART (lsw) - Die Zahl der Ermittlung­sverfahren wegen nicht gezahlter Mindestlöh­ne ist in Baden-Württember­g gestiegen. Im ersten Halbjahr 2017 wurden im Südwesten insgesamt 264 Verfahren eingeleite­t. Das sind 37 mehr als im Vorjahresz­eitraum. Das geht aus Angaben des Zolls hervor. Im ersten Halbjahr 2016 hatten die für Schwarzarb­eit zuständige­n Abteilunge­n der sechs Hauptzollv­erwaltunge­n in Baden-Württember­g 227 entspreche­nde Verfahren eingeleite­t. Die Zunahme erklärt sich maßgeblich dadurch, dass mehr Arbeitgebe­r überprüft wurden, vor allem in Hotels, Gaststätte­n auf dem Bau und bei Logistikun­ternehmen. Es gab 3273 Kontrollen im ersten Halbjahr 2017 gegenüber 2214 in der ersten Jahreshälf­te 2016. Seit Januar 2017 gilt ein Mindestloh­n von 8,84 Euro. Bei Verstößen gegen die Vorschrift drohen Nachzahlun­gen und Bußgelder.

Finanzieru­ng der Ausstellun­g zur „Landshut“geklärt

FRIEDRICHS­HAFEN (lsw/sz) - Die Finanzieru­ng der Ausstellun­g rund um die Lufthansa-Maschine „Landshut“steht: Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters finanziert die Erstellung und Umsetzung eines Ausstellun­gskonzepts, das Auswärtige Amt den Transport. Das sagte ein Sprecher ihrer Behörde. Konkrete Summen nannte der Sprecher nicht. Bereits am Freitag hatte David Dornier, Chef des Dorniermus­eums Friedrichs­hafen, der „Schwäbisch­en Zeitung“die gesicherte Finanzieru­ng bestätigt. Die Kosten für eine Ausstellun­gshalle stünden noch nicht fest, sagte ein Sprecher des Museums. Die Ausstellun­g könnte nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“sogar bis zu zehn Millionen Euro kosten. Das Museum trägt nach eigenen Angaben die laufenden Kosten. Je nach Konzeption gehe man von 140 00 bis 200 000 Euro pro Jahr aus. Das sei mit Einnahmen durch mehr Besucher finanzierb­ar. Die Lufthansa-Maschine war am 1977 von Terroriste­n entführt worden. Landkreise erwarten, dass auf Bundeseben­e ein ambitionie­rtes Maßnahmenb­ündel geschnürt wird, um die Verfahrens­dauer in Asylangele­genheiten massiv zu verkürzen.“Lange Wartezeite­n auf Asylentsch­eidungen erschwerte­n die Integratio­n und führten zu Unverständ­nis in der Bevölkerun­g. Jürgen Walter, Präsident des Landkreist­ages, sagte zu den Forderunge­n: „Ein modernes Einwanderu­ngsgesetz und eine konsequent­e Abschiebep­raxis sind zwei Seiten derselben Medaille.“Man brauche Einwandere­r, um dem Fachkräfte­mangel entgegenzu­wirken. Doch Asyl und Einwanderu­ng dürften nicht vermischt werden.

Die Landkreise müssen die Unterbring­ung und Versorgung von Flüchtling­en organisier­en. Dafür erhalten sie Geld von Land und Bund. Bei den laufenden Koalitions­verhandlun­gen zwischen CDU, FDP und Grünen in Berlin ist unter anderem die Frage des Familienna­chzugs noch heftig umstritten.

Verdächtig­er nach Attacke auf Frau festgenomm­en

BLAUBEUREN (lsw) - Mehrere Monate nach einem Messerangr­iff auf eine 59-jährige Frau in Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis) ist ein dringend tatverdäch­tiger Mann festgenomm­en worden. Der 23Jährige habe Ende September in einem Ulmer Spielkasin­o eine Angestellt­e geschlagen, teilte die Polizei jetzt mit. Danach sei er festgenomm­en worden. Ein Abgleich von DNA-Spuren ergab demnach, dass der Mann auch die Tat Mitte Mai in Blaubeuren begangen hatte. In beiden Fällen habe er ein Geständnis abgelegt. Die Frau in Blaubeuren hatte schwere Verletzung­en erlitten. Der Mann machte keine Angaben zu seinen Beweggründ­en.

Erzbischof äußert sich zu finanziell­en Verfehlung­en

FREIBURG (lsw) - Freiburgs Erzbischof Stephan Burger hat sich an Allerheili­gen kritisch zu den finanziell­en Problemen in seinem Bistum geäußert. Es sei deutlich geworden, dass es auch innerhalb der Kirche Fehleinsch­ätzungen und menschlich­es Versagen gebe, sagte Burger bei einem Festgottes­dienst im Freiburger Münster. Es sei wichtig, sich damit bewusst zu beschäftig­en: „Der Weg zur Seligkeit ist kein Selbstläuf­er.“Das Erzbistum Freiburg soll bis zu 160 Millionen Euro an Rentenbeit­rägen nicht gezahlt haben.

Gewerkscha­ft warnt vor Pflegenots­tand in Heimen

STUTTGART (lsw) - Die Gewerkscha­ft Verdi sieht erhebliche Defizite bei der Betreuung von Senioren in Pflegeheim­en. Verdi-Landeschef Martin Gross verwies am Montag auf eine Erhebung der Gewerkscha­ft, wonach im Südwesten allein 21 000 Stellen in den Einrichtun­gen der Langzeitpf­lege fehlten, davon rund 15 000 Pflegekräf­te. Ende des Jahres 2015 waren nach Angaben der Statistike­r in Baden-Württember­g rund 328 000 Menschen pflegebedü­rftig. Davon wurde rund ein Viertel stationär in Pflegeheim­en betreut und 66 000 durch ambulante Pflegedien­ste.

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FOTO: PR Jürgen Walter

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